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USA-Stipendiatin Rike, 16, Maryland

Ein Jahr an der Ostküste der USA: Rike genießt neue Schulfächer, Spiele mit dem Volleyball- und Tennis-Team ihrer High School und die Zeit mit ihren Gasteltern und dem niedlichen kleinen Gastbruder.

Portrait der Autorin in Feuerwehr-Uniform

Zuhause in Deutschland engagiert sich Rike bei der Jugendfeuerwehr. © privat

April 2023: Tennis-Erfolg und Prom-Experience

Was ich mir aktuell kaum vorstellen kann: Es sind nur noch wenige Wochen, bis ich mit dem Packen anfangen muss. Es ist wirklich unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Der April ist einer meiner letzten Monate hier. Zum Glück war es ein sehr schöner Monat!

Jede Woche hatten wir mindestens drei Tennis-Spiele und bis auf zwei haben wir auch alle davon gewonnen. Beim Training geht es aktuell viel um die Vorbereitungen der letzten Spiele und die kommende Staatsmeisterschaft, wo eine meiner Team-Kameradinnen ihren State-Title verteidigen will. Das Ganze wird im Mai stattfinden und ist unglaublich aufregend, wie ich finde.

Im Unterricht wird jetzt viel auf die Testungen für AP und die Finals vorbereitet. AP steht für „Advanced Placement“ und ist ein Programm, das Kurse auf College-Level an der Highschool anbietet. Die Abschlusstests finden immer im Mai statt. Ein wenig stressig ist es also im Moment in der Schule, aber noch immer deutlich weniger stressig als in Deutschland.

Prom – genau wie in den Filmen

Abgesehen davon waren viele auch damit beschäftigt, sich auf den Prom vorzubereiten. Am 22. April war an meiner Schule Prom. Es war tatsächlich ein wenig so wie in den Filmen! Ich bin gemeinsam mit meiner Freundin Maddie hingegangen, mit ihr war ich ja auch schon bei Homecoming. Wir haben uns gemeinsam fertig gemacht, sind dann zum Prom gegangen und danach auch zum After Prom.

Prom lief bei uns folgendermaßen ab: Los ging es mit dem „Grand March”, wo man vor einem Publikum aus Eltern und Großeltern über eine Bühne läuft, den Leuten vorgestellt wird und einige Fotos gemacht werden. Meine Schule hatte professionelle Fotografen da und wir warten noch auf die fertigen Fotos. Ich bin sehr gespannt!

Danach ging es zum eigentlichen Dance der von 19 bis 22 Uhr ging. Ein lokales Restaurant hat das Catering gemacht und es gab in der Sporthalle eine Tanzfläche. Genau wie in den Filmen gab es auch die Krönung der „Prom Queen” und des „Prom King”. Bei uns gab es jeweils zwei, ich weiß nicht genau wieso.

Es war ein sehr aufregender Abend und später ging es auch zum „After Prom”, welcher von einer Kirche organisiert wurde. Wir sind in eine naheliegende Sportanlage gefahren, wo es Lasertag, Airhockey, Bubble-Fußball und noch viele andere Sachen gab. Hier waren wir von Mitternacht bis 2.30 Uhr. Ich bin danach mit Maddie nach Hause gefahren und habe dann bei ihr übernachtet.

Ich bin sehr froh, dass ich das erleben durfte: einen echten, amerikanischen Prom. Jetzt heißt es auch schon bald Abschied zu nehmen. Darauf muss ich mich vorbereiten...

Die Autorin im Ballkleid

Bereit für den großen Ball. © privat

Schild 'Welcome After Prom'

Fast so wichtig wie der Prom selbst: die After-Party. © privat

März 2023: Schwimm-Medaillen und Tennis-Auftakt, ein Militärball und der erste Geburtstag weg von Zuhause

Es sind jetzt nur noch so wenige Wochen in meinem Auslandjahr übrig. Diesen Monat hat es für mich jetzt mit dem Training für meine letzte Saison hier angefangen. Ich habe fünf Tage die Wochen zweistündiges Tennistraining. Ich spiele Singles (Einzel).

In anderen Aspekten meines Schullebens ist auch diesen Monat wieder etwas Aufregendes passiert. Gemeinsam mit meinen Freunden, die hier im ROTC-Programm sind (das ist ähnlich wie die Jugendfeuerwehr, nur fürs Militär), war ich auf dem Worcester County Military Ball. Das ist so etwas wie Homecoming, aber etwas exklusiver. Der Ball wurde in einem Restaurant in Ocean City gefeiert. Es war ein sehr schöner Abend. Wie auch für das Homecoming konnte ich mit gemeinsam mit einer Freundin fertig machen für den Ball machen. Das Ganze ist schon Teil des Erlebnisses – eigentlich ist das Vorbereiten fast wichtiger als der eigentliche Dance.

Der Rest des Monats verlief dann recht ruhig. Ich habe die Zeit sehr genossen und mit Freunden und meinem Training verbracht.

Das erste Spiel unserer Tennis-Saison war am 27. März. Wir spielten auswärts gegen North Worcester High School und gewannen dort auch. Mein eigens Singles Match habe ich auch gewonnen. Am selben Tag waren auch die Winter Sports Awards, die ich dadurch leider verpasste. Ich habe am nächsten Tag aber meine Awards erhalten. Wie auch für die Volleyballsaison habe ich den Sportsmanship Award für die Schwimmsaison erhalten. Oben drauf gab es dieses Mal aber auch noch den „Most Improved Award“ für die größte Verbesserung und Mühe in der Saison. Dieser Award kam unerwartet und ich bin sehr froh, ihn erhalten zu haben.

Am Ende des Monats wurde es dann noch ein wenig emotional: Am 31. März war mein siebzehnter Geburtstag! Ich habe gemeinsam mit meiner Gastfamilie gefeiert und mit meiner Familie in Deutschland telefoniert. Von meinen Freunden hier habe ich auch ganz liebe Grüße und kleinere Geschenke bekommen. Es war mein erster Geburtstag weg von meiner Familie und ich hatte gemischte Gefühle, aber größtenteils war ich sehr glücklich und hatte einen wunderbaren Geburtstag.

Mädchen vor einer Präsentation, die Bundeskanzler Scholz und Bundespräsident Steinmeier zeigt

Bei der "Country Presentation" stellte Rike ihren amerikanischen Mitschülern Deutschland vor. © privat

Torte mit Aufschrift 'Happy 17th Birthday'

Rikes erster Geburtstag ohne ihre Familie. © privat

Junge Frau mit Tennisschläger, darunter steht 'Poconoke Tennis'

Auftakt für die Tennis-Saison. © privat

Februar 2023: Sportliche Highlights

Für mich war eines der besten Erlebnisse diesen Monat die Bayside Meisterschaft im Schwimmen am 4. Februar. Da ich ja auf der Halbinsel Marylands auf der Ostküste der Chesapeake Bay platziert bin, haben wir eine extra Meisterschaft, die Baysides. Es war für mich schon unglaublich, mich überhaupt qualifiziert zu haben – und für mich lief der Wettkampf auch echt gut. Ich habe insgesamt den 9. Platz belegt, von etwa 15 Schwimmerinnen in meinem Event. Diese Platzierung und meine Zeit haben ausgereicht, um mich bis zu den Regionals zu bringen, wo ich dann am 18. Februar auch teilgenommen habe.

Hier lief es sogar noch besser als bei den Baysides: 4. Platz von acht Teilnehmerinnen. Es hat leider nicht für die Qualifikation in die Staatsmeisterschaften gereicht, aber es waren beides unglaubliche Wettkämpfe. Ich bin sehr glücklich mit meiner eigenen Leistung – und auch den überragenden Leistungen meiner Teamkameraden. Zum ersten Mal seit Langem hat meine Schule mehr als zwei Leute zu diesen Schwimmmeisterschaften bringen können; insgesamt sind sechs von uns an den Start gegangen.

