Bildergalerie Kennt ihr diese Zoonosen?
Laura Heyer
Ob groß oder klein, ob zahm oder wild – Tiere können Krankheitserreger auf den Menschen übertragen. In unserer Bildergalerie erfahrt ihr, welche solcher Zoonosen von welchen Tieren stammen.
Leicht verschnupft, aber sonst recht fit – so geht es aktuell zwei Katzen in Hamburg, die sich mit dem Corona-Virus infiziert haben. Insgesamt fünf Katzen und zwei Hunde sind bisher in Deutschland an Corona erkrankt, soweit bekannt ist. Krankheiten, die durch Bakterien, Parasiten, Pilze oder etwa Viren von Mensch auf Tier oder umgekehrt übertragen werden nennt man „Zoonose“. In unserer Galerie haben wir für euch bekannte Zoonosen und ihre Überträger zusammengestellt.
Die Pest und der Floh
Zwischen 1346 und 1353 fielen geschätzte 25 Millionen Menschen dem sogenannten „schwarzen Tod“ zum Opfer. Die Pest ist eine Zoonose, denn das Bakterium wird von Säugetieren übertragen. Früher standen besonders Ratten als Überträger im Verdacht, aber übertragen wurde die Krankheit nicht von den Ratten selbst, sondern von den Flöhen auf den Tieren, die es an den Menschen weitergaben. Die Pest kann aber auch von Mensch zu Mensch übertragen werden. Symptome der Pest sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und je nach Art der Krankheit auch sogenannte Pestbeulen. Mehr Infos gibt es hier.
Sprossen und EHEC
Ups, das ist ja gar kein Tier – aber Zoonosen-Erreger können auch über Lebensmittel aufgenommen werden. Ein Beispiel ist das EHEC-Bakterium. Es kommt im Darm von Schafen und Ziegen vor. 2011 traten in Deutschland vermehrt Erkrankungen mit EHEC auf. Als Ursache galten Sprossen, die mit Mist von Tieren gedüngt worden waren. Das Bakterium kann aber auch in nicht abgekochter Milch oder nicht richtig gegartem Fleisch auftreten und so auf den Menschen übertragen werden. Klassische Symptome der Erkrankung sind starker Durchfall und Erbrechen, die meist drei bis vier Tage nach der Infektion auftreten. Mehr Infos finden sich hier.
Der Klassiker: Die Mücke
Klein und gemein – so ein Mückenstich kann ganz fies jucken. Doch mit ihrem Stich können Mücken auch Krankheiten auf den Menschen übertragen. Am bekanntesten ist wohl Malaria, aber auch das Zika-Virus oder das Dengue-Fieber wird von den kleinen Blutsaugern an den Menschen weitergegeben. Alle drei Erkrankungen gehen mit starkem Fieber einher.
Das Hanta-Virus und Nager
Dürfen wir vorstellen: die Rötelmaus. Der niedliche Nager und seine Artgenossen können das gefährliche Hanta-Virus übertragen. Die Chance, sich zu infizieren, ist besonders in Nord- und Südamerika hoch, aber auch in Deutschland gibt es regelmäßig Fälle der Infektionskrankheit. Die Viren befinden sich im Speichel, Kot oder Urin der Nager; die Tiere selbst erkranken meist nicht. Das Hanta-Virus verläuft häufig mit wenig oder sehr unspezifischen Symptomen, die oft einer Grippe ähneln, aber schwere Krankheitsbilder hervorrufen können. Mehr Infos gibt es hier.
Zecken und FSME
Wer viel im Wald unterwegs ist oder einen Hund hat, kennt sie: die Zecke. Die kleinen Blutsauger können FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis, übertragen. Die Symptome sind ähnlich wie bei einer Grippe, einige Patienten können auch eine Entzündung der Hirnhaut entwickeln. In Deutschland haben sich 2020 immerhin 683 Menschen damit infiziert. Mehr Infos finden sich hier.
Hunde und Tollwut
Er ist der beste Freund des Menschen – der Hund. Aber auch Katzen, Dachse, Waschbären oder andere Säugetiere können das Rabies-Virus übertragen, das fast immer eine Gehirnentzündung verursacht, die häufig tötlich endet. Nach einer Schätzung der WHO sterben jährlich 59.000 Menschen an Tollwut, hauptsächlich in Asien. Gegen Tollwut gibt es jedoch eine Impfung. Mehr Infos finden sich hier.
Marderhunde und Corona
Das Corona-Virus beschäftigt uns nun schon seit über einem Jahr. Forscher gehen mittlerweile davon aus, dass auch das SARS-CoV-2-Virus, das die Erkrankung Covid-19 auslöst, von Tieren stammt. Fledermäuse könnten es an Schuppentiere und Marderhunde weitergegeben haben. Besonders auf Märkten in Asien werden viele dieser Tiere gehandelt und kommen dort mit vielen Menschen in Kontakt. (Mehr dazu lest ihr auch in unserem Experten-Interview.) Auch eine Covid-19 Erkrankung verursacht häufig Symptome wie bei einer Grippe. Fieber und der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn gelten unter anderem mittlerweile als Indikatoren bei einer Infektion.
Laura Heyer
hat in Heidelberg Geschichte studiert, in Berlin eine Ausbildung zur Journalistin gemacht und ist dann für ihre erste Stelle als Redakteurin nach Hamburg gegangen. Dort knüpft sie nun Netzwerke für Frauen. Aber egal wo sie wohnt – sie kennt immer die besten Plätze zum Frühstücken.