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USA-Stipendiatin Sarina, 15, New York

Sarina

Sarina besucht die Niagarafälle und New York City, wo sie besonders das Gebäude der Vereinten Nationen beeindruckt. Außerdem macht die Bundestags-Stipendiatin eine Liste, was sie während ihrer letzten Wochen in den USA unbedingt noch machen muss.

Mai 2019: New York City und die Niagarafälle

Sarina steht in einem Shirt, auf dem NSU steht, vor der Seite eines gelben Schulbusses. Mit ihrer Hand berührt sie den Bus und lacht dabei herzhaft.

Endlich ein Foto von den berühmten gelben Schulbussen gemacht! Sarina im Shirt der North Southern University (NSU) Florida. © privat

Sarina steht mit ihrer Gastfamilie auf einer Straße, rechts ein schwarzes Auto, hinter ihnen typische Wohnhäuser vom Anfang des 20. Jahrhunderts.

Mit der Gastfamilie in den Straßen von New York City. © privat

Sarina steht mit einer Freund vor dem großen Saal. Beide lächeln in die Kamera.

Aufregend: In den Räumen der UNO wird internationale Politik gemacht. © privat

Sarina und zwei Freundinnen stehen vor den Niagara Falls und lächeln in die Kamera.

Mit zwei Freundinnen hat Sarina sich die berühmten Niagarafälle angeschaut. © privat

Nur noch 56 Tage...

56 Tage bis ich um 8 Uhr morgens in Frankfurt wieder auf deutschem Boden stehe. Die letzten Wochen und Monate war ich sehr beschäftigt mit Softball (ein neuer Sport, den ich angefangen habe), Schule, Reisen und anderen Terminen.

Für mich läuft jetzt der Endspurt und jetzt heißt es noch einmal Luft für die letzten sehr beschäftigten Wochen holen. Ich glaube, manchmal bekommt man so eine Routine, dass man ewig so weitermachen könnte – und dann blickt man auf und realisiert, dass man fast schon am Ziel steht. Als ich vor ein paar Wochen realisiert habe, dass mir nicht mehr viel Zeit hier in New York bleibt, habe ich mit einer meinen besten Freundinnen eine To-do-Liste geschrieben.

Hier einige Beispiele:

  1. Fotos mit den typischen gelben Schulbussen machen

  2. Bei Sharks Eis essen gehen (Sharks ist eine sehr beliebte Eisdiele in meinem Ort)

  3. Im Baumhaus schlafen

  4. Ein letztes Mal bei Wegmans essen gehen

  5. In den Antikshop an unserer Straßenecke gehen, wo man immer etwas Interessantes finden kann

Diese Liste könnte ich noch endlos weiterführen.

Zumba und New York City

Seit ca. zwei Monaten gehe ich jetzt mit einer Gruppe von Freunden jeden Mittwoch zu einem Zumba Kurs, was uns auch sehr viel Spaß macht. Und seitdem die Eisdiele im Ort auch geöffnet hat, ist das immer unsere Belohnung.

Anfang April hatten wir eine Woche Osterferien und ich bin mit meiner Gastfamilie für ein paar Tage nach New York City gefahren. Die Metropole ist ungefähr sechs Stunden von unserem Wohnort entfernt. Wir hatten das Glück, dass eine Bekannte von meiner Gastfamilie in NYC wohnt und wir bei ihr wohnen konnten für die Woche. Normalerweise sind diese Apartments ziemlich klein, da in großen Städten so viele Leute leben und Wohnplatz gerade in NYC ein Problem ist, aber auch da hatten wir Glück, da das Apartment schon vor dem ganzen Wohnungsboom gekauft wurde, und so mussten wir uns nicht mal durch die Wohnung quetschen.

Die Wettervorhersage war so schlecht, dass wir alle nur mit Wintersachen und Handschuhen ausgestattet waren und dann hatten wir doch nur Sonnenschein und das schönste Wetter. Aber ich will mich nicht beklagen, da es den Trip für uns alle angenehmer gemacht hat und wir sogar noch die Kirschblüte genießen konnten.