Im Arundel Olympic Swim Center in Annapolis fanden die Wettkämpfe statt. © privat

Tschüss Schwimmen, hallo Tennis

Ich bin ein wenig traurig, dass nun auch Schwimmen vorbei ist, aber im März beginnt die Tennis-Saison, auf die ich mich riesig freue. Tennis ist mein Lieblingssport. In Deutschland spiele ich seit fast sieben Jahren im Verein. Ich hoffe auf eine unvergessliche Zeit.

An meiner High School hat jetzt das zweite Semester angefangen und ich mag meine neuen Kurse sehr. Vor allem AP Environmental Science, ein Leistungskurs im Bereich Naturwissenschaften mit besonderem Fokus auf menschliche Aktivitäten und deren Folgen.

Mit meiner Gastfamilie wurde diesen Monat auch der Geburtstag meiner Gastmutter und ihrer Zwillingsschwester gefeiert, das Haus war also schön voll. Ich bin sehr gespannt, was die letzten paar Monate bringen, und ich freue mich auf alles, was mich erwartet!

Januar 2023: New York und Washington DC

Im Januar hat es mich kaum in Pocomoke gehalten. Gemeinsam mit meiner Organisation ging es nämlich über ein verlängertes Wochenende nach New York City und dann Ende des Monats mit dem PPP nach Washington DC. New York war von der ASSE Maryland Gruppe organisiert, allerdings waren wir Austauschschüler und Austauschschülerinnen aus Maryland, Virginia und auch North Carolina. Auf diesem Trip habe ich dann auch Amira kennengelernt, die hier auch für den Blog schreibt. Wir haben über zweieinhalb Tage hinweg sehr viele Sehenswürdigkeiten besucht und viel Zeit mit alten und neuen Freunden verbracht. An den beiden vollen Tagen haben wir über 20.000 Schritte gemacht und am Abend ist man erschöpft ins Bett gekippt. Das war es aber alles wert!

In Washington habe ich mich Ende Januar dann noch mal für eine Woche mit 100 anderen PPP-Stipendiatinnen und Stipendiaten getroffen. Im Programm enthalten waren Museen für amerikanische Geschichte und African American Geschichte und Kultur, wir waren im US State Department (Außenministerium) und an vielen Monumenten und Denkmälern. Einen Tag haben wir auch am Capitol Hill verbracht, wo wir uns mit den Repräsentanten unseres jeweiligen Staates und/oder Distriktes getroffen haben. Pro Person gab es bis zu drei Meetings. Bei mir war es eines im Büro von Maryland Senator Chris van Hollen. Eigentlich sollten wir uns dort „nur” mit seiner Auslands-Beauftragten treffen, doch nach den ersten Gesprächen mit ihr kam der Senator dann doch noch zu uns, wenn auch „nur” für 15 Minuten. Das bei uns am meisten diskutierte Thema waren die Waffenlieferungen von Deutschland und den USA an die Ukraine, Senator van Hollen hatte sich stark dafür eingesetzt.

Die Woche in Washington war sehr anstrengend, aber auch sehr lehrreich und wir waren alle sehr glücklich dabei gewesen zu sein, auch weil man sich nach einem halben Jahr freut, endlich mal wieder mehr Deutsch reden zu können.

In der Schule ging diesen Monat die reguläre Schwimmsaison zu Ende, ich habe mich allerdings für die Bayside Championship qualifiziert und wenn es dort gut läuft, komme ich auch in die Regional Championships. Für mein kleines Team gab es diese Saison viele Errungenschaften.

