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Deutschland hat gewählt SPD ist stärkste Kraft im Bundestag

Das Ergebnis der Bundestagswahl steht fest: Die Union verliert deutlich, bleibt aber zweitstärkste Kraft nach der SPD. Die Grünen liegen auf Platz drei. Mit FDP, AfD und Linke werden im Parlament insgesamt sechs Fraktionen vertreten sein, so wie bisher.

Im Hintergrund ist eine schwarz-rot-goldene Fahne zu erkennen. Im Vordergrund steht ist ein Wahlkreuz zu sehen und der Schriftzug „Deine Bundestagswahl 2021“

Die Deutschen haben ihre Volksvertreter für die kommenden vier Jahre gewählt. © DBT, Grafik: Ronny Pietsch

Stärkste Kraft im neu gewählten 20. Bundestag ist die SPD. Sie erzielte bei der Bundestagswahl am 26. September 25,7 Prozent der Zweitstimmen, so das vorläufige amtliche Endergebnis. Die Unionsfraktion kommt auf 24,1 Prozent der Zweitstimmen.

Für die Union bedeutet das einen Verlust von 8,9 Prozentpunkten im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 (33 Prozent), die SPD gewinnt über fünf Prozentpunkte dazu (2017: 20,5 Prozent).

Wie sieht es auf Platz 3 bis 6 aus?

Bündnis 90/Die Grünen sind mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen (2017: 8,9 Prozent) drittstärkste Kraft im Bundestag. Damit lösen sie die AfD auf diesem Platz ab. Es folgen die FDP mit 11,5 Prozent und die AfD mit 10,3 Prozent. Die Partei Die Linke hat die Fünfprozenthürde knapp verpasst, kommt aber dennoch in den Bundestag, weil sie in drei Wahlkreisen je ein Direktmandat gewonnen hat.

Für die AfD, die 2017 neu ins Parlament einzog, bedeutet das einen Verlust von 2,3 Prozentpunkten (2017: 12,6 Prozent). Die FDP hingegen kann 0,8 Prozentpunkte hinzugewinnen (2017: 10,7 Prozent). Verluste gibt es auch bei der Partei Die Linke: Sie erreicht 4,9 Prozent (2017: 9,2) und ist jetzt kleinste Oppositionspartei im Bundestag.

Mehr aktuelle Infos zum Ausgang der Wahl findet ihr auf bundestag.de.

Was ist mit den anderen Parteien?

Alle übrigen 41 Parteien, die zur Wahl angetreten waren, konnten die Fünfprozenthürde nicht überspringen – ihr Anteil summiert sich insgesamt auf 8,6 Prozent der Zweitstimmen.

Erstmals seit knapp 70 Jahren entsendet der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) wieder einen Abgeordneten in das bundesdeutsche Parlament. Der SSW ist eine Partei einer sogenannten nationalen Minderheit. Für diese gelten andere Regeln. Es gab schon einmal einen Bundestagsabgeordneten des SSW – nämlich im ersten deutschen Bundestag von 1949 bis 1953.

Wie groß ist der Bundestag

Dem neuen Bundestag werden 735 Parlamentarierinnen und Parlamentarier angehören. Das sind 26 mehr als aktuell. Aber welche Partei bekommt wie viele der begehrten blauen Sitze?

Die SPD erhält 206 Sitze, davon 121 über Direktmandate. Das sind insgesamt 54 Sitze mehr als im 19. Bundestag (152). Der CDU/CSU stehen 196 Sitze zu, darunter 143 Direktmandate. Somit kommt die Unionsfraktion insgesamt auf 49 Abgeordnete weniger als zuletzt (bislang 245).

Die Grünen erhalten 118 Sitze im Bundestag – 16 davon sind Direktmandate. Die FDP ist mit 92 Sitzen im Bundestag vertreten, sie konnte keine Direktmandate gewinnen. Die AfD bekommt 83 Sitze (davon 16 Direktmandate), die Linke 39 Sitze (Direktmandate: 3).

Diagramm mit 6 Balken

736 Sitze sind es nach dem Verkünden des amtlichen Endergebnisses im Bundestag. © DBT

(Anm. d. Red.: Sitzverteilungsgrafik aktualisiert am 15.10.2021)

Wie steht’s um die Wahlbeteiligung?

Die Wahlbeteiligung lag bei 76,6 Prozent – gut drei von vier Wahlberechtigten haben also tatsächlich gewählt. Damit liegt dieser Anteil etwas höher als vor vier Jahren, 2017 wählten 76,2 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung.

Wie geht es weiter?

Nach 16 Jahren Kanzlerschaft von Angela Merkel (CDU) wird es nun einen neuen Kanzler oder eine neue Kanzlerin geben. Um aber einen neuen Kanzler zu wählen, ist die absolute Mehrheit nötig. Sie ist auch wichtig für die weitere Arbeit im Bundestag. Man braucht sie, um die neue Regierung zu unterstützen und zum Beispiel Gesetze zu beschließen. Da es aber keine absolute Mehrheit gibt – das heißt, keine Partei hat es geschafft, mehr als die Hälfte der Sitze zu gewinnen – müssen sich nun mehrere Parteien verbünden.

Ein solches Bündnis nennt man Koalition. Rein rechnerisch sind verschiedene Koalitionen denkbar: Als wahrscheinlich gilt derzeit ein Dreierbündnis, wobei entweder die SPD oder die Union die Führung übernähme. Mit im Bunde wären die Grünen und die FDP. Eine Zusammenarbeit mit der AfD lehnen alle im Bundestag vertretenen Parteien ab.

Ein Zweierbündnis aus Rot-Schwarz wäre rein rechnerisch auch möglich. Diese Fortsetzung der „Großen Koalition“ aus SPD und Union streben beide Parteien derzeit jedoch nicht an.

(loh)

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