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Tag der deutschen Einheit Schäuble: „Feiern Sie!“

Eric Matt

Kommenden Sonntag, am 3. Oktober, ist der Tag der Deutschen Einheit. Wir feiern 31 Jahre Wiedervereinigung. Die Festlichkeiten zu diesem Tag finden jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt, dieses Mal: Sachsen-Anhalt. Auch der Bundestag ist dabei.

Modell des Plenarsaal mit bunten Zylindern in einem Glascontainer

Der Bundestag präsentiert sich am Nationalfeiertag mit einem Plenarsaal-Nachbau: Jeder Zylinder steht für einen Abgeordneten der auslaufenden 19. Legislaturperiode. © DBT/Marc Beckmann

Der 3. Oktober 1990 war ein besonderer Tag in der deutschen Geschichte: Es war der Tag der Wiedervereinigung zwischen Ost- und Westdeutschland. Über 40 Jahre lang lebten Millionen Menschen in zwei deutschen Staaten getrennt voneinander, dann fanden sie wieder zu einer Einheit zusammen – seitdem begehen wir den Tag der Deutschen Einheit.

An diesem bundesweiten Feiertag präsentiert sich der Deutsche Bundestag jedes Jahr in einem anderen Bundesland mit einer kleinen Ausstellung. Doch nicht nur unser Parlament, auch der Bundesrat, die Bundesregierung, das Bundesverfassungsgericht und der Bundespräsident sind vertreten. Bis Sonntag finden die Feierlichkeiten noch in Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt statt.

Warum gibt es den Tag der Deutschen Einheit?

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Deutschland in verschiedene Besatzungszonen eingeteilt. Es gab eine amerikanische, französische, britische und sowjetische Besatzungszone. Aus diesen Zonen wurden in der Folge – unter anderem durch Spannungen zwischen der Sowjetunion (heutiges Russland) und den USA – im Jahre 1949 zwei unabhängige Staaten: die Deutsche Demokratische Republik (DDR) im Osten und die Bundesrepublik Deutschland (BRD) im Westen.

Ab 1961 waren Ost- und Westdeutschland sogar teilweise durch eine Mauer, die Berliner Mauer, getrennt. Als diese dann in Folge der gewaltfreien „friedlichen Revolution“ am 9. November 1989 fiel, war der Weg zur Wiedervereinigung frei. Die Verhandlungen kamen knapp ein Jahr später zu ihrem Abschluss. Es wurde der sogenannte Einheitsvertrag beschlossen, durch den die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Berlin ab dem 3. Oktober 1990 Teil der Bundesrepublik Deutschlands wurden.

Wenn ihr mehr über den Bau der Berliner Mauer wissen möchtet, dann schaut unser mitmischen-Video an:

© DBT

Doch zurück zu den nationalen Feierlichkeiten.

Expo in Halle: Der Bundestag in Klein

Um an den Tag der Deutschen Einheit und die Errungenschaften der Demokratie zu erinnern, gibt es jedes Jahr in einem anderen Bundesland eine besondere Veranstaltung. Dieses Jahr ist Sachsen-Anhalt Gastgeber der sogenannten „EinheitsEXPO“, da das Land aktuell den sogenannten Bundesratsvorsitz innehat. Die Ausstellung ist in Halle an der Saale zu sehen – ihr Motto: „Gemeinsam Zukunft formen“.

Bereits seit dem 18. September und noch bis zum 3. Oktober könnt ihr die Großraumausstellung besuchen. Es gibt dort open-air einen eindrucksvollen Glascontainer mit aufgesetzter Mini-Reichstagskuppel. Darin befindet sich außerdem ein Modell des Berliner Plenarsaals: 709 farbige Zylinder stehen für die 709 Abgeordneten des Noch-Bundestages in den sechs Fraktionsfarben.

Auf Großbildschirmen erhalten Besucher und Besucherinnen zahlreiche Informationen zur Arbeit des Parlaments. Sie können einen speziell für die Ausstellung produzierten Film anschauen, in dem Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble die Wiedervereinigung würdigt und für eine aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Demokratie wirbt. Außerdem gibt es Erklärfilme für Jung und Alt, eine virtuelle Führung durch den Bundestag und Bildmontagen aus dem Parlamentsalltag zu sehen.

Schäubles Grußwort zum Tag der Deutschen Einheit © DBT

Schäuble ist auch Zeitzeuge

„Am Tag der Deutschen Einheit feiern wir, dass alle Deutschen wieder in Freiheit und Demokratie leben“, erklärt Schäuble im Video. Dennoch bleibe es eine „dauerhafte Aufgabe, den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land immer wieder neu zu sichern und zu festigen. Nicht nur zwischen Ost und West“, so Schäuble.

Übrigens: Wolfgang Schäuble ist nicht nur aktueller Bundestagspräsident und damit Repräsentant unseres Parlaments am Tag der Deutschen Einheit. Er war auch maßgeblich an der Wiedervereinigung beteiligt. Denn der sogenannte Einheitsvertrag, der am 3. Oktober 1990 beschlossen wurde, stammt zu großen Teilen aus der Feder Schäubles.

Seid ihr Geschichtsexperten, wenn es um die Deutsche Einheit geht? Findet es im Quiz auf der Website der EinheitsEXPO heraus.

„Genießen Sie den Tag“

Wenn ihr es nicht persönlich bis kommenden Sonntag nach Sachsen-Anhalt schaffen solltet, könnt ihr euch hier online über die Ausstellung informieren oder die virtuelle Präsentation des Bundestages erleben.

Feiern könnt ihr am Sonntag natürlich trotzdem, so sieht das auch der Bundestagspräsident: „Genießen Sie den Tag, feiern Sie. Aber ich möchte Sie auch einladen: Besuchen Sie den Deutschen Bundestag und sehen Sie, wo das Herz unserer Demokratie schlägt.“

Portraitfoto von mitmischen-Autor Eric Matt
Mitmischen-Autor

Eric Matt

... ist 22 Jahre alt und studiert an der Universität Konstanz Politik- und Verwaltungswissenschaften. Zurzeit macht er ein Auslandssemester in Israel.

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