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USA-Stipendiat Niels, 17, Idaho

Von einem Auslandsjahr hat Niels schon als Kind geträumt. Mit dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm wird der Traum Wirklichkeit: von Rodeos, Football-Spielen und dem legendären School-Spirit an der Highschool.

Portrait des Autoren vor USA-Flagge

Ein Jahr in der amerikanischen Kleinstadt Nampa: Niels freut sich auf alles typisch Amerikanische. © privat/shutterstock.com/Nana_studio

Winter 2023: Skifahren, Weihnachten und Hawaii

Die letzten drei Monate waren für mich sehr ereignisreich. Trotz der kalten Temperaturen in Idaho gab es immer noch sehr viel zu erleben, meistens im örtlichen Skiresort Bogus Basin. Nahezu jedes Wochenende im Dezember war ich entweder mit Freunden oder mit meiner Gastfamilie auf der Piste.

Skifahrer auf der Piste

Skifahren geht in Idaho quasi direkt vor der Haustür. © privat

Schlittschuhfahren, Lichterketten – und ein Silvester ohne Feuerwerk

Auch sonst war viel los in der Vorweihnachtszeit. Von Weihnachtsmärkten über Schlittschuhfahren bis hin zum Weihnachtsbaum-Shoppen mit der Gastfamilie war alles dabei. Allgemein lässt sich sagen, dass der Geist der Weihnacht in den USA sehr zu spüren ist. Die Nachbarn übertreffen sich gegenseitig mit ihren Dekorationen, ganze Straßen leuchten vor Lichterketten.

Am 24. habe ich Heiligabend mit meiner Gastfamilie ganz wie in Deutschland gefeiert, am Morgen des 25. folgte dann Christmas nach amerikanischer Tradition. Überrascht war ich allerdings an Silvester, da ich eine Unmenge an Feuerwerk erwartet hatte, ganz im Gegenteil aber kaum etwas am Himmel zu sehen war. Auf meine Nachfrage teilte mein Gastvater mir mit, dass sich die Amerikaner Feuerwerk vor allem für den Independence Day vorbehalten. Dennoch war der Dezember eine unglaublich schöne Zeit voller kultureller Erfahrungen, mit Unterschieden, aber auch vielen Gemeinsamkeiten.

Weihnachtsbaum

Weihnachten gab es für Niels doppelt: am 24. deutsch und am 25. amerikanisch. © privat

Besuch bei der Bürgermeisterin

Im Januar gab es für mich viel zu tun, da in der Schule die Finals - auf Deutsch: Abschlussprüfungen - anstanden. In den USA ist es üblich, dass anstatt regelmäßiger, umfangreicher Klausuren mehrere kleine Tests und dann am Ende des Halbjahres eine große Prüfung pro Fach geschrieben werden.

Gekrönt wurde diese ereignisreiche Phase von einem Besuch bei der Bürgermeisterin von Idahos Hauptstadt Boise mit anderen Austauschschülern. Nach einem sehr spannenden Gespräch haben wir dazu noch das Kapitol des Staates besichtigt. Dieses ist vergleichbar mit einem Landtag in Deutschland.

Blick in den Plenarsaal des Kapitals von Idaho

Das Kapital von Idaho. © privat

Erholung auf Hawaii

Nach einem interessanten, aber anstrengenden Januar war es allerhöchste Zeit für etwas Erholung. Deshalb bin ich für eine Woche mit meiner Gastfamilie auf die Hawaii-Inseln geflogen. Wir waren auf O'ahu und obwohl diese Insel nicht allzu groß ist, ist sie dennoch die Hauptinsel und auch die bevölkerungsreichste des 50. US-Bundesstaates. Meine Zeit dort war unvergesslich. Blaues Meer, weißer Sand und blühende Korallenriffe voller Fische, soweit das Auge reicht. Zudem atemberaubende Natur auf Wanderungen durch unberührtes Land. Für mich eine andere Welt, die auf ewig in meinen Gedanken bleiben wird.

