USA-Stipendiatin Dilara, 23, Illinois
Dilara Akpinar
Nach der Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement ist Dilara mit einem Stipendium des Deutschen Bundestages in die USA gegangen. Im November hat sie dort Thanksgiving gefeiert, ihr erstes NBA-Basketball-Spiel erlebt und schneefrei bekommen.
November 2019: Thanksgiving, NBA und überall Politik
Essen für „Arm und Reich“
In der ersten November-Woche wird hier jährlich ein Essen in der katholischen Gemeinde gegeben. Jeder aus der Stadt kann kommen und essen. Bei diesem Essen werden nur Spenden eingenommen. So kann „Arm und Reich“ kommen und am gemeinsamen Mahl teilhaben. Wir, nationale und internationale Schüler aus Mt. Carmel, meldeten uns freiwillig mitzuhelfen. Da meine Gastmutter seit Jahren Teil der Gemeinde ist und sich stark engagiert, war ich bereits um zehn Uhr morgens vor Ort. Es war schön, einige Freunde aus der Gemeinde wiederzusehen und gemeinsam zu arbeiten. So teilt man sich nicht nur das Essen, sondern hat auch den gemeinsamen Spaß an der Arbeit.
Unser amerikanischer Abgeordneter
Alle 75 Stipendiaten des Parlamentarischen Patenschafts-Programms haben als Paten für das Austauschjahr deutsche Bundestagsabgeordnete. Und auch in den USA haben wir einen amerikanischen Abgeordneten, den wir hier treffen. Ich durfte im November ‚meinen‘ Abgeordneten aus Illinois in Effingham treffen und ihm meinen Dank für die Unterstützung aussprechen.
Vorträge vor Schülern
Als Juniorbotschafterin versuche ich, so gut wie möglich für mein Austausch-Programm zu werben. Angefangen mit kleinen und vielfältigen Gesprächen in der Nachbarschaft und in den verschiedenen Kirchen bis hin zu Vorträgen in unterschiedlichen Klassen auf dem College und in der High School in Mt. Carmel. Es war eine große Freude für mich, vor Klassen zu stehen, über die deutsche Kultur und Geschichte zu sprechen und die zahlreichen Fragen zum Programm zu beantworten.
Politik einfach überall
Als ich einigen in meinem Umfeld zuhause berichtete, dass ich demnächst für ein Jahr in die USA gehen würde, wurde ich kritisiert. Die USA! Dabei war es doch immer ein populäres Reiseziel für alle gewesen. Als ich erwähnte, dass ich als Juniorbotschafterin auserwählt worden war, bekam ich nichts anderes zu hören als: „Hoffentlich ist Ihr amerikanischer Abgeordneter kein Republikaner!“. Doch, ist er! Na und?
Worauf ich eigentlich hinaus möchte, ist ein Zitat von Cheryl B. Sawyer, das mir erst neulich über den Weg gelaufen ist. Cheryl B. Sawyer ist keine Schriftstellerin. Sie ist eine Erzieherin und Beraterin, die nach dem Vorfall am 9. September 2011 (9/11) ihren Stift in die Hand genommen hat, um ihr Leid auszudrücken. Hier ein kurzer Auszug aus ihrem Text:
“We are
One color
One class
One generation
One gender
One faith
One language
One body
One family
One soul
One people
We are The Power of One.
We are United.
We are America.”
An erster Stelle sind wir eins. Unabhängig von der Hautfarbe, dem Glauben, der Sprache. Wir sind eins! Egal auf welche Art und Weise, wichtig ist es, überhaupt ein Zeichen zu setzen und zu handeln. Es ist wichtig, nicht aufzugeben und die eigene Zukunft mitzugestalten, ob nun in der eigenen Gemeinde oder als Juniorbotschafterin für das eigene Land.
Denn Politik ist einfach überall. So wurde ich über die Kontakte mit den Bürgern in Mt. Carmel auf ein Treffen der Wabash Country Demokraten eingeladen. Sie stellten dort ihre Kandidaten für die Wahl im nächsten Jahr vor. Als Austauschschülerin, die mit einem politischen Programm in den Staaten ist und sich ebenfalls in Deutschland politisch engagiert, empfand ich es als wichtig hinzugehen. Auch hier hatte ich die schöne Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, mich mit anderen auszutauschen und für unser Programm zu werben.
First NBA Game
Als Kind habe ich für eine kurze Zeit Basketball gespielt. Am Ende habe ich mich für die Musik als Hobby entschieden. Ich kenne mich also nicht wirklich mit den NBA Basketballmannschaften aus.
Live hatte ich noch nie ein NBA Spiel gesehen. Da Indiana unser Nachbarstaat ist, wollte ich unbedingt nach Indianapolis, um ein Spiel anzuschauen. Schnell konnte ich einige meiner internationalen Klassenkameraden überreden mitzukommen. An einem Samstagmorgen machten wir uns auf den Weg nach Indianapolis. Mit einem Stopp an der Indiana Universität in Bloomington führten wir unsere Reise fort und kamen gegen Mittag in Indianapolis an. Gemeinsam betrachteten wir noch einige Sehenswürdigkeiten und fuhren am Abend zum Spiel. Die zwei Mannschaften Milwaukee Bucks und Indiana Pacers spielten an dem Tag gegeneinander. All meine Klassenkameraden fieberten für die Indiana Pacers mit. So kleideten wir uns perfekt für ein Pacers Spiel. Ein fantastisches Gefühl, einfach atemberaubend! Ich bin der Meinung, dass man mindestens einmal im Leben die Atmosphäre im Stadium miterleben muss. Am Ende des Abends hatten die Pacers gegen die Bucks (83:102) verloren. Macht aber nichts. Allein das Spiel live in einer unbeschreiblichen Atmosphäre miterlebt zu haben, war für mich mehr als ausreichend.
