Advent Friedenslicht: Jeder soll für Frieden sorgen
In einer explosionssicheren Lampe reist diese Flamme mit dem Flugzeug und mit Zügen durch die Welt: das Friedenslicht. Jetzt ist es im Bundestag angekommen. Was soll das bedeuten?
Jedes Jahr entzündet ein Kind in der sogenannten Geburtsgrotte in Bethlehem (Israel) das Friedenslicht. Die Geburtsgrotte ist eine Kirche, die über der Stelle errichtet wurde, wo nach christlichem Glauben Gottes Sohn Jesus Christus geboren sein soll. Dort gibt es dann eine große Feier und anschließend wird das Licht mit dem Flugzeug in einer explosionssicheren Lampe nach Wien transportiert, von wo aus es in andere Länder gebracht wird – als Zeichen des Friedens und der Versöhnung.
Das Friedenslicht ist eine Initiative des Österreichischen Rundfunks (ORF). In Deutschland kümmern sich die Pfadfinder um die Verteilung der Flamme. Sie gehören zu einer internationalen Jugendorganisation, die das Ziel verfolgt, junge Menschen zu sozialem und politischem Verhalten zu ermuntern. Die Pfadfinder haben die Flamme in Bethlehem abgeholt und übergeben sie seit dem dritten Advent an vielen verschiedenen Orten feierlich, dieses Jahr unter dem Motto „Mut zum Frieden“.
Das Friedenslicht im Bundestag
Am 18. Dezember hat die Flamme auch ihren Weg in den Bundestag gefunden. Fünf Vertreter des Rings deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände haben es im Reichstagsgebäude an Vizepräsidenten Hans-Peter Friedrich (CDU/CSU) übergeben.
„Wir können jede Art von Erleuchtung jederzeit gut gebrauchen“, sagte der und nannte ein paar der großen politischen Herausforderungen unserer Zeit, unter anderem den bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der EU, den Brexit, und allgemein den Zusammenhalt in Europa.
Von der Jugend für die Jugend
Die Jugendlichen, die das Licht in den Bundestag brachten, kamen aus allen möglichen Ecken der Bundesrepublik: von Hannover bis Leipzig, von Frankfurt am Main über Oldenburg bis Münster. Jannis (20) war einer von ihnen. Er sei Pfadfinder aus Überzeugung, sagte er. Und zwar wegen des Grundsatzes, dem sich alle Pfadfinder verpflichten: „Von der Jugend für die Jugend“, lautet der.
Die gegenseitige Unterstützung, die man bei den Pfadfindern erfährt, lobte auch Marie (20). Und sie hat mitmischen.de ihren schönsten Pfadfindermoment verraten: Einmal seien sie in einer Gruppe wandern gewesen und das Wetter sei umgeschlagen, erzählte sie. Ein Bauer in der Nähe habe sie dann aufgenommen und allen eine Übernachtung angeboten. Am nächsten Tag gab es dann Frühstück und Kakao, ganz ohne eine Gegenleistung.
Im Anschluss an ihren Termin im Bundestag ging es für die fünf Jugendlichen noch weiter. Und zwar zum Bundespräsidenten, bei dem nun auch das Friedenslicht leuchtet.
Wo es noch überall Friedenslichter gibt in Deutschland, könnt ihr auf der Seite der Friedenslicht-Aktion und in den Sozialen Netzwerken unter #friedenslicht verfolgen.
(DBT/jk/ste)