21. Deutscher Bundestag Das neu gewählte Parlament in Zahlen
Jasmin Nimmrich
Das vorläufige amtliche Ergebnis der Wahl zum 21. Deutschen Bundestag liegt vor und es steht fest: das neue Parlament ist kleiner und männlicher. Wie sich die Zusammensetzung des 21. Deutschen Bundestages im Vergleich zum 20. noch verändert, erfährst du hier.
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Wer wird nach der Konstituierung des 21. Deutschen Bundestages auf den blauen Stühlen im Plenarsaal sitzen? © picture alliance/dpa | Fabian Sommer
Mit der Schließung der Wahllokale am 23. Februar 2025 stand zumindest eines bereits fest: Der 21. Deutsche Bundestag wird 630 Abgeordnete haben. Diese Zahl ist durch die Wahlrechtsreform 2023, die das Parlament vor allen Dingen verkleinern soll, festgeschrieben. In den 20. Deutschen Bundestag wurden 2021 noch 735 Abgeordnete gewählt.
Nach dem vorläufigen Ergebnis werden 230 dieser Abgeordneten neu in den Bundestag einziehen. Die übrigen 400 waten bereits in der 20. Legislaturperiode Abgeordnete. Wenn die laufende Wahlperiode mit der Konstituierung des 21. Deutschen Bundestages endet, werden somit 333 Abgeordnete aus dem Parlament ausscheiden.
Sechs Parteien, fünf Fraktionen
Wie zuletzt im 20. Deutschen Bundestag wird es auch im 21. Deutschen Bundestag fünf Fraktionen geben. Doch die Zusammensetzung wird eine andere sein. Dies ist zum einen dadurch bedingt, dass die FDP und das BSW an der Fünfprozenthürde gescheitert sind und damit den Einzug in den 21. Deutschen Bundestag nicht geschafft haben. Zum anderen erlangt die Partei Die Linke ihren Fraktionsstatus zurück.
Mit 208 Abgeordneten verzeichnet die CDU/CSU-Fraktion einen Zuwachs von 12 Abgeordneten. Und auch die AfD nimmt mit insgesamt 152 Abgeordneten 76 mehr blaue Stühle in Anspruch als zum Ende der 20. Wahlperiode. Auf der anderen Seite des Plenarsaales stockt auch Die Linke auf, die mit 64 Abgeordneten in das Parlament einzieht – 36 Abgeordnete mehr als zuletzt im 20. Deutschen Bundestag. Unverändert bleibt der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), der als Partei der dänischen und friesischen Minderheit in Deutschland von der Sperrminorität befreit ist, mit einem Abgeordneten vertreten.
Als Fraktion verkleinert hat sich die SPD, deren Reihen nun 120 Abgeordnete zählt, dies sind 87 Fraktionsmitgliedern weniger als im 20. Deutschen Bundestag. Auch die Sitzanzahl von Bündnis 90/Die Grünen hat sich im Vergleich zur 20. Legislaturperiode um 32 Sitze auf 85 Abgeordnete reduziert.
Minimal jünger
Das Durchschnittsalter der Abgeordneten verjüngt sich im Vergleich zum 20. Deutschen Bundestag von 47,3 auf 47,1 Jahre. Den höchsten Altersdurchschnitt weist die Fraktion der AfD mit 50,7 Jahren auf. Am jüngsten ist Die Linke mit 42,2 Jahren, knapp dahinter liegen die Grünen mit 42,3 Jahren.
Das jüngste Mitglied des 21. Bundestages ist Luke Hoß (Die Linke) mit 23 Jahren. Das älteste Mitglied des Parlaments ist Dr. Alexander Gauland (AfD) mit 84 Jahren. Dienstältester Abgeordneter ist mit mehr als 30 Jahren Bundestagserfahrung Dr. Gregor Gysi (Die Linke). Damit wird er als Alterspräsident auch die konstituierende Sitzung des 21. Deutschen Bundestages eröffnen.
Am stärksten vertreten ist die Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen, der im neuen Bundestag 186 Abgeordnete angehören werden. Die Gruppe von 40- bis 49-Jährigen folgt mit 177 Parlamentariern. 143 Abgeordnete sind zwischen 30 und 39 Jahre alt, 84 Parlamentarier zählen 60 bis 69 Jahre und 32 Angeordnete sind jünger als 30 Jahre. Nur acht Mitglieder des 21. Deutschen Bundestages sind 70 Jahre alt oder älter.
Deutlich männlicher
Die Volksvertretung im Deutschen Bundestag bleibt auch nach der Wahl mit 426 Parlamentariern überwiegend männlich. Von den 630 Abgeordneten, die in den 21. Bundestag einziehen, sind damit 204 Frauen. Ihr prozentualer Anteil liegt also bei 31,2 Prozent und ist somit 3,5 Prozentpunkte niedriger als nach der Wahl 2021, bei der weibliche Abgeordnete einen Anteil von 34,7 Prozent ausmachten.
Zur Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gehören mit 61,2 Prozent auch in der 21. Legislaturperiode mehr weibliche als männliche Abgeordnete. 2021 lag dieser Wert bei 58,5 Prozent. In den Reihen der AfD-Fraktion machen weibliche Abgeordnete nur 11,8 Prozent aus, eine Verringerung im Vergleich zu den 13,3 Prozent von 2021. Bei der CDU liegt der Frauenanteil bei 22,6 Prozent (2021: 23,8 Prozent), bei der SPD beträgt er 41,7 Prozent (2021: 41,8 Prozent), bei der Linken 56,2 Prozent (2021: 53,9 Prozent) und bei der CSU 25 Prozent (2021: 22,2 Prozent).
Mehr Wahlbeteiligung
Eine Zahl, die im Zusammenhang mit der Wahl zum 21. Deutschen Bundestag nicht unerwähnt bleiben sollte, sind die 82,5 Prozent Wahlbeteiligung – ein Rekordwert seit der Wiedervereinigung im Jahr 1989. Damit haben von den 60,5 Millionen Wahlberechtigten knapp 49,9 Millionen Menschen ihre Stimme abgegeben. Das sind fast drei Millionen mehr als zur Bundestagswahl 2021, bei der die Wahlbeteiligung 76,4 Prozent betrug.
Die Abgeordneten des 21. Deutschen Bundestages
Wer sitzt für welche Partei im neuen Bundestag? Wer vertritt welchen Wahlkreis? Was haben die Abgeordneten vor ihrem Mandat gemacht? Das und vieles mehr kannst du in der Abgeordnetensuche herausfinden – ganz einfach sortiert nach Wahlkreis, Fraktion oder Postleitzahl: