Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Was ist das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus?
Neben dem berühmten Reichstagsgebäude gehören noch viele weitere Gebäude zum Deutschen Bundestag. Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus gehört zu den Parlamentsneubauten und liegt an der Spree. Es wurde im Jahr 2003 eingeweiht.
Was passiert im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus?
Das Gebäude wird auch „Haus des Wissens“ genannt. Und zwar, weil hier die Parlamentsbibliothek, das Parlamentsarchiv und die Pressedokumentation untergebracht sind – also viele Stellen, die für die Abgeordneten Informationen sammeln, speichern und sortieren.
Außerdem befinden sich im Gebäude die Postdienste, die Reisestelle und der Fahrdienst des Bundestages. Es gibt ferner 600 Büros, Besprechungsräume sowie einen großen Anhörungssaal, in dem vor allem Untersuchungsausschüsse arbeiten.
Zur Architektur
Das Gebäude zählt zum sogenannten „Band des Bundes“. Das Paul-Löbe-Haus und das Kanzleramt gehören auch dazu. Diese Gebäude verbinden als Linie zwei Teile Berlins, die früher, als Deutschland geteilt war, durch die Mauer getrennt waren. Genau genommen sorgt eine Brücke zwischen dem Paul-Löbe-Haus und dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus für die Verbindung zwischen Ost und West. Diese Verbindung wird von dem Architekten der Gebäude „Sprung über die Spree“ genannt. Stephan Braunfels hat sich die Pläne für die Häuser ausgedacht.
Wer war Marie-Elisabeth Lüders?
Marie-Elisabeth Lüders war Politikerin und Frauenrechtlerin. Sie promovierte als erste Frau in Deutschland in Staatswissenschaften. Für die Deutsche Demokratische Partei war sie Mitglied der Verfassunggebenden Nationalversammlung. In den Jahren 1920/21 und von 1924 bis 1930 war sie Mitglied des Reichstages, wo sie für die Gleichberechtigung der Frau kämpfte und für eine Verbesserung der Situation der Arbeitslosen, für den Kinder- und den Jugendschutz und eine Reform des Strafrechts eintrat.
1933 belegten die Nationalsozialisten Marie-Elisabeth Lüders mit einem Berufs- und Publikationsverbot. 1937 kam sie für vier Monate in Einzelhaft, aus der sie nach Protesten von internationalen Frauenorganisationen freikam. Nach dem Krieg wurde sie wieder politisch aktiv und gehörte von 1953 bis 1961 dem Deutschen Bundestag an.
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