Palmen

Eine fremde, faszinierende Welt für Niels: die Natur auf Hawaii. © privat

Ausblick auf die nächsten Wochen

Gerade sitze ich noch im Flugzeug auf dem Heimweg, aber nicht mehr lang und dann stehen schon die nächsten großen Ereignisse an. Am Samstag findet an meiner Schule der Sadie Hawkins Ball statt, bei dem die Jungen traditionell von den Mädchen ausgeführt werden. Außerdem startet nächste Woche die Leichtathletik Saison und ich freue mich schon sehr, wieder am Schulsport teilnehmen zu können. Bald ist es dann auch schon Zeit für Springbreak und einen Trip in den Yellowstone Nationalpark mit meiner Gastfamilie. Dies bedeutet leider auch, dass ich mich meinen letzten Monaten hier nähere. Doch statt mich davon runterziehen zu lassen, bin ich nur noch motivierter, meine verbleibende Zeit mit unglaublichen Erinnerungen und Ereignissen zu füllen, von denen ich hier berichten kann.

November 2022: San Diego, Washington und Thanksgiving

Der November war eine sehr schöne, aber auch anstrengende Zeit. Zuerst bin ich für vier Tage mit meiner Gastfamilie nach San Diego gereist, um dort meine beiden älteren Gastbrüder zu besuchen und Kalifornien zu erleben. Im wohl bekanntesten US-Bundestaat gab es Einiges zu erleben: Von Wolkenkratzern, wundervollen Stränden, gigantischen Highways bis hin zu szenischen Stadtvierteln direkt an der Promenade war alles vertreten. Ganz besonders hat mir aber die vielfältige internationale Küche der Millionenstadt gefallen.

Straßenzug mit Palmen und Autos

In San Diego hat Niels vor allem die internationale Küche gefallen. © privat

Nach dieser Reise ging es für mich dann zeitig wieder an den Flughafen. Diesmal nach Washington D.C., wo im Zuge des PPP-Stipendiums eine Woche voller Workshops, Sightseeing-Touren und interessanten Meetings anstand. Ich hatte die Möglichkeit, mich mit vielen anderen Stipendiaten auszutauschen, Washington D.C. zu erleben und besonders den Regierungsdistrikt und sogar Politiker kennenzulernen. Mein Highlight war aber definitiv das NBA-Game der Washington Wizards, welches wir an einem Abend als Gruppe besucht haben.

Capitol in Washington D.C.

Workshops, Begegnungen mit amerikanischen Politikern und ein NBA-Spiel: In Washington D.C. gab es viel zu erleben.© privat

Danke sagen mit deutscher Schokolade

Zu Hause angekommen war es auch schon fast Zeit für Thanksgiving, weshalb ich eine Woche Ferien hatte. Wir haben die Tage vor Thanksgiving viel mit der Familie unternommen und dann am Festtag selbst alle gemeinsam gekocht. Beim Abendessen hatte ich dann Gelegenheit, mich traditionsgemäß umfänglich bei meiner Familie zu bedanken, da sie ja immerhin der Grund sind, dass ich dieses Auslandsjahr letztendlich realisieren konnte. Dafür gab es für jeden eine Tafel guter deutscher Schokolade, die hier wirklich sehr gefeiert wird.

Oktober 2022: Basketball, Halloween-Vorbereitungen und Labyrinth-Besuche

Die Zeit vergeht in den USA wie im Flug! Es fühlt sich an, als hätte ich gestern erst meine Reise in Frankfurt angetreten und schon bin ich bereits zwei Monate hier. Der Hauptgrund dafür ist wahrscheinlich, dass während eines Auslandsjahres jeden Tag neue Erlebnisse warten. Um so wichtiger ist es, sich auf Neues einzulassen und jede Erfahrung mitzunehmen! Vor zwei Wochen erst habe ich mein erstes großes Footballspiel der lokalen Boise State Broncos gegen San Diego State aus Kalifornien erleben dürfen. Die Broncos haben sich mit einem souveränen 35:13 durchgesetzt.