Zu Gast bei den Vereinten Nationen

Unseren Aufenthalt haben wir mit Spaziergängen im Zentralpark, einer Bootstour zur Freiheitsstatue und einer Besichtigung der UN verbracht. Vor allem die Tour in der UN (den Vereinigten Nationen) hat mir gut gefallen und wir haben viele Sachen gelernt und konnten die ganzen Räume besichtigen, in denen neue Ideen vorgeschlagen werden und Dinge geklärt werden, die einen großen Teil der Welt betreffen. Neben all den aufgelisteten Dingen habe ich auch noch eine NYC-food-list gehabt, die Essen beinhaltet hat, für das NYC berüchtigt ist und das ich natürlich probieren musste. Einige waren Pizza, Bagels und auch wenn es kein NYC-Ding ist, wollte ich einen Corndog probieren. Das meiste von der Liste habe ich geschafft, sogar mit Bilderbeweis.

Prom-Shopping-Endspurt

Den Rest der Ferien haben wir mit Softball-Practise und dem Endspurt für Prom-Shopping verbracht, da auch der Abschlussball noch vor der Tür steht.

Ich versuche, jetzt jeden Schultag mit meinen Freunden zu genießen und jede Minute, die ich mit meiner Gastfamilie noch habe.

Obwohl ich so nah an den Niagarafällen wohne, hatte ich bis jetzt noch keine Zeit dort hinzukommen. Doch das hat sich letztes Wochenende geändert, da ich mit zwei Freundinnen einen "roadtrip" dort hingemacht habe. Da es sehr viel Aufwand gekostet hätte, auf die Kanadische-Seite zu kommen, haben wir die riesigen Fälle von der amerikanischen Seit bestaunt und nachdem wir die Aussicht auf die Fälle und nach Kanada genossen und unzählige Fotos gemacht hatten, ging es noch nicht nach Hause, sondern nach Buffalo, da dort die "chickenwings" sehr berühmt sind und wir auch die natürlich probieren mussten. Nach einem sehr spannenden Tag mit vielen neuen Erlebnissen ging es dann wieder nach Hause.

In den nächsten Wochen freue ich mich auf den Prom und meinen Flug nach Florida mit anderen Austauschschülern. Dann wird es den nächsten Eintrag von mir geben.

März 2019: Skifahren und Musicalproben

Drei junge Menschen lächeln in Halloween-Kostümen in die Kamera: Zwei Prinzessinen und ein Shrek.

Als die letzte Musical Show vorbei war, waren alle sehr traurig, aber auch glücklich über die schöne gemeinsame Zeit. © privat

Sarina kniet mit drei Freundinnen im Schnee. Sie tragen Skianzüge und ein Snowboard. Alle vier lächeln in die Kamera.

Obwohl sie erst diesen Winter angefangen hat, macht Sarina Skifahren schon sehr viel Spaß. © privat

Nach dem Sturm die Ruhe

Nachdem Weihnachten gut überstanden war, sind die letzten Monate wie im Flug vergangen. Oft habe ich bei meinen Vorbereitungstreffen von zurückgekehrten Austauschschülern gehört, dass man in den ersten Monaten sehr viele neue Erfahrungen macht und die ersten Freunde findet. Dann soll es zur Mitte des Auslandsjahres etwas schwieriger werden und man hat von allem erstmal genug. In den letzten paar Monaten wüsste man dann, wer seine festen Freunde sind und man genieße einfach nur jede Sekunde, die man auf dem anderen Kontinent noch erleben darf. Ich habe es erst nicht geglaubt, aber jetzt kann auch ich sagen, dass viel davon genau so eingetroffen ist.

Gutes und Schlechtes

Obwohl ich noch vier Monate in diesem wunderschönen Ort vor mir habe, kommt es mir so vor, als wäre ich erst gestern alleine am Flughafen mit meinen Koffern, Aufregung und etwas Respekt vor diesem Abenteuer angekommen. Ich kann mich noch an meinen ersten Tag auf meiner Highschool erinnern, der nicht so gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Jetzt ist es schon zur Gewohnheit geworden, morgens mit dem gelben Schulbus abgeholt zu werden und durch den Schnee zur Schule zu fahren.

