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Öffentlicher Verkehr Fixer und flexibler von A nach B kommen

Julia Funk

Die Grünen wollen einen Mobilpass, die FDP will „Seamless Mobility“. Was das genau bedeutet, erklären wir hier.

Junge Frau mit Smartphone an der Tram-Haltestelle

Wann kommt die nächste Bahn? Gibt es am Ziel ein Leihfahrrad? Das Smartphone weiß es. © shutterstock.com/Gaudi Lab

Die Digitalisierung verändert so einiges. Unter anderem auch, wie wir öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Über Plattformen im Internet oder Apps können Bus- und Bahn-Angebote schon jetzt jederzeit genutzt werden. Das alles soll aber noch einfacher – und einheitlicher – werden. Um Mobilitätskonzepte für die Zukunft ging es bei einer öffentlichen Webkonferenz des Verkehrsausschusses am 6. Mai. Den Vorsitz hatte Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen). Sowohl die Grünen als auch die FDP hatten Anträge zu diesem Thema vorgelegt.

Die Grünen wollen einen Mobilpass

Das Ziel der Grünen ist in ihrem Antrag klar formuliert: Allen Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland – und zwar egal wo – soll es möglich sein, auf einen regelmäßigen und zuverlässigen Mobilitätsservice zugreifen zu können. Soll heißen: Jeder soll ein Recht darauf haben, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu wichtigen Knotenpunkten zu kommen. Und das mehrmals täglich, mindestens stündlich, ohne viel Umsteigen und vor allem auch bis in die späten Abendstunden.

Gerade in ländlicheren Regionen ist es oft sehr schwer, mit Bus oder Bahn ans Ziel zu kommen. Dieses Angebot soll aber nicht nur den klassischen Linienverkehr beinhalten, sondern auch On-Demand-Angebote wie Car-Sharing oder Leihfarräder. Dies ermögliche einen flexibleren Service, der die tatsächliche Nachfrage bedient.

Die Grünen wollen deshalb einen Mobilpass einführen. Dieser soll alle Mobilitätsangebote kombinieren, damit alle Menschen sicher, klimafreundlich und komfortabel von A nach B kommen. Dieser Mobilpass in Form einer Mobilitäts-App soll den Bürgern und Bürgerinnen das Suchen, Buchen und Bezahlen im öffentlichen Verkehr leichter machen.

Damit gerade auch Kinder und Jugendliche früh an die Vorteile von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln herangeführt werden, wollen die Grünen den Nahverkehr für Jugendliche bis 18 Jahre kostenfrei zur Verfügung stellen. Finanziert werden soll das, indem umwelt- und klimaschädliche Subventionen (wie zum Beispiel die Vergünstigung von Dieselkraftstoff) abgebaut werden.

Die FDP plädiert für „Seamless Mobility“

Seamles Mobility – übersetzt: nahtlose Mobilität – bedeutet, dass es eine größere Vielfalt an Transportoptionen gibt, auf die man digital einfach zugreifen kann. Damit die nahtlose Mobilität gewährleistet werden kann, müssen diese Angebote praktisch, flexibel und zeit- und kosteneffizient sein. Das bedeutet auch, dass nicht mehr in einzelnen Verkehrsmitteln gedacht wird, sondern in Mobilitätsketten. Mit dem Ergebnis: weniger Konkurrenz, mehr Zusammenarbeit und intelligente Vernetzung. Angebote von Verkehrsmitteln sollen außerdem besser auf den Nutzer zugeschnitten und mit Hilfe von nutzerfreundlichen Apps auch leichter gebucht werden können.

Das Ziel? Die Digitalisierung weiter vorantreiben. In ihrem Antrag schreibt die FDP, dass alle Bereiche des Lebens, privat und beruflich, von der Digitalisierung profitieren sollten. Deswegen sei es notwendig, dass es auch im Verkehrssektor genügend digitale Angebote gibt. Ein Grund dafür ist, dass Menschen heute mit ihrem Smartphone ihre Wege planen. Dazu beziehen sie das Wetter, die Verkehrslage oder die Verfügbarkeit verschiedener Verkehrsmittel mit ein. Seamles Mobility bedeutet also die flexible, einfache und verkehrsanbieterübergreifende Nutzung verschiedener Mobilitätsangebote.

Außerdem möchte die FDP, dass der öffentliche Personenverkehr aktuelle Fahrplandaten standardisiert und in maschinenlesbarer Form der Öffentlichkeit als Open Data zur Verfügung stellt. Die Bundesregierung soll sich auch auf europäischer Ebene für die Einführung und Standardisierung so einer offenen Plattform mit einer gemeinsamen Schnittstelle einsetzen.

Mitmischen-Autorin

Julia Funk

Julia hat Crossmedia und Public Relations studiert, Erfahrung im Film und Fernehen gesammelt und schreibt hin und wieder Artikel für verschiedene Online-Magazine. Auf Straßenschildern liest sie Sätze und Wörter gerne rückwärts.

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