Schneefrei
Seit meiner Kindheit habe ich mich nicht mehr so über Schnee gefreut. Denn gibt es hier Schnee, so darf man zu Hause bleiben. School off! Bei -15 Grad Celsius traut sich auch niemand so freiwillig raus. Nachdem der vorherige Tag ein Feiertag war, hat ein weiterer Tag uns gutgetan. Was gibt es Besseres als eine kurze Schulwoche?
Thanksgiving I
Ich habe schon viel von der Community Church of God berichtet. Nach dem „Fall Festival“ im Oktober wurde passend zum Thanksgiving im November auch ein Essen organisiert. Jeder durfte etwas mitbringen und am Essen teilhaben. Zu Hause backte ich ein einfaches Brot und brachte es mit, um es mit der Gemeinde zu teilen. Gemeinsam wurde geteilt, gesungen und ein gegenseitiger Dank für das Essen und die Mithilfe ausgesprochen.
Thanksgiving II
„Du hilfst überall ehrenamtlich mit, da kannst du auch einmal für mich arbeiten!“ Das sagte meine College-Koordinatorin zu mir. Obwohl ich die pflichtgemäßen ehrenamtlichen Stunden längst absolviert hatte, wurden wir alle genötigt mitzukommen. Aber betrachten wir es positiv: Es ist alles für einen guten Zweck und ich war nicht die Einzige. Es wurde ein Thanksgiving Event für Kleinkinder geplant. Unsere Aufgabe war es, die Kinder zu unterhalten. Ich suchte mir die angenehmste der Aufgaben aus: Gemeinsam mit den Kindern lasen wir Bücher über Thanksgiving.
Thanksgiving III
Und dann war es so weit: Thanksgiving. Am Tag davor wurde bei uns zu Hause geputzt, die Möbel verschoben und die Tische gedeckt. Drei Gastgeschwister, die mit Ehepartnern und Kindern anwesend waren. Dazu kam die Tante meiner Gastmutter mit ihrem Partner, die Cousine mit Ehemann und Kindern und deren Ehepartner und Freunde und Freundinnen… Insgesamt 28 Leute im Haus. Ich dachte mir, auf die ein oder andere kommt es auch nicht mehr an, und lud, in Absprache mit meiner Gastmutter, meine internationale Schulkameradin Nhu ein, um Thanksgiving mit uns zu feiern. Das Essen war einfach klasse. Es wurde viel geplaudert, gegessen und getrunken. Einige der „Kinder“ kannten mich sogar aus der High School. Es war lustig, wiedererkannt zu werden und festzustellen, dass Familienmitglieder in meiner Klasse saßen.
Sag niemals nie!
Wenn ihr euch noch erinnert, sprach ich ganz am Anfang meines Blogbeitrags von einem Stipendium für Berufstätige. Wir als junge Berufstätige haben die einmalige Chance ein Semester auf dem College oder Universität zu verbringen und ein weiteres halbes Jahr im Rahmen eines Praktikums Arbeitserfahrungen zu sammeln. Ziel ist es, sich während unseres ersten Semesters (August bis Dezember) mit der „Theorie“ zu beschäftigen. Das heißt so viel wie: das amerikanische Bildungssystem kennenzulernen, den Schulalltag mitzuerleben und die eigenen schulischen Erfahrungen den Mitschülern zu vermitteln.
Im zweiten Semester steht dann die „Praxis“ auf dem Plan. Pflicht ist es, sich selbstständig nach einem sechsmonatigen Praktikum zu erkundigen und darauf zu bewerben. Wichtig ist es, nach einem Praktikum im eigenen Berufsfeld zu suchen (also: Kauffrau – Bürotätigkeit, Banker – Banktätigkeit, Logistik – Produktion/Logistiktätigkeit usw.). Ich muss gestehen, es ist nicht ganz einfach ein Praktikumsplatz als „eine einfache ausgelernte Berufserfahrene“ in den Staaten zu finden. Viele Arbeitgeber möchten niemanden für einen kurzen Zeitraum einstellen. Unmöglich ist es aber nicht. Falls man gar nichts im eigenen Berufsfeld finden sollte, darf man auch in einer anderen Tätigkeit ein Praktikum absolvieren. Ziel ist es, überhaupt auf amerikanischen Boden zu arbeiten, das Arbeitsleben im Ausland kennenzulernen und eigene Erfahrungen zu teilen.
Es war nicht leicht ein Praktikum zu finden. Wobei ich sagen muss, dass ich mich sehr schnell auf die Suche nach einem Praktikum gemacht habe. Am 6. August kamen wir in New York an. Nach einem kurzen Aufenthalt in New York durften wir uns auf den Weg zu unseren Gastfamilien machen. In der dritten Augustwoche fing ich gleich an mich zu bewerben.
Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, da erhielte ich eine E-Mail. „…vielen Dank für Ihre Bewerbung …“ – nach gefühlten tausend Bewerbungen konnte ich den Satz auch nicht mehr lesen. Doch es änderte sich alles, als die E-Mail mit „Gerne …“ weiter ging. Ab den Moment konnte ich zu Hause meine Freudentänze machen. In der darauffolgenden Woche wurde ich für ein Telefoninterview eingeladen und nach einer weiteren Woche erhielt ich meinen Arbeitsvertrag. Die Bewerbungsphase war einfach nur anstrengend und stressig. Obwohl Chicago als „the windy and rainy“ City bekannt ist, entschied ich mich dennoch in Illinois zu bleiben und vom Süden Illinois in den Norden umzuziehen. Mal sehen, was mich dort alles erwartet.
Damit ich euch die Spannung nicht wegnehme, gibt es weiteres zu meinem Praktikumsplatz im nächsten Blogeintrag zu lesen.
Auf der Suche nach einer Unterkunft
Es ist schön und gut, das Praktikum in der Tasche zu haben. Eine weitere Herausforderung ist es, eine geeignete Unterkunft bis Januar zu finden. Mein Praktikumsplatz ist in Chicago, so musste ich nun nach einer Unterkunft in Chicago suchen. Es heißt: „Alle guten Dinge sind drei!“. So erhoffte ich, dass das dritte Mal Chicago mir auch Glück bringt und ich eine gute Unterkunft für das zweite Semester finden konnte. Die Woche vor Thanksgiving fuhr ich nach Chicago, um einige Wohnungsbesichtigungen durchzuführen. Gleich nach der Schule ging es los.
Erneut sechs Stunden Fahrt, um die große Stadt zu erreichen. Am Donnerstagabend kam ich an. Am Freitag und Sonntag erwarteten mich die Straßen der windigen und regnerischen Stadt. Die Handschuhe wurden ausgepackt und auf ging’s. Eine Wohnung nach der anderen. Glücklicherweise ging ich nicht leer aus. In drei Wochen durfte ich meinen Umzug planen. Noch vor der Abfahrt wurde auf dem Weihnachtsmarkt ein Nürnberger Glühweinchen getrunken, um das „deutsche Feeling“ auf dem Weihnachtsmarkt nicht zu vergessen und um auf die neue Wohnung anzustoßen.
Und weg ist es – mein Auto!
Ich dachte, es wäre schon schwer ein Auto zu kaufen. Doch auch das Verkaufen war schwieriger als gedacht. Ich habe mir nämlich ein Studio in Lincoln Park gemietet. Die Wohnungspreise sind nicht gerade sehr günstig. So beschloss ich, mein Auto zu verkaufen, bevor ich mich auf den Weg nach Chicago machte. Die Fahrtkosten sollten von dem Praktikumsbetrieb übernommen werden. Anders als in Mt. Carmel gibt es in Chicago öffentliche Verkehrsmittel, sogar direkt vor meiner Haustüre. Über einen Monat hatte ich das Auto ins Netzt gestellt. Nach einem Monat fand ich endlich einen Käufer. An dem Freitag nach Thanksgiving, wurde ich angerufen, ob das Auto noch zu haben sei. Noch am selben Tag kam die Käuferin vorbei, um mir das Auto abzukaufen. Es war ein gutes Gefühl endlich das Auto wegzubekommen. Abgesehen von einem Batteriewechsel in Höhe von 209 Dollar hatte ich ein sehr gutes Auto. Selbst bei -15 Grad Celsius hat es sich mit Sommerreifen gut auf dem Eis gehalten. Aber nun ist es weg, mein Auto.
Oktober 2019: Oktoberfest, Wandern und Halloween
"Good job!"
Nachdem die Gasteltern meines Stipendiums-Kollegen Joshua mich als deutsche Stipendiatin aus dem Schwabenländle zu Kässpätzle eingeladen hatten, wollten wir sie mit einem Essen überraschen. Außer Familie Storckman (Joashuas Gasteltern) waren Joshua und Markus (Austauschschüler aus Dänemark), Paul (ein guter Freund der Familie) und Bob (mein Gastgroßvater) eingeladen. Wie ich meiner Gastmutter versprochen hatte, wollte ich kochen und sie sollte es genießen. Das Menü war deutsch-türkisch: Von gefüllten Weinblättern, Reis, hausgemachtem Joghurt, Tsatsiki, frittiertem Gemüse und Salat bis zu Schnitzel war alles dabei. Nach dem Abend konnte ich tief ausatmen, es kam nur gutes Feedback: „Good job, Dilara!“
1st Annual Oktoberfest, Olney
Deutsche Tradition wird auch in Amerika gepflegt. Aber ohne „die Deutschen“ geht es nicht. Auch wenn es sich hierbei „nur“ um ein Oktoberfest handelt, ist es unsere Pflicht, dabei zu sein. Das sogenannte „1st Annual Oktoberfest“ in Olney war eine Gelegenheit, um ehrenamtlich zu arbeiten und der Tradition nachzugehen. Passend zum Anlass haben wir auch T-Shirts bekommen, die wir zum Andenken behalten durften. Gemeinsam halfen wir am Bierstand und am Eingang beim Verkauf der Tickets aus.