Es gab schwierigere Momente, aber auch Zeiten, in denen mir klar geworden ist, wie viel Glück ich doch habe, so wundervolle Menschen kennenzulernen. Alles, was dieses Jahr bislang gebracht hat - ob Gutes oder Schlechtes - hat mich weitergebracht und ich habe viel gelernt. Ich habe auch immer noch nicht ganz realisiert, dass meine Erfahrungen hier wirklich wahr sind. Für die letzten Monate habe ich mir fest vorgenommen, die Zeit in vollen Zügen mit meinen Freunden und meiner Familie zu genießen. Ich bin sehr dankbar, dass ich ein zweites Zuhause in New York und Freunde gefunden habe, mit denen ich noch lange in Kontakt bleiben werde.

Proben, Proben, Proben

An der Schule bin ich dem Musical beigetreten. Dort habe ich viele neue Leute kennengelernt und konnte neue Freundschaften schließen. Sechs Tage in der Woche proben wir und jetzt, da die Aufführung immer näher rückt, würde ich am liebsten die Zeit zurückdrehen, um alles noch einmal zu erleben. Nach all den Proben und der ganzen Arbeit, die wir in die Tänze investiert haben, freuen sich aber auch schon alle sehr auf die Show.

Draußen in der Natur

Parallel zum Musical habe ich mich jeden Montag mit dem Skiclub unserer Schule und vielen Freunden zum Skifahren auf den Weg gemacht. Das nächste Skigebiet ist nur 20 Minuten entfernt und ich genieße es sehr, von meinen Freunden Skiunterricht zu bekommen. Von Mal zu Mal werde ich besser.

An den Wochenenden gehe ich mit meiner Gastfamilie oft wandern. Vor ein paar Wochen sind wir einen Fluss hochgewandert. Alles war gefroren, auch der Wasserfall, der uns am Ende erwartet hat und wir konnten viele schöne Fotos machen. Ich hätte vor diesem Jahr nicht gedacht, dass ich in einem so kleinen Ort lande, in dem jeder jeden kennt und die Häuser alle mindestens einen Kilometer voneinander entfernt sind. Es fällt oft so viel Schnee, dass wir jede zweite Woche schulfrei haben. Ich möchte mir dieses Jahr gar nicht anders vorstellen.

Spirit und Geburtstag

Es macht immer wieder Spaß, Unterschiede zwischen Deutschland und den USA festzustellen. Ich werde die Schulaktivitäten und Clubs sehr vermissen. Es ist erstaunlich, wie Schüler durch den Schoolspirit und Teamgeist zusammenwachsen, und ich würde mir wünschen, dass unsere Schulen in Deutschland auch so viel zu bieten hätten.

Neben der Schule bin ich im Februar 16 Jahre alt geworden. Der Tag startete ganz normal, und ich hatte nicht viel erwartet. Als dann der Schulbus kam, saßen viele meiner Freunde nicht drin. Aber als ich dann zur Schule kam, habe ich gesehen, dass sie sich alle vor meinem Schließfach versammelt hatten und alles schön dekoriert war. Später zu Hause aßen wir noch eine Donald-Trump-Torte, die meine Gastmutter selber gemacht hat. Niemand in unserer Familie nimmt Donald Trump wirklich ernst, alle amüsieren sich über ihn.

Promdress-Shopping

Da im Mai Prom (Abschlussball) ansteht, sind schon alle ganz aufgeregt und es gibt kaum noch ein anderes Thema, obwohl es noch so weit in der Zukunft liegt. Meine Freundin und ich haben beschlossen, zusammen zu gehen und so sind wir auch zusammen zum Promdress-Shopping gegangen - mit Erfolg. Es gab sehr viele schöne Kleider, und wir haben einen ganzen Tag in der Shopping-Mall verbracht, um Kleider anzuprobieren. Leider war jedes schöne Kleid unbezahlbar. Ich möchte nicht unbedingt 500 Dollar für ein Kleid ausgeben, das ich ein Mal anziehen werde und dann in den USA lasse. Aber wir haben auch noch ein bisschen Zeit bis zum Ball, und ich bin mir sicher, dass wir noch etwas Schönes finden.

