Neues Jugendformat Schüler fragen, Politiker müssen antworten
Würdet ihr gern mal Regierungspolitiker mit euren Fragen löchern? Ab kommendem Jahr möchte der Bundestag regelmäßig zehn Schulklassen zu einer Fragestunde in den Plenarsaal einladen.
Bei der Regierungsbefragung geht es oft heiß her im Bundestag. Am Mittwoch jeder Sitzungswoche kommen Regierungsvertreter in den Plenarsaal, um sich von den Abgeordneten befragen zu lassen. Schließlich ist es eine wichtige Aufgabe des Parlaments, die Regierung zu kontrollieren.
Bald sollen auch Jugendliche die Chance bekommen, ihre Fragen und Anliegen vorzubringen. Einmal im Jahr sollen zehn Schulklassen der Stufen 7 und 8 zur „Kinderfragestunde“ in den Plenarsaal eingeladen werden.
Die Idee kommt von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble höchstpersönlich. Die Kinderkommission des Parlaments war begeistert und hat sich einstimmig dafür ausgesprochen. Der Vorsitzende Matthias Seestern-Pauly (FDP) sagt dazu: „Jugendliche dürfen unsere Demokratie nicht nur aus dem Schulbuch kennen. Als Parlament dürfen wir neue Wege nicht scheuen und müssen uns stetig fragen, wie wir Kinder und Jugendliche für politische Partizipation begeistern können.“
Berlin-Reise auf Einladung
Die ausgewählten Schulklassen, so der Plan, reisen auf Kosten des Bundestages nach Berlin, um dann an einem Mittwoch direkt im Anschluss an die ‚richtige‘ Regierungsbefragung im Plenarsaal an die Mikros zu treten. Unterkunft und Verpflegung bekommen sie bezahlt. Außerdem soll es ein Begleitprogramm geben.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Kinderkommission hat ihre Ideen für die konkrete Umsetzung in einem Eckpunktepapier aufgeschrieben. „Ich hoffe, dass das Konzept schon bald umgesetzt wird“, sagt Seestern-Pauly. „Denn damit lernen junge Menschen schon in der Schule, wie gelebte Demokratie unsere Gesellschaft bereichert.“
Die erste Fragestunde mit Schülern soll 2021 stattfinden – und zwar noch vor der parlamentarischen Sommerpause und damit vor der Bundestagswahl. Das dürfte spannend werden...
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(jk)