Andere interessante Events bringt der Herbst mit sich. Auch wenn es tagsüber noch 24 Grad sind, werden die Häuser herbstlich geschmückt, vor jeder Tür steht mindestens ein Kürbis. In den Supermärkten gibt es ganze Bereiche, die nur auf Halloween spezialisiert sind, und die Vorgärten in meiner Nachbarschaft sehen bereits jetzt aus wie das Set für einen Horrorfilm. Am Wochenende kann man sich mit Freunden in einer „Haunted World“ erschrecken lassen oder ein klassisches Labyrinth im Maisfeld besuchen. Die Vorfreude auf den 31. Oktober ist groß!

In der Schule gibt es momentan viel zu tun. Projekte, Tests und die letzten Footballspiele stehen an. Mit dem Herbstanfang ist für mich die Fußballsaison auch leider schon wieder vorbei. In ein paar Wochen starten die Wintersportarten Basketball und Wrestling. Für mich geht es Anfang November mit meiner Gastfamilie nach San Diego in Kalifornien und im Anschluss zur Education Week nach Washington DC. Es wird sich also reichlich Material für den nächsten Bericht finden!

Basketball-Feld

Niels‘ erstes großes Basketball-Spiel der Boise State Broncos. © privat

Halloween-Dekoration

Typisch USA: Alles ist bereit für das Halloween-Fest. © privat

September 2022: Wie im Film – typisch American Highschool

Hi! Ich heiße Niels, bin 17 Jahre alt und komme eigentlich aus Stuhr, einer Gemeinde im Norden des niedersächsischen Landeskreises Diepholz, kurz vor den Toren der Hansestadt Bremen. Die nächsten zehn Monate werde ich allerdings bei einer Gastfamilie in der Kleinstadt Nampa im nordwestlich gelegenen US-Bundesstaat Idaho verbringen. Seit etwas mehr als einem Monat erlebe ich jetzt schon mein Abenteuer im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) bietet mir die Möglichkeit, den Kindheitstraum eines Auslandjahres wahr werden zu lassen. Davon möchte ich euch hier auf mitmischen.de regelmäßig berichten.

Das ist das PPP

Seit meiner Ankunft ist bereits genug Zeit vergangen, um mich in die amerikanische Kultur einzuleben und erste Erfahrungen zu machen. So haben mich meine Gasteltern beispielsweise schon auf ein hier im Wilden Westen typisches Rodeo mitgenommen.

Reiter reiten über ein Sportfeld

Football, Rodeo – alles so, wie Niels es sich vorgestellt hat. © privat

Auch hier hat die Schule bereits begonnen. Neben außergewöhnlichen Fächern und einer unglaublichen Vielzahl an Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern zeichnet sich die Highschool besonders durch den aus Filmen nur allzu bekannten School-Spirit aus. Wöchentliche Assemblies, bei denen sich alle Schüler in der Turnhalle versammeln und ihre Schule feiern, sowie tägliche Durchsagen über die außerschulischen Aktivitäten gehören hier zum festen Programm. Besonders beeindruckend war das erste Spiel der hiesigen Skyview Hawks, das die Football-Saison meiner Schule eröffnete. Es ist üblich, dass sich die gesamte Schule nach einem festgelegten Motto kleidet und so zum Spiel erscheint. Dort werden dann Fangesänge und Choreografien unter der Anleitung der Cheerleader performt, während die Spieler auf dem Feld ihr Bestes geben.

Vorne eine Gruppe von Queerleadern, dahinter Fans

Beim ersten Football-Spiel seiner Highschool war Niels natürlich mit dabei. © privat

Neben Football starten im Herbst auch Soccer und Volleyball in ihre Saison. Außerdem steht der alljährliche Homecoming-Ball vor der Tür. Es bieten sich also ausreichend Möglichkeiten, euch in den nächsten Wochen und Monate mit weiteren spannenden Updates rund um das Leben in den USA zu versorgen. Bleibt dran!

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