Austauschen

Ende Januar bin ich mit allen Austauschschülern aus der Region für ein Wochenende nach Cortland gefahren, zu dem Greekpeak Skiresort. Dort haben wir unsere Zeit im Wasserpark und mit Skifahren verbracht. Einige Leute sind noch nie vorher Skigefahren und ich habe ja auch erst diesen Winter angefangen. Aber alle haben es schnell gelernt. Es ist immer schön, sich mit anderen auszutauschen. Es gibt so viele Dinge, über die man reden kann: man hat oft dieselben Probleme und erlebt ähnliche Sachen. Da wir alle aus verschiedenen Ländern kommen, ist es auch interessant, seine Kulturen zu vergleichen.

Last show

Letztes Wochenende haben wir endlich unser Musical aufgeführt. Unsere erste Show war am Freitag. Alles lief sehr gut und wir sind danach noch mit der ganzen Musical-Crew zusammen Essen gegangen. Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, da wir noch zwei Shows vor uns hatten. Zwischen den beiden Shows gab es wieder Essen und wir waren alle sehr traurig, dass es bald vorbei sein würde aber auch voller Energie, um nochmal alles für die letzte Show zu geben. Danach gab es noch eine Abschlussparty.

Januar 2019: Großartige Feiern und eine Enttäuschung

Sarina und drei andere junge Menschen stehen in der Dunkelheit in Jacken gehüllt vor einer Balustrade und lächeln in die Kamera.

Sarina hat es genossen, sich in Washington auch mal auf Deutsch austauschen zu können. © privat

Sarina und zwei andere junge Frauen posieren vor dem Kapitolgebäude.

In Washington haben Sarina und die anderen Stipendiaten eine Menge Sehenswürdigkeiten besucht, unter anderem den Regierungssitz. © privat

Sarina und zwei andere Menschen von hinten, wie sie auf das Kapitolgebäude blicken.

Als Sarina und die anderen Stipendiaten vor dem Capitol standen, konnten sie einen Teil der Zeremonie anlässlich des Todes von George Bush miterleben. © privat

Sarina und ihr Gastfahrer von hinten auf Skiern in einem mit Schnee bedecktem Wald.

Zwischen Weihnachten und Silvester hat Sarina Skifahren gelernt. © privat

Mit dem Winter kam auch Thanksgiving. Wir hatten ein verlängertes Wochenende frei und ich bin mit meiner Gastfamilie zu ihren Freunden in die Adirondack Mountains gefahren (ein Gebirge). Dort feierten wir dann Thanksgiving mit vielen Freunden. Die Zeit vor dem großen Essen haben wir uns im Pool-Raum vertrieben.

Später gab es dann aber sehr leckeres Essen, wie zum Beispiel Truthahn, Kartoffelpüree und Pie in den verschiedensten Sorten. Am nächsten Tag fuhren wir dann noch ein Stück weiter in die Berge, wo wir eine Ferienwohnung gebucht hatten, um das Wochenende mit Wandern und Skifahren ausklingen zulassen.

Skifahren und Shrek

Da es für mich das erste mal Skifahren war, war ich noch sehr langsam unterwegs. Aber trotzdem hat es Spaß gemacht und es wurde immer besser. Nach dem Wandern, den Schneeballschlachten und Filmabenden ging es dann wieder zurück in mein kleines Dorf.

Aber auch hier vergeht die Zeit wie im Flug. Neben der Schule bin ich noch im Highschool-Musical aktiv und deswegen haben wir nach der Schule jeden Tag Proben. Nach den Weihnachtsferien fangen wir mit dem Üben von Tänzen an und vor den Ferien haben wir alle zusammen das Drehbuch gelesen und die Songs geübt.

Sightseeing hoch zehn

Ende November ging es für mich noch für eine Woche nach Washington D.C. mit vielen weiteren Stipendiaten. Wir hatten volles Programm und haben unglaublich viele Sachen gesehen in so kurzer Zeit. Es ging morgens schon jeden Tag früh nach dem Frühstück mit dem Bus los und wir haben Sehenswürdigkeiten wie das Martin-Luther-King-, das Lincoln-, und das Washington-Memorial gesehen.