Junge Frau vor einer beleuchteten Straße

Rike am Times Square in New York. © privat

Politiker mit jungen Leuten

Rike und andere Stipendiaten mit dem Senator Chris van Hollen. © privat

Dezember 2022: Weihnachtsmarkt auf Amerikanisch, ein Day Trip nach Philadelphia und eine Weihnachtsüberraschung

Der Dezember begann mit einer Art Weihnachtsmarkt in Downtown Pocomoke, meiner Gast-Kleinstadt. Gemeinsam mit meiner Freundin Maddie war ich da und es gab ein Lagerfeuer, ein bisschen Musik, Plätzchen wurden dekoriert und heiße Schokolade ausgeschenkt, alles kostenlos. In der Schule ging es im Unterricht nach und nach immer weniger stressig weiter. Nachdem die Tests durch waren, hatten die Lehrkräfte – hier genau wie in Deutschland – nicht mehr die Lust, in jeder Stunde Unterrichtsstoff zu machen. Sogar im Matheunterricht wurde ein Film geschaut.

Ein Tag voller amerikanischer Geschichte

Mit meiner Organisation gab es diesen Monat einen Day Trip nach Philadelphia, wo ich mit anderen Austauschschülern und Austauschschülerinnen einen Tag in der Stadt der U.S. Verfassung verbracht habe. Wir besuchten die Independence und Liberty Hall, die Liberty Bell und das Constitution Center, alles mit einem Fokus auf die U.S. Verfassung, deren Geschichte und Einfluss auf die moderne Welt.

Mädchen stellt einen Eid nach, im Hintergrund das Bild eines vollen Plenarsaals

Im Museum in Philadelphia konnte man den Präsidentschaftseid nachstellen. © privat

Das kälteste Football-Spiel ever

An Heiligabend bin ich mit meinen Gasteltern nach Baltimore gefahren. Man hat mir gesagt, dass es in ein „German Christmas Village“ gehen wird, deutsche Weihnachten auf Amerikanisch. Schlussendlich stellte sich heraus, dass das nur ein Vorwand war. Es ging nach Baltimore – nur waren wir eigentlich für das NFL Spiel der Baltimore Ravens da. Bei minus 12 Grad Celsius ging es für mehrere Stunden ins Stadion und wie sich herausstellte, war es das kälteste jemals in Baltimore gespielte Spiel! Die Ravens gewannen das Spiel 17:6 – und ich habe noch immer keine richtige Ahnung von American Football… Das mag zum Teil aber auch daran liegen, dass meine High School kein Footballteam hat.

American Football Spielfeld, im Vordergrund Zuschauer von hinten

Mützen im Stadion: So kalt war es bei den Baltimore Ravens noch nie! © privat

Mädchen in Mütze und Schal im American Football Stadion

Rike hat zwar gut zugeschaut – versteht American Football aber trotzdem noch nicht wirklich. © privat

Christmas Day mit der Gastfamilie

Am nächsten Morgen wurde ich dann von einem sehr aufgeregten kleinen Gastbruder geweckt. Es wurden die ersten Geschenke ausgepackt. Für ihn war ich dabei leider nicht schnell genug, deshalb hat er mir dann geholfen meine Geschenke auszupacken. Was mich sehr berührt hat, war, dass meine Gasteltern mir ein Paket mit Münzen aus meinem Geburtsjahr geschenkt haben. Das ist eine amerikanische Tradition. Sie sagten, dass sie das gleiche auch für den Kleinen gemacht hätten – und da ich ja auch ihr Kind sei, sollte ich auch welche bekommen.

Den Rest des Tages kam dann Familie zu uns und es wurde wieder viel gegessen, aber auch gefeiert. Silvester war bei uns ganz ruhig. Nach deutscher Tradition habe ich mit meiner Gastfamilie „Dinner For One“ geschaut und es ging ohne viel Feuerwerk ins neue Jahr.

November 2022: Bye-bye Volleyball, hallo Schwimmen!

Mädchen-Volleyball-Mannschaft

Das Varsity Volleyball Team an Rikes Schule. © privat

Im November endete leider meine Zeit mit dem Volleyball Team. Wir hatten eine wundervolle Saison und ich habe viele Erfahrungen sammeln können. Ich vermisse das Training und die Spiele sehr, aber es geht schon besser, seitdem Anfang November die Wintersaison begonnen hat. Ich bin für diese Saison im Schwimmteam, welches an meiner Schule äußerst klein ist, wir sind nur zehn Leute.

