Alice Weidel (AfD) „Ich gehe gern Tanzen“
Laura Heyer
Alice Weidel hört Musik von M.I.A. und geht zur Entspannung wandern. Für die AfD tritt sie zusammen mit Tino Chrupalla als Spitzen-Duo an.
Erinnern Sie sich noch an die erste Wahl, bei der Sie Ihr Kreuzchen gemacht haben?
Das war die Bundestagswahl 1998. Damals ging es um die Frage: Weiter so mit Helmut Kohl von der CDU oder eine neue Regierung mit Gerhard Schröder von der SPD? Deutschland hatte damals auch schon sechzehn Jahre lang denselben Kanzler, es musste sich etwas ändern. Aber Sozialismus und Rot-Grün wollte ich erst recht nicht. Eine schwierige Entscheidung – anders als heute gab es zu jener Zeit keine Alternative, die mich überzeugt hätte.
Was wollten Sie mit 16 werden?
Ich wollte selbstständig sein, auf eigenen Beinen stehen. Ich bin geprägt von der Welt der mittelständischen Wirtschaft, in der ein Unternehmer dafür einsteht, was er tut, Risiken genau abwägt und Verantwortung übernimmt für die Menschen, die in seinem Betrieb tätig sind. Mit diesen Menschen wollte ich arbeiten, sie unterstützen und beraten und zu ihrem Erfolg beitragen. Das treibt mich bis heute an.
Bei welcher Musik drehen Sie die Boxen lauter?
Zum Beispiel beim Song P.O.W.A. der Band M.I.A.
Mit wem würden Sie gern mal ein Selfie machen?
Mit dem US-amerikanischen Politiker und Establishment-Kritiker Ron Paul. Er und sein Sohn Rand Paul sind Vorbilder für freiheitliche Geradlinigkeit, scharfe Kritiker von Sozialismus und staatlicher Einmischung in das Leben der Bürger und konsequente Gegner von Militärinterventionen im Ausland.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
In der Politik hat man wenig Freizeit. Wenn es geht, verbringe ich freie Stunden mit der Familie. Richtig Energie tanken kann ich beim Wandern und Aktivsein in den Bergen, da spürt man die Freiheit. Natürlich gehe ich auch gerne tanzen, aber für einen Politiker ist das leider schwer zu machen.
Vervollständigen Sie bitte den Satz „Der Deutsche Bundestag ist für mich …“
… der Ort, an dem alle wichtigen Fragen für unser Land und seine Menschen diskutiert und entschieden werden. Als Abgeordnete sind wir nicht Befehlsempfänger, die einfach bloß durchwinken, was von den Regierenden beschlossen wird, sondern die kritischen Kontrolleure der Mächtigen, die das letzte Wort haben müssen. Dieses Recht müssen wir verteidigen und darum kämpfen.
Laura Heyer
hat in Heidelberg Geschichte studiert, in Berlin eine Ausbildung zur Journalistin gemacht und ist dann für ihre erste Stelle als Redakteurin nach Hamburg gegangen. Dort knüpft sie nun Netzwerke für Frauen. Aber egal wo sie wohnt – sie kennt immer die besten Plätze zum Frühstücken.