Auf nach Nashville
Wenn man die Gelegenheit dazu hat, müssen amerikanische Feiertage ausgenutzt werden. Wir, die internationalen Schüler des Wabash Valley Colleges, packten unsere Koffer und machten uns an einem Samstagmorgen auf dem Weg nach Nashville.
Tag eins in Nashville:
Nach drei Stunden Autofahrt kamen wir in der Stadt an. Eigentlich wollten wir gleich am ersten Tag gemeinsam das berühmte „Hot Chicken“ in Nashville ausprobieren, aber als wir die lange Warteschlange vor dem Restaurant sahen, drehten wir schnell um und entschieden uns für mexikanisches Essen.
Wisst ihr, was das Schönste an amerikanischen Lokalen ist? Man kann Hunger und Durst mitbringen, so viel man möchte. Die Portionen sind nicht gerade die kleinsten und das Getränk wird auch immer wieder aufgefüllt. Wie gesagt, die Portionen sind sehr groß, daher musste das Essen erst einmal verdaut werden. So machten wir einen kleinen Spaziergang durch die Belmont Universität. Einfach herrlich!
Zu einem guten Essen gehört natürlich auch ein Nachtisch dazu. Nach dem Essen haben wir uns entschlossen, in einer der ebenfalls überfüllten und scheinbar berühmten Eisdielen ein Eis zu essen. Wenn es ums Eis geht, bin ich wählerisch. Ich bevorzuge eigentlich ein klassisches italienisches Eis. Aber das Eis in Nashville war für amerikanische Verhältnisse einfach klasse. Aber dafür sind wir ja auch da, um Neues zu erkunden und auszuprobieren. Angefangen mit einem einfachen Eis.
Berühmt für Nashville sind auch die „Nashville-Künstlerwände“. Wir haben eine Wand nach der anderen abgeklappert. Hut ab vor den Künstlern, die die Stadt verschönert und Farbe ins Leben gebracht haben. Weiter besuchten wir das Parthenon im Centennial Park von Nashville. Das ist ein Nachbau des antiken griechischen Parthenon Tempels in Athen. Zufällig war dort eine Künstlermesse. Verschiedenste Bilder, Kunstwerke, Fotografien etc. wurden zum Verkauf aufgestellt. Da wir nun schon einmal schon dort waren, betrachteten wir auch die Ausstellungen und fanden sogar Kleinigkeiten für uns und unsere Gasteltern.
Tag zwei in Nashville:
„Breaklunch“ würde es wohl heißen, wenn man Frühstück und Mittagessen verbindet. Ganze fünfzig Minuten haben wir vor dem Pancake Pantry gewartet. Ich kann garantieren, dass es sich gelohnt hat. Mit vollem Magen machten wir uns anschließend auf dem Weg in Richtung Tennessee State Capitol. Dort befindet sich der Sitz der Regierung sowie der Sitz des Gouverneurs des Bundesstaates Tennessee. Da es ein Wochenende war, konnten wir leider nicht rein. Dafür besichtigten wir das Denkmal für die Opfer des Sklavenhandels und des Holocausts.
Da wir uns im Monat Oktober befanden, fand ein Oktoberfest in Nashville natürlich im Germantown im Brewery District statt. Da es aber so klein und überfüllt war, beschlossen wir stattdessen, im „Germantown Pub“ etwas Kaltes zu trinken.
Ist man in einer großen Stadt, gehört Shopping mit dazu. Obwohl Shoppen nicht zu meinen größten Leidenschaften gehört, musste ich dringend einkaufen gehen. Ich brauchte unbedingt eine Winterjacke. Nach nicht allzu langer Suche hatte ich auch etwas gefunden.
Tag drei in Nashville:
Duschen, umziehen, aufräumen, Koffer packen, und los! Bis wir aus dem Haus waren, war es auch schon Mittag. Noch bevor wir Nashville verließen, wollten wir unbedingt den berühmten Nahsville BBQ Burger ausprobieren. Das Wetter war allerdings zu schön, um direkt nach Hause zu fahren. So spontan wie ich bin hielt ich in Bowling Green an, um eine Bootsfahrt durch eine Höhle zu machen. Gegen Abend kamen wir zu Hause an und ich durfte mich auf die Englischklausur am nächsten Tag freuen.
Spring Mill State Park
Wir haben mittlerweile Mitte Oktober und während es in Deutschland regnet und kalt ist, genieße ich noch das angenehme Wetter hier in Illinois.
Ich unternehme viel mit den anderen Stipendiaten des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms, etwa Ausflüge in die Umgebung. Mit Moritz war ich an einem Freitag im Spring Mill State Park wandern. Zweieinhalb Stunden Autofahrt ist keine allzu weite Strecke mehr für mich. Es fühlt sich im Vergleich zu Deutschland wie 15 Minuten zum Supermarkt an. Schließlich sollte man jeden Tag und jeden Augenblick zu schätzen wissen. Man konnte wortwörtlich jeden Teil des Parks in vollen Zügen genießen und den Herbst willkommen heißen. Der Herbst im Spring Mill State Park war bezaubernd. Es war ein friedliches Gefühl, das Farbenspiel der Natur zu beobachten. Ein friedliches Gefühl die Sonne, die uns zwischen den Bäumen aufwärmte, zu genießen und einfach stehen zu bleiben. Stehen zu bleiben, die Augen zu schließen, tief ein- und auszuatmen und zu lächeln.
