Auslandsjahr Mit dem Bundestag in die USA
Ein Jahr Highschool oder College in den USA? Der Bundestag und der US-Kongress machen es möglich! So könnt ihr bei der nächsten Runde dabei sein.
Zwei Parlamente, ein Programm
Einmal im Jahr können sich Jugendliche und junge Erwachsene um die Teilnahme am deutsch-amerikanischen Jugendaustausch bewerben – und zwar beim Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP). Träger des Programms sind der Deutsche Bundestag und der Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika.
Wer es geschafft hat, auf den wartet ein einjähriges USA-Abenteuer. Das Schuljahr startet in den Staaten für gewöhnlich Ende August oder Anfang September.
In der Gastfamilie leben
Das Parlamentarische Patenschafts-Programm gibt es seit 1983. Ins Leben gerufen wurde es zum 300. Jahrestag der Ankunft der ersten deutschen Einwanderer in Amerika. Wer das Auswahlverfahren schafft, darf den Spuren dieser Leute sozusagen folgen, wenn auch mit gravierenden Unterschieden. Einer davon: Die Einwanderer hatten in der Regel keine Rückfahrkarte, das PPP hingegen ist auf ein Jahr begrenzt. Die 350 Teilnehmer leben in diesem einen Jahr in einer amerikanischen Gastfamilie und besuchen eine Highschool oder ein Community College.
Abgeordnete als Paten
Der Sinn der Sache: persönliche Verbindungen zu jungen Amerikanern knüpfen, um gemeinsame politische Wertvorstellungen zu festigen und das jeweils andere Land kennenzulernen.
Das Programm ist keine Einbahnstraße: Während deutsche Jugendliche ein Jahr in den USA verbringen, kommen junge Amerikaner in eine deutsche Gastfamilie. Bundestagsabgeordnete betreuen in der Zeit des Stipendiums als Paten die Teilnehmer und stehen bei Fragen zur Seite – daher auch der Name des Programms. Apropos Stipendium: Sämtliche Reise- und Programmkosten sowie die notwendigen Versicherungen werden von den Veranstaltern übernommen.
Wer darf mitmachen?
Bewerben dürfen sich hier in Deutschland Schüler, die zum Zeitpunkt der Abreise mindestens 15 Jahre und höchstens 17 Jahre alt sind. Die Schulform spielt dabei keine Rolle, wohl aber die Staatsangehörigkeit: Jugendliche mit US-Staatsangehörigkeit oder doppelter Staatsbürgerschaft bleiben leider außen vor. Auch Auszubildende oder junge Berufstätige können ihre Bewerbung einreichen. Sie müssen dann zum Zeitpunkt der Ausreise ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben und dürfen höchstens 24 Jahre alt sind.
Ein geleistetes freiwilliges soziales, ökologisches oder entwicklungspolitisches Jahr oder geleisteter Wehrdienst verschieben die Altersgrenze entsprechend nach oben. Schüler lernen während des PPP-Jahres an einer amerikanischen Highschool. Junge Berufstätige haben Unterricht an einem Community College oder einer vergleichbaren Bildungsstätte und machen außerdem ein Praktikum in einem amerikanischen Betrieb.
Das Auswahlverfahren
Alle Bewerber müssen zuerst ein zweistufiges Auswahlverfahren absolvieren. Das Auswahlverfahren läuft zunächst über Jugendaustauschorganisationen, die im Auftrag des Deutschen Bundestages das PPP organisieren. Die Bewerbungsunterlagen gehen an diese Austauschorganisationen, im Herbst entscheiden diese dann, wer zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wird.
In diesem Gespräch, an das sich eine Diskussionsrunde und ein Test der allgemeinen politischen Bildung anschließen, wird geprüft, ob die Bewerber für das Stipendium in den USA geeignet sind. Neben guten Noten und guten Englischkenntnissen kommt es vor allem auch auf das sogenannte Persönlichkeitsbild an: die soziale Kompetenz, das politische Allgemeinwissen und das Interesse am politischen und gesellschaftlichen Leben.
Übrigens: Nach erfolgreich bestandenem Auswahlverfahren könnt ihr euch die Stadt (oder den Bundesstaat) nicht aussuchen. Das Programm existiert außerdem so nur für die USA, ein einjähriger Ausflug nach Kanada oder Australien ist also im Rahmen dieses Austauschs nicht möglich.
Bewerben
Alle Infos zur Bewerbung findet ihr hier, da steht alles Wichtige über dieses Stipendium. Und wenn ihr wissen wollt, was die Stipendiaten so erleben, schaut euch unten die Blogs an!
Und nach dem Austauschjahr?
Viele der Stipendiaten bleiben auch nach ihrer Heimkehr aus den USA im Alumni-Netzwerk aktiv. Genaugenommen gibt es sogar zwei Ehemaligen-Vereine: für Schüler den „APPPS e.V.“ und für die, die schon ins Arbeitsleben eingestiegen sind, „PPP Alumni für junge Berufstätige“. Auf den Seiten der Vereine könnt ihr euch anschauen, was die Alumni heute so machen.