Bevor es aber in die Wintersaison ging, gab es noch die „Fall Sport Awards“, wo die Sportlerinnen und Sportler der Herbstsaison ausgezeichnet wurden. Besonders geehrt wurden an diesem Abend unser Soccer (Fußball) Team, weil es die Regional Championship gewonnen hat, und unser Fieldhockey Team, denn die Mädels haben den Regional Champions Title und zum zweiten Mal in Folge den State Championship Title für sich gesichert. Für so eine kleine Schule wie meine eine super Leistung.

Tatsächlich gab es auch für mich eine kleine Überraschung, denn ich habe den Sportsmanship Award des Volleyball Teams für die Saison bekommen. Gemeinsam mit meinem Varisity Letter ist dieser eines der wichtigsten Andenken für mich, jetzt schon. So ließ sich die Saison echt schön beenden.

Zeugnis und Abzeichen auf einer Sportjacke

Rikes Varsity Letter (Athletic Award) und der Sportsmanship Award für die Volleyballsaison. © privat

Fürs Schwimmen habe ich auch jeden Tag Training, allerdings nur dreimal die Woche im Wasser, an zwei Tagen joggen wir eine Meile (1,6 Kilometer). Das liegt daran, dass meine High School zu klein für ein eigenes Schwimmbad ist, daher benutzen wir den Pool im örtlichen YMCA (eine U.S. Fitnessstudio Kette). All unsere Wettkämpfe finden auch hier statt, sehr nützlich.

Thanksgiving, Geburtstagsfeier und Christmas Parades

Im November wurde in meiner Gastfamilie dann auch ganz klassisch amerikanisch Thanksgiving gefeiert. Es kamen meine Gastgroßeltern, Urgroßeltern, Tanten, Onkels, Cousins und Cousinen. Es waren viele Leute und noch mehr Essen. Meine Gasteltern haben einen Truthahn gemacht, da ich Vegetarierin bin, kann ich darüber leider nichts sagen. Ich habe ein bisschen was von allen vegetarischen Gerichten probiert: Mac and Cheese, Kartoffelpüree, Bohnen, Karotten mit Honig, Brot, Cornbread und: Süßkartoffel-Auflauf mit Marshmallows. Das letzte klingt vielleicht erstmal komisch, es war aber überraschend gut.

Dann war eine Woche nach Thanksgiving nochmal Zeit für eine Feier, denn mein Gastbruder hatte Geburtstag! Jetzt ist er zwei Jahre alt.

Es gab auch viele Christmas Parades in der Gegend und ich habe mit meiner Gastfamilie und meinen Freunden diese Paraden angeschaut, unglaublich spannend. Vor allem aber eins: kalt!

Oktober 2022: Homecoming, Kürbisse und die Feuerwehr von Ocean City

Es ist mittlerweile ganze sechs Wochen her, dass ich in den USA gelandet bin. Eine unglaubliche Zeit – für mich fühlt es sich bis jetzt definitiv nicht so an, als wäre schon mehr als ein Monat um. In den letzten Wochen konnte ich mich gut einleben und habe eine Routine entwickelt.

Homecoming: Bitte anständig tanzen!

Eine Sache, die passiert ist, ist das typisch amerikanische Homecoming. An meiner Schule war am 1. Oktober der Homecoming Dance. Es war für mich eine ganz neue Erfahrung und ich hatte eine wunderbare Zeit bei der Feier. Die Auflagen waren recht streng, was man von einer High School in einer US-amerikanischen Kleinstadt aber erwarten konnte. Was mich als Europäerin aber am meisten verwundert hat, waren die Schilder, die alle Schülerinnen und Schüler darauf hinwiesen, beim Tanzen bitte darauf zu achten, aufrecht zu bleiben und unangemessene Tänze zu unterlassen. Ich glaube, dass an meiner deutschen Schule keiner darauf gekommen wäre.