Fall Festival – Community Church of God
Im Herbst gehört das Fall Festival der Community Church dazu. Alljährlich organisiert die Kirche für die Gemeinde eine Festlichkeit für Jung und Alt. Während die Eltern gemeinsam essen und trinken, werden die Kinder mit zahlreichen Spielangeboten und Snacks verwöhnt. Wenn Ehrenamt gebraucht wird, sind die internationalen Schüler auch dabei. Am Ende des Abends hatten wir die Möglichkeit, beim Aufräumen mitzuhelfen. Als Belohnung haben wir eine Tüte voller Süßigkeiten erhalten. Was will man mehr? Mit Schokolade und Gummibärchen kann man jeden glücklich machen. Da spielt das Alter keine Rolle. Solange man weiß, dass hinter jeder Schokolade eine große Wertschätzung steckt. Danke!
Halloween
Halloween ist in Amerika einer der berühmtesten und meistgefeierten Tage. Es ist schön, an der amerikanischen Kultur teilzuhaben. So hatte ich die Möglichkeit, gemeinsam mit den College-Klassen Robinson, Olney und Mount Carmel Halloween zu feiern. Gemeinsam machten wir uns an die Arbeit, um Halloween-Kürbisse zu erstellen. Trotz Kälte und Wind hatten wir gemeinsam viel Spaß. Weiter organisierte ich für die internationalen Schüler des Wabash Valley Colleges eine „Halloween-Party“ bei mir zu Hause. Für die „Party“ machte ich eine amerikanische „Dip Pizza“. Dazu gab es Apfelpunsch und Snacks.
September 2019: Erste Eindrücke
Auf und davon
Der Countdown lief auf fast allen sozialen Netzwerken der PPPler. Erst waren es Monate, dann Wochen und Tage, doch am Dienstag, 6. August 2019 begann ein neues Kapitel für alle 75 Stipendiaten. Es blieben nur noch wenige Minuten.
Durch die Auswahltagungen in Bonn und Berlin oder die Vorbereitungsseminare in Lichtenfels und Bad Bevensen war man sich nicht ganz so fremd. Am Flughafen freundeten wir uns sehr schnell an und teilten unsere Aufregungen. Es war wie ein großes „PPP-Stipendiaten-Familientreffen“, schließlich hatten wir ein Ziel: „Ein ganzes Jahr Amerika!“
Unser Flug startete morgens vom Frankfurter Flughafen in Richtung New York. So ganz realisiert habe ich es selbst im Flieger noch nicht. Es war, als würde man kurz in den Urlaub fliegen und nach einigen Wochen zurückkehren – dass es nicht so kommen würde, wussten wir alle.
Ich kann behaupten, dass wir eine sehr angenehme Reise hatten. Selbstverständlich hatten wir vieles zu teilen. Unsere Erfahrungen, Erwartungen und Erlebnisse. So tauschten wir uns aus, hatten die Gelegenheit Spiele zu spielen und tatsächlich habe ich es geschafft, die meiste Zeit während der Reise zu schlafen. Letztendlich kamen wir nach acht Stunden an. Das Jahr konnte von dem Augenblick an für uns beginnen.
Let’s start it!
Es war ein gutes Gefühl amerikanischen Boden zu betreten. Naja, ganz so einfach war es nicht. Es erwartete uns die berühmte amerikanische Passkontrolle. Schließlich hatten wir vieles darüber mitbekommen und konnten ihr nicht entkommen. Wie erwartet wurden einige unserer Stipendiaten detailliert befragt. Ich hingegen konnte „ganz easy“ durch die Passkontrolle. Keine Fragen, keine Hindernisse. Die Tür stand mir ganz weit offen. Das Jahr fing gut an für mich.
Welcome in New York
Wie jeder Mensch ist auch eine Stadt sehr individuell. Jede Stadt hat ihre eigene Schönheit und eigenen Geheimnisse, versteckt hinter den Gassen und Straßen. So nutzten wir die Chance die Ecken von New York zu erkundigen.
Um keinen Jet-lag zu bekommen, sollten wir am ersten Tag nicht schlafen. Wir waren gleich am Time Square und anschließend auf dem Rockefeller Center. Die Aussicht kann man nicht in Worte fassen. Rundherum die ganzen Häuser, die Sehenswürdigkeiten, der Himmel – erst jetzt war ich in New York angekommen.
Am zweiten Tag hat es den ganzen Tag geregnet. Es war warm und nass, daher nutzten wir die Möglichkeit ins Kino zu gehen. Wir waren in dem Film „Once Upon a Time in Hollywood“ von Quentin Tarantino und um ganz ehrlich zu sein, hatte ich nie so etwas Sinnloses und Verrücktes zugleich angeschaut – aber das ist eine andere Geschichte.
