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UN-Generalsekretär im Bundestag „Ich sehe Hoffnung“

Laura Heyer

Pandemie, Klimakrise und Frieden in der Welt – das sind die drängenden Probleme dieser Zeit, sagt der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag. Aber wie können wir sie lösen?

Guterres am Rednerpult

UN-Generalsekretär António Guterres bei seiner Rede im Deutschen Bundestag. ©picture alliance / AA | Abdulhamid Hosbas

Wie können wir den Krisen und Veränderungen in der Welt begegnen? Diese Frage stellte sich der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, in einer Rede vor dem Deutschen Bundestag. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hatte ihn anlässlich des 75. Geburtstages der Welt-Organisation eingeladen. Und beide sind sich sicher: Die Welt kann die Probleme nur gemeinsam lösen!

Zu der Sonderveranstaltung im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes waren auch die Vertreter der übrigen Verfassungsorgane, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundesratspräsident Reiner Haseloff, Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, erschienen.

Verantwortung übernehmen

Hoffnung – und mehr Einsatz von allen Seiten, das waren die bestimmenden Themen der Reden des Bundestagspräsidenten und des Generalsekretärs. Wir sollten uns weniger um uns selbst drehen, sondern unsere Verantwortung für unsere Nachbarschaft und in der Welt wahrnehmen, sagte Wolfgang Schäuble zu Begrüßung seines Gastes. Denn die Welt sei „unübersichtlicher, unsicherer und fragiler geworden.“

Europa sollte aus seiner Sicht seine Kräfte bündeln, um gegen die Corona-Pandemie, aber auch die fortschreitende Erderwärmung, den Verlust an Artenvielfalt, den wachsenden Hunger sowie die weltweiten Migrations­bewegungen vorzugehen.

Die "Welt auf den Kopf gestellt"

Die Corona-Pandemie war natürlich eins der bestimmenden Themen in den Reden des Bundestagspräsidenten und seines Gastes. Schäuble danke Guterres für seinen Besuch, den er trotz der aktuell geltenden Einschränkungen wahrgenommen habe. Die Corona-Pandemie sei eine neue Bedrohung – aber sie habe, wie "alle anderen drängenden Probleme der Welt" mit der Globalisierung zu tun, sagte Schäuble.

Auch António Guterres betonte, COVID-19 habe "unsere Welt auf den Kopf gestellt". Der Portugiese, der sein Amt bei den Vereinten Nationen in New York Anfang 2017 antrat, plädierte dafür, dass Impfstoffe, die gerade zugelassen werden, "überall und für alle Menschen zugänglich und bezahlbar" sein sollten. Der Gast würdigte Deutschland dafür, dass unter seiner Führung als EU-Ratspräsident im Jahr 2020 ein Pandemie-Hilfspakt für wirtschaftlich angeschlagene europäische Länder geschnürt worden sei.

"Tendenz zur Abschottung"

Die Vereinten Nationen würden zu ihrem 75.-jährigen Geburtstag auf die Probe gestellt, wie nie zuvor, betonte António Guterres in seiner Rede. Das liegt aus seiner Sicht nicht nur an der Corona-Pandemie. Sondern auch am „Mangel internationaler Zusammenarbeit“ und eine „Tendenz zur Abschottung“.

Frieden sei nur von Dauer, wenn Frauen uneingeschränkt an allen Phasen des Prozesses der Friedenssicherung mitwirken können, sagte Guterres unter Beifall. Deutschland habe viel zum Schutz von Flüchtlingen und von Menschenrechten beigetragen. Die Menschenrechte müssten überall Realität im Leben der Menschen werden.

Im Hinblick auf die Klimabedrohung sagte Guterres, ohne koordinierte Aktion sei bis zum Ende des Jahrhunderts mit einer Erderwärmung um mehr als drei Grad zu rechnen: „Das ist eine Katastrophe.“ Deutschland sei weltweit eine treibende Kraft an den „drei Fronten“ Abschwächung, Finanzierung und Anpassung.

Seine Botschaft: „Wir können über alle Widrigkeiten triumphieren, aber das geht nur gemeinsam.“

Die ganze Rede seht ihr im Video.

(lh)

Mitmischen-Autorin

Laura Heyer

hat in Heidelberg Geschichte studiert, in Berlin eine Ausbildung zur Journalistin gemacht und ist dann für ihre erste Stelle als Redakteurin nach Hamburg gegangen. Dort knüpft sie nun Netzwerke für Frauen. Aber egal wo sie wohnt – sie kennt immer die besten Plätze zum Frühstücken.

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