Der Wahl-O-Mat Welche Partei passt zu mir?
Laura Heyer
Bei der Bundestagswahl am 26. September treten 47 Parteien an (Stand 12.08). Aber für welche Inhalte stehen sie? Und welche Parteien passen zu den eigenen Überzeugungen? Das könnt ihr seit dem 2. September mit dem Wahl-O-Mat herausfinden.
Gartenpartei, Bündnis S21 oder B* – diese und 44 (Stand 12.08) weitere Parteien stehen auf dem Wahlzettel der Bundestagswahl im September. CDU/CSU, SPD, AfD, FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen kennen die meisten längst, da diese Parteien aktuell im Deutschen Bundestag vertreten sind. Dass viele Parteien bei einer Wahl antreten können, ist ein grundlegender Aspekt der Demokratie. Aber wer blickt bei so vielen Gruppierungen, Meinungen und Themen überhaupt noch durch?
Damit Wählerinnen und Wähler herausfinden können, welche Partei zu ihnen passt, hat die Bundeszentrale für politische Bildung den Wahl-O-Mat erfunden – ein Online-Tool, das hilft, die Parteien zu vergleichen. Aber Achtung: Der Wahl-O-Mat gibt keine Wahlentscheidung vor. Er ist nur ein Angebot zur Information. Den Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl findet ihr seit dem 2. September hier oder als App im App-Store.
Was ist der Wahl-O-Mat?
Der Wahl-O-Mat ist ein Frage-Antwort-Tool, das ihr online nutzen könnt. Es soll zeigen, welche der zur Wahl zugelassenen Parteien eurer persönlichen Meinung am nächsten stehen. Den Wahl-O-Mat gibt es schon seit 2002 – seitdem war er bei vier Europawahlen, 41 Landtagswahlen und fünf Bundestagswahlen im Einsatz. Für jede Wahl entwickelt das Team der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) eine neue Version. Die bpb ist eine nachgeordnete Behörde des Innenministeriums und zu einer politisch ausgewogenen Haltung verpflichtet. Bisher wurde der Wahl-O-Mat schon über 85 Millionen Mal gespielt.
Wie funktioniert der Wahl-O-Mat?
Ziel des Online-Tools ist es, euch zu helfen, herauszufinden, welche Partei am besten zu euch passt. Dazu können 38 Thesen/Fragen mit „stimme zu“, „stimme nicht zu“, „neutral“ oder „These überspringen“ kommentiert bzw. beantwortet werden. Die Thesen/Fragen werden je Wahl individuell erstellt. Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 lautete eine zum Beispiel: „Soll das Land allen Schülerinnen und Schülern digitale Endgeräte zur Verfügung stellen?“
Alle zur Bundestagswahl zugelassenen Parteien haben sich zu diesen Thesen/Fragen im Vorfeld auch eine Meinung gebildet. Auf diese Weise könnt ihr eure Antworten mit denen der Parteien abgleichen. Der Wahl-O-Mat errechnet daraufhin den Grad der persönlichen Übereinstimmung mit den ausgewählten Parteien.
Wie kommt das Ergebnis zu Stande?
Zuerst müsst ihr alle 38 Thesen abarbeiten. Ihr könnt Themen, die euch besonders wichtig sind, doppelt gewichten; sie zählen dann doppelt bei der Berechnung des Ergebnisses. Dann könnt ihr auswählen, mit welchen Parteien ihr das Ergebnis abgleichen wollt – das können alle 53 oder auch nur bestimmte Parteien sein. Die Zahl der Parteien könnt ihr beliebig oft verändern, ohne alle Fragen/Thesen neu zu beantworten beziehungsweise zu kommentieren.
Was bedeutet das Ergebnis?
Am Ende zeigt der Wahl-O-Mat alle Parteien geordnet nach der Nähe zu den eigenen Positionen. Die Übereinstimmung mit eurer Meinung wird dabei in Prozent angegeben. Wer auf den Namen der Partei klickt, bekommt noch eine kurze Information zur Partei selbst. Beim Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl gibt es noch die Funktionen „Tuning, Parteienvergleich, Begründungen und Standpunkte“. Damit kann man die Parteien direkt untereinander vergleichen und sich genauer über die Inhalte informieren.
Wer steckt hinter dem Wahl-O-Mat?
Ein großes redaktionelles Team entwickelt die Fragen für den Wahl-O-Mat zur jeweiligen Wahl in mehreren Workshops. Das Team besteht aus Jung- und Erstwählern, die sich zuvor mit einem Online-Formular um die Teilnahme beworben haben, Politikwissenschaftlern, Statistikern und Pädagogen, Experten aus bestimmten Themengebieten und Verantwortlichen aus der Bundeszentrale für politische Bildung und in der Regel den jeweiligen Landeszentralen für politische Bildung. Grundlage für die Thesen und Fragen sind die Partei- und Wahlprogramme der Parteien sowie deren programmatische Aussagen zur Wahl.
(lh)
Laura Heyer
hat in Heidelberg Geschichte studiert, in Berlin eine Ausbildung zur Journalistin gemacht und ist dann für ihre erste Stelle als Redakteurin nach Hamburg gegangen. Dort knüpft sie nun Netzwerke für Frauen. Aber egal wo sie wohnt – sie kennt immer die besten Plätze zum Frühstücken.