Am Donnerstag liefen wir zu siebt zum Central Park. Unterwegs waren wir in St. Pauls Cathedral. Im Central Park machten wir eine kleine Fahrradtour. Als letztes nahmen wir an der Ferry Island Tour teil, um die Friedensstatue von New York aus der Nähe zu besichtigen.
Mt. Carmel, Illinois: Klein aber fein
Meine Platzierung habe ich eine Woche vor der Abreise erhalten. Für mich sollte es nach Mount Carmel in Illinois gehen. Gemeinsam mit einem weiteren Stipendiaten, Joshua, begann unsere Reise am Freitag morgens um 3 Uhr. Mit einem Stopp in Charlotte (North Carlolina) kamen wir in Evansville (Indiana) an. Sehr schnell konnte man feststellen, dass es sich hierbei um keine Stadt, sondern um ein Dorf handelte.
Bei den Cunninghams zu Hause: Die erste Begegnung
Gleich in die Arme genommen und gedrückt. So eine herzliche Begrüßung hätte ich nicht erwartet. Meine Gastmutter (56) ist Logopädin. Sie hat drei erwachsene Kinder und acht Enkel. Einer meiner Gastbrüder ist in der U.S. Army tätig und wohnt daher in Oklahoma. Die Tochter und der älteste Sohn wohnen nicht weit weg von uns. Die Tochter ist sogar die Nachbarin von meiner Gastmutter und wohnt direkt gegenüber. Da meine Gastmutter beruflich gehindert war, konnte sie mich nicht vom Flughafen abholen. Ein Busfahrer der Schule brachte uns ans College und unsere erste Begegnung fand im Büro meiner Collegekoordinatorin statt. Gleich im ersten Moment wurde ich in ihre Arme genommen.
Zu Hause angekommen durfte ich ganz in Ruhe auspacken. Ein Schlafzimmer extra für mich gestrichen, selbst die Bettwäsche und Kissen wurden neu gekauft. Man konnte es nur lieben. Es wurde schließlich mit viel Liebe zubereitet. Während dem Auspacken schloss ich gleich Bekanntschaft mit Lillian (Spitzname: Tutsi) (8), der Enkelin meiner Gastmutter. Sie nahm in meinem Zimmer auf dem Stuhl in der Ecke (die mittlerweile meine Leseecke ist) Platz und beschrieb mir ihre Zeichnung, die sie für mich mitgebracht hatte. Am Abend war meine Gastschwester, Katelyn, mit ihrem Ehemann Levi und den zwei kleine Söhnen Theo (4) und Roman (2) zu besuch. Kind Nummer drei war auch schon unterwegs. Paul, ein sehr guter Freund der Familie, bereitete eine amerikanische Pizza mit Hackfleisch, Peperoni und Käse zu. Besser hätte es für mich nicht kommen können.
Eine Leidenschaft für Boating
Ich bin Mitte der Saison dazugestoßen, daher hat man mir erklärt, dass Bootfahren zu einen der Lieblingsaktivitäten der Familie gehört. Mein Gastgroßvater Bob hat am See ein Haus und ein Boot. Ist das Wetter gut, kann man uns am „Mesa Lake“ finden. Gemeinsam mit den Familienangehörigen und Freunden erholen wir uns am See oder gehen schwimmen.
Baby Alarm
Baby Oliver hat einen eigenen Beitrag verdient. Nachdem wir die ganze Zeit auf das Baby meiner Gastschwester warteten, war es nun soweit: Baby Oliver kam in der zweiten Septemberwoche auf die Welt. Die letzten Tage und Minuten waren kaum abzuwarten. Es war ein wunderschönes Gefühl, man kann es einfach nicht in Worte fassen.
Sonntags in die Kirche
Aufklärung ist die Basis, um einen Menschen zu versehen. Vor allem, wenn man in einem Blog über sich selbst schreibt und sich nicht persönlich mit jemanden unterhält. Ich halte es für notwendig Menschen aufzuklären. Es ist besser jemanden aufzuklären als verurteilt zu werden. Daher mein Appell: „Erkundigt euch und verurteilt nicht, fragen kostet nämlich nichts!“
Nun zu mir. Während meinem Aufenthalt hier in den USA wird es einige „erste Male“ geben. Wie zum Beispiel das erste Mal Thanksgiving, das erste Mal ein amerikanisches Halloween oder das erste Mal „richtiges Weihnachten“. Ich gehöre nämlich den circa 700.000 Menschen der alevitischen Religionsgemeinschaft in Deutschland an. Wenn man mich fragt, was „Aleviten“ sind, bezeichne ich mich als „die Protestantin im Islam“. In Wirklichkeit ist alles jedoch eine Interpretationssache und meine eigene Bezeichnung und Meinung.
Warum ich das euch erzähle? Weil ich im weiterführenden Verlauf noch über die alevitische Gemeinde berichten werde.
Zurück nach Amerika: Meine Gastmutter gehört dem katholischen Glauben an, daher durfte ich mal einen amerikanisch-katholischen Gottesdienst besuchen. Es ist eindeutig ein anderes Gefühl als in Deutschland. Es ist sehr emotional und familiär. Es nehmen sehr viele Kinder und Jugendliche am Gottesdienst teil. Für mich ist der Gottesdienst freiwillig, ich muss nicht aber ich darf jeden Sonntag in die Kirche mitkommen.
