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Laura Schieritz (FDP) „Ich will der jungen Generation eine Stimme geben“

Laura Heyer

Viel zu oft würden die Interessen junger Menschen von der Politik nicht ernst genommen, sagt Laura Schieritz und will für die FPD in Cottbus/Spree-Neiße einen Sitz im Bundestag gewinnen. Der 23-Jährigen sind Freiheit, Selbstbestimmung und Toleranz wichtig.

Portrait vorm Regierungsviertel

Will junge Menschen motivieren, sich einzubringen: Laura Schieritz, die für die FDP in den Wahlkampf geht. © James Zabel

Warum kandidierst du für den Bundestag?

Viel zu oft werden die Interessen junger Menschen von der Politik nicht ernst genommen. Ich will der jungen Generation eine Stimme geben und sie im Deutschen Bundestag vertreten. Politik darf nicht nur in Legislaturperioden denken, sondern muss sich nachhaltig Zukunftsthemen widmen. In der Bildungs-, Klima- und Rentenpolitik wurden dringend notwendige Reformen in den letzten Jahren verpasst.

Die nächste Bundesregierung muss eine Zukunftskoalition werden, die sich nicht nur von Reförmchen zu Reförmchen hangelt, sondern eine generationengerechte Vision für die Zukunft unseres Landes entwirft. Außerdem will ich mit meiner Kandidatur nicht nur für meine Partei werben, sondern auch andere junge Menschen motivieren, sich einzubringen. Denn: Wenn ich das kann, könnt ihr das auch!

Was waren deine Beweggründe, in die Politik zu gehen?

Es ist doch großartig, dass in unserem Land nicht nur jeder Volljährige wählen darf, sondern auch jeder gewählt werden kann – ganz egal, welches Geschlecht, welche Herkunft und welches Alter er oder sie hat. Das ist historisch und im internationalen Vergleich keine Selbstverständlichkeit. Deshalb war es mir wichtig, von meinen demokratischen Rechten Gebrauch zu machen. Ich wollte nicht nur vom Spielfeldrand zuschauen und mich aufregen, sondern selbst mitgestalten. Deshalb bin ich mit 16 Jahren der FDP beigetreten.

Was haben deine Freunde und deine Eltern zu deiner Kandidatur gesagt?

Meine Familie und meine Freunde unterstützen mich enorm bei meiner Kandidatur – und zeigen viel Verständnis, dass sie jetzt leider oft zu kurz kommen. Denn eine Kandidatur bedeutet einen enormen Zeiteinsatz. Ein bisschen Sorgen machen sie sich natürlich auch um mich, weil sie Angst haben, dass ich zu viel arbeite oder Anfeindungen ausgesetzt bin. Sie wissen aber, dass mir politisches Engagement wichtig ist und sind deshalb immer an meiner Seite und helfen im Wahlkampf auch mit, wo sie können, auch wenn Sie selbst keine Parteimitglieder sind.

Portrait vor Bundestagskulisse

Es ist großartig, dass in unserem Land jeder gewählt werden kann, findet Laura Schieritz. © James Zabel

Warum trittst du für deine Partei an und nicht für eine andere?

Die Werte der Freien Demokraten haben mich überzeugt. Mir sind Freiheit, Selbstbestimmung und Toleranz wichtig. Unsere positive Haltung zur Zukunft und unser Optimismus sind die größten Gegensätze zum politischen Stillstand und zur pessimistischen Zukunftsverweigerung anderer politischer Kräfte.

Weder Angst noch Hass dürfen Treiber von Politik sein. Der Einsatz für mehr Freiheit und Selbstbestimmung dagegen unbedingt. Zudem bin ich der Auffassung, dass die Freien Demokraten die besten und realistischsten Antworten auf die wichtigen Zukunftsfragen im Bereich Bildung, Klimaschutz und Rentenpolitik haben.

Wie machst du Wahlkampf und macht es dir Spaß?

Wahlkampf macht Spaß – und ist unfassbar anstrengend. Denn Flyer verteilen, Plakate aufhängen, Social Media-Posts schreiben, Spenden sammeln – all das findet erst in der Freizeit und damit neben meinem Vollzeitjob statt. Aber es ist ein tolles Gefühl, wenn man Bürgerinnen und Bürger nach einem Gespräch am Infostand so überzeugt hat, dass sie versprechen, bei der Bundestagswahl die Freien Demokraten zu wählen.

Wahlkampf besteht tatsächlich neben der organisatorischen Arbeit viel aus Reden und Überzeugen. Dazu nutze ich Social Media, aber vor allem auch den persönlichen Kontakt am Infostand, beim Haustürwahlkampf und bei Podiumsdiskussionen.

Solltest du in den Bundestag kommen – in welchem Ausschuss willst du am liebsten mitarbeiten?

Meine Leidenschaft gehört der Bildungspolitik. Deshalb würde ich am liebsten im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung mitarbeiten. Denn beste Bildung ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben und zu sozialem Aufstieg.

Viel zu häufig entscheidet in Deutschland aber noch die Herkunft über die Bildungschancen. Das will ich ändern. Stärken wir die frühkindliche Bildung in den Kitas, schaffen wir nationale Bildungsstandards, bringen wir unsere Schulen durch einen Digitalpakt 2.0 ins 21. Jahrhundert, verpassen wir der beruflichen Bildung ein Upgrade und entkoppeln wir Studienchancen durch ein elternunabhängiges BAföG vom Geldbeutel und Wohlwollen der Eltern.

Wirst du deine anderen Ämter oder Aufgaben weitermachen?

Bei den Jungen Liberalen haben wir eine strenge Trennung von Amt und Mandat. Sollte ich also in den Bundestag einziehen, werde ich nicht erneut als stellvertretende Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen (JuLis) kandidieren. So verhindern wir, dass jemand zu lange an seinem Stuhl klebt. Eine Jugendorganisation braucht immer frischen Wind und neue Ideen. Meine Ehrenämter bei den Freien Demokraten werde ich aber natürlich weiterhin ausüben – egal wie die Wahl am 26. September ausgeht.

Mehr über Laura Schieritz

Laura Schieritz ist 23 Jahre alt und kandidiert im Wahlkreis 64 (Cottbus – Spree-Neiße) für den nächsten Deutschen Bundestag. In der Lausitz ist sie auch geboren, aufgewachsen und seit ihrem Studienabschluss wieder zu Hause. Sie hat im vergangenen Jahr ihr Lehramtsstudium für die Fächer Deutsch und Politik an der TU Dresden abgeschlossen und arbeitet aktuell als Pressesprecherin für einen Bundestagsabgeordneten. Sie ist stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP-Jugendorganisation Junge Liberale und Kreisvorsitzende der FDP Lausitz.

Als sie jünger war, wollte sie gern Tierärztin werden. Heute kümmert sie sich um ihren Hund Caesar, mit dem sie auch im Hundesport aktiv ist. Außerdem liest sie in ihrer freien Zeit gern und geht ins Fitnessstudio.
Ihre Website: laura-schieritz.de

(lh)

Mitmischen-Autorin

Laura Heyer

hat in Heidelberg Geschichte studiert, in Berlin eine Ausbildung zur Journalistin gemacht und ist dann für ihre erste Stelle als Redakteurin nach Hamburg gegangen. Dort knüpft sie nun Netzwerke für Frauen. Aber egal wo sie wohnt – sie kennt immer die besten Plätze zum Frühstücken.

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