Blumengesteck an einer Hand

Wie im Bilderbuch: Homecoming. © privat

Schule, Sport und Kürbisse

Die Volleyball-Saison ist mittlerweile fast vorbei, leider. Ich hatte bis jetzt viele unglaubliche Spiele mit meinem Team und ich bin sehr dankbar, dass ich noch einige vor mir habe bis es dann in die Wintersaison geht.

In der Schule fühle ich mich sehr gut aufgehoben. Besonders viel Spaß macht mir das Fach American Literature, wo wir die Literatur von US-amerikanischen Autorinnen und Autoren, Dichterinnen und Dichtern bearbeiten.

Eine letzte Sache die ich in Maryland, vielleicht den ganzen USA, bemerkt habe, ist die Faszination mit Kürbissen im Herbst. Vor unserem Haus hier stehen mittlerweile fünf Kürbisse und wir haben zwei „Pumpkin Patches“, kleine Kürbis-Farmen, besucht. Mein kleiner Gastbruder genießt diese Ausflüge sehr.

Spind mit einem Volleyball und einer '12'

Der Spind mit der Nummer zwölf ist Rikes Volleyball-Spind. © privat

Kürbisse und Feldmaschinen

Kürbisse überall! © privat

Verantwortung lernen

Ich habe kürzlich eine meiner Verpflichtungen als Stipendiatin erfüllt und eines meiner drei „Leadership Projects“ erledigt, Projekte, in denen wir als Junior Botschafter lernen sollen, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, sich sozial und kulturell zu engagieren. Für mein erstes Projekt hatte ich die Aufgabe, einen Tag lang eine Person in einer Führungsposition zu begleiten und zu beobachten. Dieses Projekt habe ich bei einem Battalion Chief der Berufsfeuerwehr in Ocean City erledigt. Der Tag war anstrengend, aber sehr lehrreich.

Autorin (rechts) mit Feuerwehr-Mann

Leadership-Shadowing-Tag. © privat

Fluss, im Hintergrund Bäume und Himmel

Der Pocomoke River in Maryland. © privat

September 2022: Holpriger Start mit glücklichem Ausgang

Hallo! Mein Name ist Rike, ich bin 16 Jahre alt und komme aus dem wunderschönen Hamburg. Am 29. August hat mein Auslandsjahr mit dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm begonnen.

Das ist das PPP

Dieses Jahr verbringe ich in Maryland an der Ostküste der USA. Der Beginn war etwas holprig, da mein Anschlussflug in Chicago gestrichen wurde und ich dann irgendwie umbuchen musste. Da meine Gasteltern aber unglaublich lieb sind, sind sie mitten in der Nacht drei Stunden nach Washington gefahren, um mich dort am Flughafen abzuholen.

Blick aus dem Flugzeug in die Wolken

Auf ins Abenteuer! © privat

Nach den Startschwierigkeiten konnte es dann losgehen und ich habe die Zeit bis jetzt sehr genossen. Mein kleiner Gastbruder ist noch keine zwei Jahre alt und war nach meiner ersten Nacht in der Familie sehr verwirrt, dass ich am nächsten Morgen noch da war. Immerhin hatte er mir abends doch zum Abschied gewunken!

Tisch mit Bechern und Teller, auf dem ein Bagel liegt

Typisch amerikanisch: Bagel mit Frischkäse. © privat

Gruppenbild Jugendgruppe

Letztes Wochenende hat Rike sich mit Austauschschülern aus aller Welt getroffen, gemeinsam haben sie einen Ausflug an den Strand gemacht. © privat

In meiner Schule habe ich es ins Varsity Volleyballteam geschafft. Wir sind also etwas fortgeschritten und es stehen viele Spiele an, auf die ich mich sehr freue. Seit wenigen Tagen läuft hier auch die Schule. Es ist ganz anders als zu Hause, aber ich komme ganz gut klar. Ich habe eine Auswahl an Fächern belegt, unter anderem American Literature und Spanisch (in Deutschland habe ich Französisch gelernt). Ich bin sehr gespannt, wie dieses Jahr wird!

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