In Mt. Carmel haben wir gefühlt 100 Kirchen. Während meinem Aufenthalt möchte ich so viele Kirchen wie möglich besichtigen. Bisher war ich bei einer katholischen und einer evangelischen Kirche. Bei der evangelischen Kirche wurde der Gottesdienst sogar von einer Frau geleitet (da war ich als Frau besonders stolz darauf). Erst letztens habe ich die „Gospel Kingdom Church“ in Mt. Carmel besucht. Wenn man in Mt. Carmel lebt, muss jeder einmal die Kirche besucht haben. Das war ein richtiger Kulturschock. Wenn ich euch berichte, dass in der Kirche gesungen und getanzt wurde, habt ihr höchstwahrscheinlich die Nonnen aus dem Film von „Sister Act“ vor Augen. Mit der Hoffnung bin ich auch hingegangen (enttäuscht wurde ich nicht, war jedoch nicht so wie erwartet). Es wurde nicht nur gesungen und getanzt, sondern auch Persönliches berichtet und Lebenserfahrungen ausgetauscht. Ich war von den Menschen so sehr gerührt, dass ich fast selbst angefangen hätte zu weinen. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich niemanden in einer Kirche gesehen, der so sehr von einem Gottesdienst berührt war. Man ging weit über sich hinaus um Gott und Jesus zu erreichen. Ich muss hinzufügen, der Gottesdienst dauerteing auch mehr als drei Stunden. War auf jeden Fall ein sehr interessantes Erlebnis.
WVC – Wabash Valley College
Die Schule hat für uns in Illinois im August angefangen. Ich bin mit zwei weiteren PPP-Teilnehmern (Joshua und Malte) auf dem Wabash Valley College in Mt. Carmel. Unsere internationale Klasse besteht aus Schülern aus Vietnam, Süd-Korea, Dänemark und Deutschland.
Gleich in der ersten Woche mussten wir unsere Bücher kaufen. Für meine gebrauchten Bücher habe ich 200 Dollar ausgegeben. Andere internationale Schüler mussten mehr bezahlen.
Für meine Wirtschaftskurse bin ich am Campus und habe unter anderem Personalwirtschaft als Fach gewählt. Nach dem Englischunterricht, der leider keine große Herausforderung für mich ist, freue ich mich jedes Mal auf eine Unterhaltung mit meinem Wirtschaftslehrer. Wir lehren uns gegenseitig und tauschen uns zu verschiedensten Themen aus. Mein Wirtschaftslehrer leitet auch die Wirtschaft AG an der Schule. Einmal die Woche kommen wir mit den Schülern zusammen, um uns zu wirtschaftlichen Themen auszutauschen. So komme ich mit Schülern und meinem Lehrer ins Gespräch und kann meine Englischkenntnisse erweitern.
Das Wabash Valley College hat zwei Partnerschulen in Robinson und Olney. Unsere College-Koordinatoren sind sehr aktiv und organisieren jedes Semester neue Veranstaltungen, um die Schüler zu fördern. Zum Beispiel kamen alle internationalen Schüler der drei Schulen zu einem Kennenlerntag zusammen. Auch wurde an einem Tag einen Ausflug zu einem Erlebnispark organisiert.
Freedom
In Deutschland selbstständig und fest auf eigenen Beinen und nun abhängig von einer weiteren Person – Nein Danke!
Ich wusste gar nicht, wie lange zwei Wochen ohne Auto sein können. Zwei ganze Wochen habe ich nach einem Auto Ausschau gehalten und endlich eins gefunden. Ein Chevrelot hhr 2010: Kein „German Engineering“, aber es hat vier Räder und rollt.
Es fiel mir sehr schwer, bei jeder Kleinigkeit meine Gastfamilie zu fragen, ob man mich mal kurz fahren könnte. Nun weiß ich die öffentlichen Verkehrsmittel (vor allem die Deutsche Bahn) zu schätzen. Um mit dem Zug zu reisen, müssen wir zwei Stunden mit dem Auto nach Effingham fahren. Könnte auch schlimmer kommen. Einen Schulbus habe ich in Mt. Carmel gesehen, aber da hört es auch schon auf. Auch musste ich leider sehr schnell festgestellt, dass es nicht einmal einen Fußgängerweg gibt. Also nicht so richtig. An einigen Stellen müssen wir trotzdem über die Wiese laufen, um die Straße zu überqueren.
Community Work
Es ist ein Bestandteil unseres Programms, ehrenamtliche Stunden in den Staaten zu absolvieren. Mit meinem sogenannten „Community Work“ habe ich auch schon angefangen. Zurzeit absolviere ich meine ehrenamtliche Arbeit in einem „Pre-Kindergarten (ein Kindergarten für drei- bis fünfjährige Kinder) der Kirche und helfe bei der Basketball-Mannschaft der Frauen aus. Vom Programm sind 40 Stunden angegeben, die wir im Laufe des ganzen Jahres absolvieren sollen. So wie es aussieht, wird es aber zu mehr als 40 Stunden kommen. Ich kann es kaum erwarten, Neues auszuprobieren und neue Erfahrungen zu sammeln.
