Zum Inhalt springen

20 Jahre mitmischen.de „mitmischen.de ist viel mehr als ein Portal für die Jugend“

Eric Matt schrieb 2019 einen Beitrag für mitmischen.de über seine Erfahrungen beim Planspiel „Jugend und Parlament“. Daraufhin wurde er freier Autor und dann Werkstudent. Heute arbeitet er beim Tagesspiegel. Dort greift er auf vieles zurück, was er als Autor bei mitmischen.de gelernt hat.

Eric Matt blickt in die Kamera.

Eric Matt war 2019 Teilnehmer von Jugend und Parlament. Über seine Erfahrungen bei dem Planspiel hat er für mitmischen.de geschrieben und ist daraufhin freier Autor und dann Werkstudent bei mitmischen.de geworden. © Tagesspiegel/Nassim Rad

In welcher Funktion hast du für mitmischen.de geschrieben?

Im Juni 2019 war ich Teilnehmer von „Jugend und Parlament“ und da wurde gefragt, ob jemand einen Blogbeitrag schreiben möchte über die Erfahrungen während der Veranstaltung. Da habe ich mich gemeldet und so meinen ersten Beitrag für mitmischen.de geschrieben. Daraufhin wurde ich dann freier Autor und habe rund ein Jahr Texte für mitmischen.de geschrieben. Im Herbst 2020 bin ich dann Werkstudent geworden, hatte eine feste Stundenanzahl pro Woche und habe dann wöchentlich zwei Texte geschrieben.

Ist dir ein Erlebnis oder ein Thema besonders in Erinnerung geblieben?

Was ich am spannendsten fand, war, wenn ich Politikerinnen und Politiker treffen und interviewen durfte. Da sind mir vor allem die drei Wahlkreis-Reportagen, für die ich einen Abgeordneten von der SPD, eine von den Grünen und einen von der AfD in ihrem jeweiligen Wahlkreis besuchen konnte, in Erinnerung geblieben.

Was machst du heute beruflich?

Ich studiere im Master an der Universität Konstanz Politikwissenschaft, bin währenddessen beim Tagesspiegel als Werkstudent angestellt und arbeite für den überregionalen Teil der Zeitung.

Gibt es etwas, was du bei deiner Arbeit für mitmischen.de gelernt hast, was dir bei deiner heutigen Arbeit noch hilft?

Tatsächlich würde ich sagen: Unglaublich viel. Ich bin im sogenannten Text-Team beim Tagesspiegel. Das heißt, dass ich vor allem Texte redigiere, also überarbeite, und da konnte ich in meinen zwei Jahren bei mitmischen.de sehr viel lernen, weil ich damals auf meine eigenen Texte immer sehr gutes und detailliertes Feedback bekommen habe: Was wäre ein besserer Einstieg in den Text, welche Ausdrücke sind sprachlich schief, wo setzt man welche Anführungszeichen. Das hilft mir in meiner heutigen Arbeit noch sehr, weil ich die Texte von anderen Autoren und Autorinnen genau auf solche Dinge prüfen muss.

Gibt es denn ein Thema, über das du heutzutage gerne auf mitmischen.de lesen würdest?

Stücke, die Gesetzentwürfe, Anträge, Große und Kleine Anfragen erklären und genau auflisten, was die verschiedenen Parteien und Fraktionen dazu denken, sind natürlich sehr wichtig. Ich finde aber auch immer sehr cool, wenn man die Politiker, die im Bundestag sitzen, noch etwas besser kennenlernen kann, wenn es also Porträts über Abgeordnete gibt.

Warum braucht es eine Plattform wie mitmischen.de?

Um da ein ganz konkretes Beispiel zu nennen: Ein Freund von mir ist Lehrer und gerade auch für Integrationsklassen zuständig. Dort muss er verständlich darüber aufklären, wie das politische System in Deutschland ungefähr aussieht. Als er mich gefragt hat, wo er sich hierfür informieren kann, weil die Zusammenhänge in den großen Medien teilweise dann doch zu komplex dargestellt sind, meinte ich: Guck auf jeden Fall auf mitmischen.de nach! Es wird ja als Jugendportal des Deutschen Bundestages bezeichnet, aber ich würde sagen, dass mitmischen.de viel mehr ist als das Portal für die Jugend. Es ist eine Seite, die allen Menschen in allen Altersklassen und auch egal mit welchem Bildungsstand Politik gut und einfach erklärt – und somit Politik dementsprechend auch für die breite Öffentlichkeit zugänglich und verständlich macht.

Was ist dein Tipp für junge Leute, die im Journalismus arbeiten wollen?

Einfach machen und probieren. Deswegen ist es auch toll, dass man bei mitmischen.de einfach an die Redaktion eine Mail schreiben, sich vorstellen und sagen kann: Hey, ich habe die und die Idee und würde da vielleicht mal gerne was drüber schreiben. Und dass einem dann geholfen wird und man sich ausprobieren kann, ohne dass man Vorerfahrung braucht, das ist sehr wertvoll. Ich hatte damals auch keine Vorerfahrung, als ich mich 2019 für den Blogeintrag gemeldet habe. Und das hat dann geklappt und so konnte ich meinen Weg finden, mich weiterentwickeln und mitmischen.de als unglaublich tollen Anfang nutzen.

Und was wünscht du mitmischen.de zum 20. Geburtstag?

Auf jeden Fall, dass es so eine tolle Seite für Jung und Alt bleibt. Dass es weiterhin so viele Themenspektren abbildet, dass es nicht nur um High Politics geht, sondern auch die Arbeit in Ausschüssen oder Petitionen beleuchtet. Und ich wünsche mitmischen.de, dass es sich stetig weiterentwickelt, aber weiterhin Politik einfach und verständlich machen kann.


Mehr zum Thema