Außerdem hatten wir Zugang zu vielen verschiedenen Museen. Wir erkundeten das Newseum, welches Zeitschriften aus allen Ländern ausstellt, und das Kunstmuseum, und das Geschichts- und Naturmuseum. Zwischendrin hatten wir Lunch im Hardrock-Cafe und an einem Abend schauten wir uns sogar eine Weihnachtsaufführung im Ford's Theater an, in dem Abraham Lincoln 1864 bei einem Attentat tödlich verwundet wurde.

An manchen Tagen haben wir in kleinen Gruppen zusammengearbeitet und die Resultate der großen Gruppe vorgestellt. Dabei ging es vor allem darum, in Gruppen zusammenzuarbeiten, Ideen auszutauschen und aufeinander eingehen zu können. Wir hatten bei allem sehr großen Spaß.

Etwas Politik und eine Beerdigung

Zwischen den ganzen Sehenswürdigkeiten, Fotos und Touren gab es aber noch genug Zeit, um die ganzen Erfahrungen mit den anderen Stipendiaten endlich mal wieder auf Deutsch zu besprechen.

Ein Großereignis, das während unseres Besuchs stattfand, war die Beerdigung des ehemaligen Präsidenten George Bush. Als wir gerade vor dem Capitol (Regierungssitz) standen, fuhren auf einmal ganz viele schwarze Autos mit Lichtern und Gehupe an uns vorbei und dann wurden Kanonen gezündet. Auch Präsident Trump ist in einem Auto an uns vorbeigezogen.

Austausch mit Abgeordneten

Am vorletzten Tag bekamen wir die Möglichkeit, mit Abgeordneten im Capitol Hill zu sprechen. Alle Stipendiaten aus demselben Bundesstaat hatten gemeinsame Meetings und wir mussten vorher die Fragen für die Abgeordneten vorbereiten. Es war eine aufregende Erfahrung, einen Einblick in ihren Alltag zu bekommen.

Wir hatten also alle eine sehr abwechslungsreiche Woche und sind mit Hunderten von Erinnerungen wieder zu unseren Gastfamilien geflogen. Am letzten Abend gab es noch eine kleine Abschiedsparty, und dann mussten auch alle schon wieder früh aufstehen, um sich zum Flughafen zu begeben.

Weihnachten mal anders...

In den folgenden Wochen liefen die Weihnachtsvorbereitungen auf Hochtouren. In der Schule hatten wir die Woche vor den Weihnachtsferien eine "Spirit week", es gab also jeden Tag ein anderes Thema, zu dem man sich verkleiden musste. Zum Beispiel Pyjama-Day, Ugly-Sweater-Day, Christmas-Character-Day oder Christmas in July, und das hieß: Sommersachen rauskramen.

Aber das war noch nicht alles: Es gab auch einen Wettbewerb zwischen den Stufen, wer den schönsten Flur hat. So verbrachten wir unsere Mittagspausen damit, den Flur mit Lichterketten, Weihnachtskugeln, Lametta und Glitzersternen zu verzieren.

Mit Freunden haben wir noch Plätzchen gebacken und verziert und anschließend einen Weihnachtsfilmmarathon gemacht. Nach allen Weihnachtsfeiern und all der Vorfreude stand dann endlich der 24. Dezember an. Am Abend kamen Freunde zum Essen und am 25. morgens gab es dann die Geschenke. Wir wurden alle schon früh geweckt und verbrachten die Zeit bis zum Nachmittag damit, zu essen und Geschenke zu öffnen. Das war mal ein anderes Weihnachten als ich es von Zuhause kenne. Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr verbrachte ich damit, Ski zu fahren und Freunde zu treffen.

... und Silvester leider auch

Auf Silvester habe ich mich sehr gefreut, aber war dann später doch ein bisschen enttäuscht. Es ist nicht so wie man es von Deutschland kennt, wo man sich mit all seinen Freunden trifft und dann die Sekunden ganz gespannt bis zum neuen Jahr runterzählt und dann zusammen Raketen zündet. Hier haben wir einfach nur einen Film geguckt, und dann ist mir irgendwann aufgefallen, dass es schon Neujahr war. Dann haben wir einfach nur Eis gegessen und sind ins Bett gegangen. Aber trotzdem interessant zu sehen, dass es hier anders gemacht wird.

