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Medienpreis Parlament Wenn Journalisten Politik erklären...

… und sie das richtig gut machen, haben sie einen Preis verdient. Der Bundestag verlieh den diesjährigen Medienpreis Parlament an zwei Journalisten der Süddeutschen Zeitung.

Fernsehstudio mit vier sitzenden Personen

Den Medienpreis überreichte Bundestagspräsident Schäuble im Parlamentsfernsehen des Bundestages an die Preisträger (beide links). © DBT/Parlamentsfernsehen

Berichten, was Politiker beschließen und wie es dazu kommt, aufzeigen, worüber Politiker streiten und warum, das Handeln der Verantwortlichen durchleuchten und ihre Persönlichkeit beschreiben – all dies und noch einiges mehr nennt sich politische Medienberichterstattung. Für Journalisten, die das am besten können und dabei den Fokus auf die Volksvertretung legen, gibt es eine besondere Auszeichnung direkt aus dem Bundestag: den sogenannten Medienpreis Parlament.

Den diesjährigen „Medienpreis Parlament 2021“ verlieh vergangene Woche Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble. Die Preisträger heißen Nico Fried und Boris Herrmann. Beide sind Parlamentsjournalisten der Süddeutschen Zeitung (SZ) in Berlin.

Was ist der Medienpreis Parlament?

Der Medienpreis Parlament wird seit 1993 nahezu jährlich vergeben. Die Auszeichnung ist 5.000 Euro wert. Sie „würdigt herausragende publizistische Arbeiten, die zur Beschäftigung mit Fragen des Parlamentarismus anregen und zu einem vertieften Verständnis parlamentarischer Abläufe, Arbeitsweisen und Themen beitragen“, heißt es auf der Medienpreisseite auf bundestag.de.

Wer den Preis bekommt, entscheidet eine unabhängige Jury – bestehend aus sieben Journalistinnen und Journalisten. Diese benennt der Bundestagspräsident immer zu Beginn einer Legislaturperiode. Ihre Arbeit endet mit der Legislaturperiode und der Preisverleihung.

Wofür gab es den Preis?

Die beiden Journalisten Fried und Herrmann erhielten den Preis für eine dreiseitige Reportage mit dem Titel „Die da – Wer den Bundestag und seine Abgeordneten kennenlernen will, sollte sich die Haushaltswoche ansehen“. Die Reportage wurde am 30. November 2019 in der SZ veröffentlicht.

Es geht darin um die abschließenden Beratungen zum Bundeshaushalt 2020. Zur Erklärung: Der „Bundeshaushalt“ ist eine Übersicht, in der steht, wieviel Geld die Bundesregierung in einem Jahr für was genau ausgeben kann. Geld fließt zum Beispiel in Universitäten, in den Straßenbau, ins Gesundheitswesen, zur Polizei, in die Bundeswehr, in die Kinder- und Elterngeld-Kasse, als Zuschuss in die Rentenversicherung, in die Kultur und vieles mehr.

Der Bundeshaushalt, genauer gesagt das Dokument dazu, ist rund 3.000 Seiten stark und in einen Gesamtplan und mehrere Einzelpläne gegliedert. In den Einzelplänen wird für jedes Ministerium und jede oberste Bundesbehörde detailliert angegeben, was in diesem Fachbereich eingenommen und was ausgegeben werden soll. Einen ersten Vorschlag macht die Regierung, am Ende jedoch entscheiden die Abgeordneten des Parlaments, so will es Artikel 110 des Grundgesetzes.

Zweimal im Jahr berät der Bundestag fast eine ganze Woche lang über die geplanten Ausgaben, Posten für Posten. Eine dieser viertägigen Haushaltswochen hatten die Journalisten begleitet und in ihrer anschließenden Reportage an die Leser vermittelt.

Verleihung im Parlamentsfernsehen

Bundestagspräsident Schäuble gratulierte den Journalisten bei der Preisverleihung im Studio des Parlamentsfernsehens des Bundestages. Er würdigte den Artikel als spannenden Beitrag, der die gesamte Vielfalt der Arbeit der Abgeordneten und des Parlaments am Beispiel der Haushaltswoche abbilde.

Der Medienpreis sei bedeutend für das Parlament, Schäuble sagte, dass parlamentarische Arbeit vermittelt werden müsse: „Deshalb brauchen wir qualitativ hochstehenden Journalismus, der erläutert und kritisiert.“ Der Medienpreis liefere einen guten Beitrag, „um den Dialog zwischen Medien und Politik zu beleben“.

Medienpreis Parlament

Mehr zum Medienpreis Parlament, zum Gewinnerbeitrag „Die da“ und zu bisherigen Preisträgern und Preisträgerinnen erfahrt ihr auf bundestag.de.

Die Preisverleihung könnt ihr euch im Video des Parlamentsfernsehens des Deutschen Bundestages anschauen:

(loh)

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