Bundestagspräsidentin in Kyjiw „Zeichen der Solidarität mit der Ukraine“
Zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs besuchte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas gestern die ukrainische Hauptstadt Kyjiw. Thema war natürlich auch der aktuelle Krieg Russlands gegen die Ukraine.
Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg. In ganz Deutschland und auch in vielen anderen Ländern gedachten gestern viele Menschen öffentlich des Kriegsendes und der Opfer des Krieges. Solche Gedenkveranstaltung gibt es jedes Jahr am 8. und am 9. Mai. Dieses Jahr aber verlieh ihnen der Krieg in der Ukraine eine tragische Aktualität und Dringlichkeit.
„Jede Form von Kriegstreiberei kompromisslos bekämpfen“
Als „Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und dem ukrainischen Volk“ reiste Bundestagspräsidentin Bärbel Bas gestern in die ukrainische Hauptstadt Kyjiw, um dort der Opfer des Zweiten Weltkriegs zu gedenken, gemeinsam mit Ruslan Stefantschuk, dem Präsidenten des ukrainischen Parlaments, der Wechowna Radda.
In Kyjiw erinnerte Bas an die „vielen Millionen Opfer, die der von Deutschland begonnene Zweite Weltkrieg verursacht hat, vor allem hier in der Ukraine, aber auch in Russland, in Belarus sowie in Polen, im Baltikum und den übrigen Staaten Mittel- und Osteuropas.“
In der Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar legte die Bundestagspräsidentin einen Kranz nieder, um daran zu erinnern, dass deutsche Nationalsozialisten und ihre Helfer im September 1941 auf dem heutigen Gebiet der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw über 33.000 Jüdinnen und Juden erschossen.
„Wir müssen nationalistischen Hass, Antisemitismus und jede Form von Kriegstreiberei entschieden und kompromisslos bekämpfen“, sagte Bas in ihrer Ansprache. „Der Friede in Freiheit ist das kostbarste Gut.“
Treffen mit Präsident Selenskyi
Bas traf auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi und sicherte ihm zu, dass Deutschland an seiner Seite stehe: „Mein Besuch ist ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und dem ukrainischen Volk in diesem Existenzkampf.“
Bas fordert Aufklärung von Kriegsverbrechen
Schließlich besuchte die Bundestagspräsidentin auch die Kyjiwer Vororte Butscha und Irpin, die in den letzten Wochen in den Medien waren, weil dort immer wieder Tote gefunden wurden, Zivilisten, die offenbar gezielt von russischen Soldaten umgebracht worden waren. „Die zahlreichen Hinweise auf Kriegsverbrechen der russischen Streitkräfte machen mich fassungslos“, sagte Bas. „Solche gezielten Angriffe gegen die Zivilbevölkerung sind schwere Verstöße gegen das Völkerrecht. Sie müssen unabhängig untersucht und die Verantwortlichen angeklagt werden.“
(jk)