Ich freue mich in diesem Jahr auf viele neue Reisen und bin sehr dankbar für 2018, dass ich alle diese einzigartigen Erfahrungen mit dem Parlamentarischen Patenschaftsprogramm machen durfte und nun eine Familie auf einem anderen Kontinent habe, die ich jederzeit wieder besuchen kommen kann.

Infos über Sarinas Stipendium

November 2018: Schnee, Verkleiden und Tanzen gehen

Vier Menschen im Halbdunkeln tragen Kleidung in grellen Farben und lächeln in die Kamera.

Als Wachsmalstifte haben sich Sarina und ihre Freunde zu Halloween verkleidet. © privat

Elf Jugendliche, darunter Sarina, posieren in ordentlicher Kleidung aufgereiht für ein Gruppenfoto.

Fürs Homecoming-Tanzen haben Sarina und ihre Freunde sich erst zuhause schick gemacht und sind dann zum Tanzen in die Schule gefahren. © privat

Ein dunkles Foto von Sarina (leicht verschwommen), dahinter Schneelandschaft und die langsam aufgehende Sonne ist erkennbar.

Schon Mitte November lag bei Sarina Schnee. Sie freut sich aufs Skifahren. © privat

Nach den ersten drei oder bald sogar schon vier Monaten in den USA merke ich von Tag zu Tag mehr, wie schnell die Zeit vergeht und wie sehr ich sie doch genießen muss. Jetzt möchte ich von einigen spannenden Ereignissen der letzten Monate berichten.

Eines davon war "Homecoming", eine Schultanzveranstaltung, wie man sie aus all den amerikanischen High-School-Filmen kennt. Mit einigen Freunden haben wir uns abends getroffen, um uns fertig zu machen und etwas zu essen. Dann haben wir noch einige Fotos gemacht und sind danach gemeinsam zur Schule gefahren, wo schon die meisten getanzt haben.

Schnee und Shrek

Die Cross Country Saison ist mittlerweile vorbei und deswegen habe ich mit einigen Freunden als "stagecrew" in dem Musical der Middleschool (6. bis 8. Klasse) geholfen. Dieses Jahr war das Musical für die Kleinen "König der Löwen". Wir hatten die Aufgaben, ihnen aus und in die Kostüme zu helfen, die Bühne vorzubereiten und alles hinter der Bühne zu organisieren. In einigen Wochen fangen dann die Proben für das Musical der Highschool an, das dieses mal "Shrek" sein wird.

Mitte November hatten wir schon so viel Schnee, dass es sogar schon ein paar Tage schulfrei gab, weil es auf den Straßen zu gefährlich war. Ich freue ich mich schon auf den Skiclub und regelmäßig nach der Schule Ski fahren zu gehen. Und auch unser Garten wurde schon zu einem Schnee und Skigebiet umgewandelt.

Wie die Wachsmalstifte

Auch Halloween war hier in New York ein großes Ereignis. Ich verbrachte meinen Abend mit einigen Freunden und wir schauten Horrorfilme und aßen typisch amerikanisches Essen. Ich war erstaunt, dass hier sogar noch Leute in meiner Stufe und in Stufen über mir Süßigkeiten sammeln gehen.

Außerdem hatten wir vor Halloween noch einen "pumkinwalk". Das heißt, dass sich einigen Stufen in der Sporthalle versammelt haben und dann haben wir alle zusammen Kürbisse ausgehöhlt. Am Abend wurden sie dann alle auf den Gängen der Schule aufgereiht. Viele Leute kamen, um die leuchtenden Flure und unsere Kostüme zu betrachten. Mit fünf anderen Freunden verkleidete ich mich als Wachsmalstift, wir alle hatten verschiedene Farben.

Wahlen vor Ort

Natürlich habe ich hier auch die Zwischenwahlen mitbekommen. In der Schule haben wir in US-History und anderen Fächern kaum darüber geredet, aber in meiner Gastfamilie habe ich trotzdem ein bisschen darüber erfahren. Meine Gastmama hat mich sogar am Morgen mit zum Wählen genommen und so habe ich nun einen guten Überblick über die Sache bekommen.

Die Halbzeit- oder Zwischenwahlen sind die Wahlen zum US-Kongress, der Legislative der Vereinigten Staaten. Sie finden in der Mitte der vierjährigen Amtszeit des US-Präsidenten statt und geben ein Stimmungsbild über die politische Lage. Bei den Wahlen am 6. November haben die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus erobert.

