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Friedliche Revolution Was vor 30 Jahren geschah

Wir feiern dieser Tage ein Jubiläum, das für Deutschlands Geschichte enorme Bedeutung hat: Vor 30 Jahren fiel die Mauer, das geteilte Land wurde wieder eins.

East Side Gallery in Berlin mit Touristin

Eines der letzten Stücke der Berliner Mauer, das noch steht, ist heute eine Touristen-Attraktion Berlins: die sogenannte East Side Gallery. Hier haben sich Künstler verewigt. © picture alliance/Bildagentur-online

Auch wenn wir es schon x-mal gehört haben – im Geschichtsunterricht, im Fernsehen, in Erzählungen unserer Eltern – bleibt es doch schwer, sich das wirklich vorzustellen: dass Deutschland bis vor 30 Jahren in zwei Teile geteilt war. In die demokratische Bundesrepublik Deutschland (BRD) im Westen und die sozialistische Diktatur, die Deutsche Demokratische Republik (DDR), im Osten. Zwei sehr ungleiche Teile, in denen die Menschen sehr unterschiedlich lebten.

Die Friedliche Revolution

In den achziger Jahren wurden viele DDR-Bürger immer unzufriedener. Zu der politischen Unterdrückung waren enorme wirtschaftliche Probleme gekommen. Während sich einige Länder des Ostblocks langsam einer Modernisierung öffneten, verharrte die DDR in alten Strukturen.

Es kam daher 1989 zu zahlreichen Massenprotesten, viele DDR-Bürger begannen, sich aufzulehnen. Die Menschen forderten Reformen und Reisefreiheit. Gleichzeitig nahm die Zahl der Ausreiseanträge und Fluchten zu. Bürgerbewegungen wie „Demokratischer Aufbruch“ und „Neues Forum“ entstanden. Die Menschen demonstrierten gegen das diktatorische Regimem, dass sie politisch unterdrückte.

Das Ende der DDR

Schließlich ließen die Machhaber der DDR am 9. November eine grundsätzliche Ausreisefreiheit für die allgemeine Bevölkerung verkünden. Die Zuhörer missverstanden dies als sofortige Grenzöffnung, Massen strömten an die Grenzübergänge der Berliner Mauer. Unter dem Druck der Proteste öffneten einige Grenzposten die Mauer. Dies beschleunigte das Ende der DDR.

Da es in dem gesamten Prozess nie zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen kam, nennt sich diese Entwicklung "Friedliche Revolution".

Nach dem Fall der Mauer wurden Schritt für Schritt die Weichen für die Wiedervereinigung der beiden Teile Deutschlands gestellt. Am 31. August stand dann der Einigungsvertrag, der die Details regelte. Und am 3. Oktober, der deshalb heute Nationalfeiertag ist, rief der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker die Wiedervereinigung aus.

(jk)

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