Die Alevitische Gemeinde in Chicago
Die eigene Community ist die beste Brücke, um Netzwerke aufzubauen. Als ehemalige Schriftführerin im Bezirksvorstand der Alevitischen Gemeinde und weiterhin Inklusionsbeauftragte für den Bund der Alevitischen Jugend in Baden-Württemberg habe ich die Alevitische Gemeinde in Chicago angeschrieben.
Sehr schnell erhielt ich eine Rückmeldung und wurde nach der Fastenzeit zu dem sogenannten „Asure“ eingeladen. Die Aleviten fasten aus Trauer für den Enkelsohn des Propheten. Die Aleviten erinnern an den Leidensweg des Imam Hüseyin in der Kerbela-Wüste. In dieser Phase finden keine Feierlichkeiten statt und das gegenseitige Einvernehmen (Rızalık) unter den Menschen steht mehr denn je im Vordergrund.Nach der Fastenzeit wird eine Süßspeise (Asure) vorbereitet, um des überlebenden Sohnes, des Enkels zu gedenken.
Nach einem rituellen, alevitischen Gesang nahmen wir das Abendmahl zu uns und gedachten der Trauerzeit.
Die Illinois Crew
Ganze 14 Teilnehmer befinden sich in Illinois. Hin und wieder kommen wir Stipendiaten aus Olney und Mount Carmel zusammen.
Moritz Hutter kam für einen Footballspiel mit der Gastfamilie nach Mt. Carmel. Der Gastbruder von Moritz spielt in der Olney Footballmannschaft mit, so trafen wir uns für unser erstes High-School-Footballspiel in Mt. Carmel am Stadium.
Solange das Wetter hält, versuchen wir vieles zu erkunden und zu erleben. Fleißig stellten wir uns in die Küche, um für unseren Picknick- und Wandertag zu kochen und zu backen. Die PPPler aus Olney zubereiteten Sandwiches. Ich brachte selbst gemachter Tsatsiki, Waffeln und Brot mit Schafskäse mit. Wir genossen den Tag in vollen Zügen.
Chicago again
Als ich das letzte Mal in Chicago war, konnte ich nicht viel von der Stadt sehen. Die Schule organisierte einen Hostel. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schüler aus Olney, Mt. Carmel und Robinson verbrachten wir drei ganze Tage in der kalten Stadt. Chicago blieb am Ende der Abreise als „the windy and rainy city“ in Erinnerung.
August 2019: Vorfreude auf neue Erfahrungen
Hallo zusammen,
mein Name ist Dilara Akpinar und bin 23 Jahre alt. Gar nicht weit weg von der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg wohne ich gemeinsam mit meiner Familie in Leonberg. Erst vor kurzem habe ich meine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement abgeschlossen.
In meiner Freizeit bin ich ehrenamtlich aktiv und engagiere mich im Rahmen der Politik-, Jugend- und Flüchtlingsarbeit. Neben meiner Ausbildung habe ich Kurse geleitet und an der Volkshochschule Deutschkurse für Anfänger gegeben. Auch schreibe ich gern oder zeichne und spiele Gitarre.
Mit dem Bundestag in die USA
Den Traum, ins Ausland zu gehen, hatte ich nach Beginn meiner Ausbildung aufgegeben. Da öffnete sich eine Tür und erlaubte mir, doch weiter zu träumen.
Durch meine Deutsch- und Gemeinschaftskundelehrerin erfuhren wir als Klasse, dass der Deutsche Bundestag an Schülerinnen und Schüler und junge Berufstätige ein Stipendium vergibt. Das deutsch-amerikanische Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) bietet somit jungen Berufstätigen und Schülerinnen und Schülern die einmalige Chance, ein halbes Jahr auf einem College oder einer Universität zu verbringen und ein weiteres halbes Jahr im Rahmen eines Praktikums Arbeitserfahrungen zu sammeln.
So bewarb ich mich und aus dem Traum wurde Wirklichkeit.
Auf zu neuen Horizonten!
„Auf zu neuen Horizonten!“ – das stand auf der Abschiedskarte meiner Kolleginnen und Kollegen.
Was mich genau erwartet, weiß ich nicht. Es wird höchstwahrscheinlich seine Höhen und Tiefen geben; wäre ja auch schlimm, wenn nicht. Man lernt nur durch die eigenen Erfahrungen, die das Leben mit sich bringt. Ich habe noch keine Information darüber erhalten, wohin mich meine Reise genau führt. Das einzige, was ich weiß, ist, dass in zwei bis drei Wochen mein Flug von Frankfurt aus startet und ich mit weiteren 74 Stipendiaten in New York landen werde.
Ich bin mir sicher, dass ich reichlich Erinnerungen sammeln und mit Erfahrungen zurückkehren werde. Mir ist es wichtig, einen guten Eindruck zu hinterlassen, die Kultur kennenzulernen und sich beruflich sowie sprachlich weiterzuentwickeln.
Doch jetzt heißt es erst einmal „abwarten und Tee trinken“, bevor es „auf zu neuen Horizonten“ geht.
Dilara Akpinar
ist 23 und hat gerade ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement abgeschlossen. Jetzt geht es mit dem Parlamentarischen Parlaments-Stipendium für ein Jahr in die USA.