Kultur aus Deutschland

Ebenfalls vergangene Woche war die "international education week". Das bedeutet, dass man seine Kultur mit den Leuten aus der Schule oder Freunden teilt. Meine Gastfamilie und ich organisierten ein typisch deutsches Abendessen und einige Freunde meiner Familie und Freunde aus meiner Schule kamen und alle haben das Essen probiert. Aber auch in der Schule haben wir einige Fakten und Informationen über unser Heimatland in Präsentationen gezeigt.

Nächsten Monat geht es dann mit den anderen Stipendiaten des Austauschprogramms nach Washington D.C, wo wir für eine Woche einen Workshop haben und noch ein bisschen mehr über amerikanische Kultur lernen werden. Auch "Thanksgiving" steht nächste Woche an und ich bin schon gespannt, was mich erwartet.

September 2018: Auf zu neuen Ufern

Sarina und eine zweite junge Frau sitzen in einem Boot und lächeln in die Kamera.

Sarina wohnt in der Nähe der Finger Lakes. Wenn das Wetter schön ist, verbringt sie ihre Zeit dort mit Bootfahrten oder Schwimmen. © privat

Sarina sitzt mit drei Schulfreundinnen in der Schule und lächelt in die Kamera. Sie hält ein Willkommensplakat in der Hand.

Sarinas Schule ist nicht große, da kennt jeder jeden. Daher fällt es sofort auf, wenn ein neuer Name dazu kommt. © privat

Die Eingewöhnungphase ist geschafft und ich habe jetzt einen Alltag in den USA. Nun gehört es für mich täglich dazu, mit dem gelben, aus Filmen bekannten Schulbus über die weiten Landstraßen zu meiner Highschool zu fahren. Seit zwei Wochen hat bei mir die Schule begonnen und am Anfang war alles sehr unübersichtlich und neu, obwohl meine Schule relativ klein ist.

Hier kennt sich jeder und es fiel dadurch sofort auf, wer die Neue ist. Schnell kam ich so in Kontakt mit Mitschülern und vor allem in meinem Sportteam habe ich schon Freunde gefunden. Mein erstes Baseballspiel mit Hotdog-Essen und anschließendem Feuerwerk habe ich schon hinter mir.

Hoch zu Ross

Neben der Schule habe ich schon ein bisschen was von der Umgebung gesehen. In der Region befinden sich die Finger Lakes (Seengruppe). Bei gutem Wetter gehen wir dort schwimmen, Bootfahren oder einfach nur spazieren. Ich wohne auf einer Horsefarm und so haben wir die Gegend auch schon auf dem Rücken von Pferden erkundigt.

Da Sport in den USA groß geschrieben wird und auch in der Schule sehr wichtig ist, bin ich dem Cross-Country-Team beigetreten, eine Art Laufsport. Schon drei Wochen vor dem eigentlichen Schulbeginn ging es damit los. Cross Country ist hauptsächlich laufen und sehr anstrengend, wie ich sehr bald erfahren habe.

Wettlaufen und Burger essen

Ich habe jeden Tag nach der Schule zwei oder drei Stunden Sport. Wir fahren oft zu schönen Parks, die an einem See gelegen sind, um dort unsere Kilometer zu laufen. An den Wochenenden oder auch unter der Woche haben wir dann sogenannte "Meets". Das sind Wettkämpfe gegen andere Schulen. Wir laufen dann gemeinsam fünf Kilometer durch den Wald.

Man tritt zwar gegeneinander an, aber trotzdem feuern sich alle gegenseitig an und motivieren sich. Nach den Wettkämpfen fahren wir dann gemeinsam mit dem Bus zurück zu unserer Schule. Auf dem Rückweg haben wir bis jetzt immer bei traditionell amerikanischen Fastfood-Ketten angehalten. So konnte ich schon verschiedene Sorten Burger durchtesten.

