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20 Jahre mitmischen.de „Eigentlich ist Politik gar nicht so kompliziert“

Während ihres Volontariats im Deutschen Bundestag hat Aline Abboud ihre Vorliebe für Videobeiträge entdeckt. Heute steht sie unter anderem als Moderatorin der Tagesthemen vor der Kamera. Seit ihrer Zeit im Bundestag und ihrer Arbeit für mitmischen.de ist eines gleich geblieben: Aline will Politik verständlich und nahbar machen.

Eine Frau mit brustlangen dunklen Haaren und einem blauen Oberteil blickt ernst in die Kamera.

Aline war von 2014 bis 2016 Volontärin im Deutschen Bundestag. © Jennifer Fey; mitmischen.de

In welcher Funktion hast du für mitmischen.de geschrieben? 

Vor meiner Karriere vor der Kamera habe ich von 2014 bis 2016 ein redaktionelles Volontariat im Deutschen Bundestag gemacht. Während dieser Ausbildung habe ich unter anderem für mitmischen.de geschrieben und Videobeiträge gedreht. 

Und ist dir ein Erlebnis oder ein Thema aus dieser Zeit bei mitmischen.de besonders in Erinnerung geblieben?

Ich erinnere mich immer gerne an die Arbeit an den Video-Beiträgen für mitmischen.de. Denn schon damals hat sich schnell herausgestellt, dass mir Bewegtbild besonders viel Spaß macht. Einer meiner ersten Beiträge, für den wir unter anderem im Fraunhofer-Institut gedreht haben, hat sich mit Stasi-Unterlagen beschäftigt. Diese Arbeit dort zu beobachten und zu sehen, mit wie viel Aufwand zerschredderte Dokumente wieder zusammengesetzt werden, hat bei mir ordentlich Eindruck hinterlassen. Im Zuge dieses Beitrags habe ich mich auch das erste Mal mit meinen eigenen Stasi-Unterlagen beschäftigt und diese eingesehen. Ohne den Anstoß durch mitmischen.de wäre das wahrscheinlich nicht passiert. Auch die Interviews mit Politikerinnen und Politikern waren ein enorm spannender Einstieg in mein journalistisches Schaffen. 

Was hast du in deiner Zeit bei mitmischen.de gelernt, was dir heute noch hilft? 

Durch meine heutige Arbeit, zu der es weiterhin gehört, Politikerinnen und Politiker zu interviewen, habe ich immer mal wieder Déjà-vus zu meiner Zeit beim Deutschen Bundestag. Was mir besonders hilft und was ich mitmischen.de zu verdanken habe, ist die Fähigkeit, komplexe Themen und Sachverhalte runterzubrechen und kurz zu fassen. Es ist gar nicht so leicht, wie es scheinen mag, in kurzen und prägnanten Sätzen etwas leicht verständlich rüberzubringen. Dieser Ansatz macht mitmischen.de für mich auch heute noch zu einem Portal, das nicht nur für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene interessant ist, sondern von dem Erwachsene selbst lernen können. Auch in den Gesprächen mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages wurde immer mal wieder erwähnt, dass mitmischen.de genutzt wird, um sich Abläufe und Verfahren nochmal ins Gedächtnis zu rufen. Mit mitmischen.de versteht man einfach schneller!  

Warum braucht es deiner Meinung nach Plattformen wie mitmischen.de? 

Wer hat denn wirklich einen Nutzen davon, wenn Politik immer nur schwer verständlich und fast unnahbar erklärt wird? Denn eigentlich ist Politik gar nicht so kompliziert, wie gerne getan wird. Ich persönlich finde, dass man vieles, das sich um Politik und Partizipation dreht, in einfacheren Worten erklären kann. Einfache Sprache ist dabei nicht nur für junge Menschen wichtig, sondern für alle. Denn der politische Alltag lebt von und mit uns und politische Entscheidungen können dann am besten gefällt werden, wenn so viele Menschen wie möglich verstehen, was in Institutionen wie dem Deutschen Bundestag passiert. 

Welche Thematiken würdest du auf mitmischen.de gerne mehr behandelt sehen?

mitmischen.de bietet die Möglichkeit, Hintergründe zu erklären und zu zeigen, was im Deutschen Bundestag eigentlich so hinter den Kulissen passiert und wer und was ermöglicht, dass politische Entscheidungen getroffen werden können. Dies birgt meiner Meinung nach das Potential, die Fassade des Deutschen Bundestages etwas transparenter und menschlicher werden zu lassen. mitmischen.de darf also ruhig immer mehr Türen öffnen.

Was wünscht du mitmischen.de zum 20. Geburtstag? 

Mindestens nochmal 20 Jahre! Ganz viel Interesse an dem, was auf der Seite passiert und auch viele spannende politische Entwicklungen, an denen es aber glaube ich nie fehlen wird. 

Hast du Tipps für junge Menschen, die im Journalismus arbeiten wollen? 

Mein Tipp Nummer eins wäre: Gesund netzwerken! Auch wenn „Netzwerken“ irgendwie ein bisschen unangenehm klingt, sollte man davor keine Angst haben. Denn es erleichtert auf jeden Fall den Karriereweg, wenn man aufrichtig mit Menschen in Kontakt steht und bleibt, mit denen es menschlich wie beruflich passt. Miteinander Hand in Hand zu arbeiten und sich auszuhelfen und zu unterstützen, macht die journalistische Arbeit viel angenehmer und wird sich immer lohnen.   

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