Anti-Trump-Klopapier

Schon in den ersten Wochen konnte ich hier einige Eindrücke über politische Meinungen und Ansichten sammeln. Die meisten Menschen, die ich getroffen habe, sind gegen den US-Präsidenten Donald Trump eingestellt. Einige zeigen das mehr und andere weniger. In meiner Gastfamilie brauchte ich nur die Tür zum Badezimmer zu öffnen und sofort war ihre Meinung über den derzeitigen Präsidenten klar: Auf dem Toilettenpapier sind Karikaturen zu sehen, die Trump veralbern.

"I love Trump"

Auch in der Schule ist Politik ein wichtiges Thema. Im US-History-Unterricht haben wir die Wahl von Donald Trump eingehend behandelt und recherchiert, welches die tatsächlichen Gründe für seine Wahl gewesen sind. Schon oft habe ich gehört, wie einige Menschen sagen, dass sie sich schämen, US-Amerikaner zu sein und sich unter diesem Präsidenten nicht mit ihrem Land identifizieren können oder wollen.

Andere Leute sagen, dass sie ihre politische Meinung nicht öffentlich machen, da es sonst zu angeblich sinnlosen Diskussionen oder Streits kommt. Man findet hier von Toilettenpapier mit Trumps Gesicht bis hin zu T-Shirts mit dem Logo "I love Trump" alle möglichen Souvenirs.

August 2018: Kamera darf nicht fehlen

Sarina vor einer US-amerikanischen Flagge und lächelt in die Kamera.

Sarina vor einer US-amerikanischen Flagge. © privat

Hallo, ich heiße Sarina und bin 15 Jahre alt. Ich lebe mit meiner Familie in Nordrhein-Westfalen und habe gerade die neunte Klasse des Gymnasiums abgeschlossen. In meiner Freizeit liebe ich es, Ballett und Leichtathletik zu machen. Außerdem bin ich bei den Messdienern und mache einige Schulaktivitäten.

Mein Interesse für einen Austausch wurde nach einer Begegnungsfahrt unserer Schule nach Polen geweckt. Da ich es sehr interessant fand, mal nicht als Tourist, sondern in einer Gastfamilie eine neue Kultur kennenzulernen, kam mir die Idee, ein Auslandsjahr zu machen. Außerdem interessiere ich mich für Politik, vor allem in anderen Ländern.

New York, ich komme

Nach einigen Infoveranstaltungen und Recherchen zu diesem Thema bin ich dann auf das Parlamentarische Patenschafts-Programm aufmerksam geworden. Ich habe mich ohne große Erwartungen mit einem Motivationsschreiben beworben und wurde dann nach einigen politischen Diskussionen und Gesprächen ausgewählt. Die Freude über die Chance, ein Jahr im Bundesstaat New York zu leben, Neues zu lernen und eine andere Kultur kennenzulernen, ist natürlich groß.

In wenigen Tagen trete ich nun meine Reise in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten an. In den letzten Tagen ist meine Nervosität enorm angestiegen und der Moment, in dem ich meine Heimat nun wirklich bald verlasse, rückt immer näher.

Nur das Nötigste

Einerseits ist die Vorfreude auf das Bevorstehende natürlich riesig und andererseits stellt man sich viele Fragen: Wie wird mein Alltag aussehen? Wie wird das mit dem Heimweh sein? Sind die High Schools wirklich wie in den Filmen? Und noch vieles mehr. Aber letztendlich muss man alles auf sich zukommen lassen und das Beste aus dem machen, was kommt. Ich erhoffe mir von dem Auslandsjahr viele neue Erfahrungen, tolle neue Leute kennenzulernen, natürlich mein Englisch zu verbessern und selbstbewusster zu werden.

Kamera muss mit

So langsam geht es ans Koffer packen und da habe ich so meine größten Probleme. Da er nur 20 Kilo schwer sein darf und die Hälfte dieses Gewichtes schon mit Gastgeschenken ausgefüllt ist, kann ich wahrscheinlich nur mit dem Nötigsten reisen. Was auf keinen Fall fehlen darf ist meine Kamera, um alle schönen Momente festzuhalten.

Mitmischen-Bloggerin

Sarina

Sarina ist 15 Jahre. Normalerweise geht sie in Nordrhein-Westfalen aufs Gymnasium. Im Moment ist sie mit dem Stipendium des Deutschen Bundestags an einer High School in New York.

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