Das war der Jugendmedienworkshop 2023

Vom 16. bis zum 20. Oktober fand in Berlin der Jugendmedienworkshop zum Thema „Politische Partizipation von jungen Menschen: Demokratie zwischen Bundestag und TikTok“ statt. 25 Jugendliche aus ganz Deutschland wurden ausgewählt, um in der Hauptstadt von Journalisten und Journalistinnen unterstützt, jeweils einen Artikel zu einem selbst gewählten Aspekt des Workshopthemas zu schreiben und einen Einblick in den Bundestag und die Arbeitsrealität des Journalismus zu erhalten.

Montag - Einführung und erste Redaktionszeit

Der Workshop wurde in der Bundeszentrale für politische Bildung eröffnet. Dort begrüßte uns zunächst das Projektteam. Daraufhin gab es eine thematische Einführung in das Gebiet des Journalismus und der Pressefreiheit von Erkan Arikan, dem Leiter der Türkischen Redaktion bei der Deutschen Welle. Er führte uns vor Augen, dass Deutschland in Sachen Pressefreiheit weltweit nicht so weit oben steht, wie wir es angenommen hatten, und schilderte unter anderem seinen Eindruck über die Situation in der Türkei und seine eigenen Erfahrungen. In der Redaktionssitzung setzten wir uns zum ersten mal in unseren Arbeitsgruppen zusammen, stellten jeweils unser Beitragsthema und unsere bisherige Arbeit vor, erhielten einige Tipps und begannen mit der Arbeit an unseren Artikeln.

Erkan Arikan, Leiter der Türkisch-Redaktion der Deutschen Welle, vor den Teilnehmenden des Jugendmedienworkshops. *© Jugendpresse Deutschland / Moritz Heck*

Dienstag - Einblick in den Bundestag

Am zweiten Tag wurden wir im Bundestag begrüßt und erhielten in einer historischen Führung durch das Gebäude einen umfassenden Eindruck von der Geschichte des Bundestages, auch im Kontext der Vergangenheit Deutschlands. Anschließend hörten wir einen Vortrag über den Ablauf einer typischen Sitzungswoche im Bundestag. Danach gab es ein Mittagessen mit Aydan Özoğuz, der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Schirmherrin des Jugendmedienworkshops. Hinterher führte ich mein erstes Interview, und zwar mit dem Abgeordneten Armand Zorn von der SPD. Am Nachmittag haben wir dann Vorträge über die Pressearbeit des Deutschen Bundestages und seine Präsenz in den sozialen Medien gehört. In der Redaktionszeit hinterher habe ich das Interview transkribiert und die Informationen in meinen Beitrag eingearbeitet, die ich vorher bekommen habe.

Die Teilnehmenden beim Betrachten der Installation *Archiv der Deutschen Abgeordneten* von Christian Boltanski. *© Jugendpresse Deutschland / Moritz Heck*

Mittwoch - Redaktionsbesuche und Poetry Slam

Das Programm des dritten Tages begann mit Redaktionsbesuchen in Hauptstadtmedien, bei denen die Teilnehmer Einblicke in die Arbeitsweise verschiedener Redaktionen erhalten sollten. Nach dem Mittagessen konnten wir uns in der Redaktionszeit weiterhin mit unseren Artikeln beschäftigen und ich führte in der Zeit auch ein Interview mit einer ehrenamtlich engagierten Jugendlichen, deren Geschichte sehr gut zu meinem Beitragsthema passte.

Donnerstag - Jugendbeteiligung und Abendessen mit Prominenz

Am Donnerstag nahm ich an einem Ausflug mit der Servicestelle Jugendbeteiligung teil. Dort lernten wir mehrere Partizipationsmodelle und Projekte kennen, die Jugendlichen eine aktive Teilnahme am politischen Geschehen ermöglichen sollen. Am Nachmittag besuchten wir eine Plenarsitzung, in der die Einheit Deutschlands und die Seenotrettungen im Mittelmeer kontrovers diskutiert wurden und sich die Dynamiken zwischen den Fraktionen stark herausstellten. Hinterher führte ich noch ein Interview mit Janine Wissler, der Parteivorsitzenden der Partei Die Linke. Es folgte ein Gespräch mit Mitgliedern des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Hierbei diskutierten wir mit den Abgeordneten zum Beispiel über das Wahlrecht ab 16 Jahren. In der anschließenden Redaktionszeit verarbeitete ich die neuen Informationen in meinen Beitrag und schloss meine erste Version des Artikels ab. Das Abendessen an diesem Tag war besonders, da die Teilnehmer dieses mal mit Abgeordneten und Journalisten zusammenkamen. Ich führte einige interessante Gespräche, bei denen bis spät abends viel diskutiert wurde.

Während der Abendveranstaltung konnten sich die Teilnehmenden mit Abgeordneten und Medienmachenden unterhalten. *© Jugendpresse Deutschland / Moritz Heck*

Freitag - letzter Schliff und Abreise

Am letzten Tag hatten wir noch Zeit, unsere Artikel in der Redaktion zu finalisieren. Nach dem letzten gemeinsamen Mittagessen wurde der Workshop abgeschlossen und ich trat meine Heimreise an.

Am Freitag wurden die Beiträge fertiggestellt und die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, Feedback zu den vergangene Tagen zu äußern. *© Jugendpresse Deutschland / Moritz Heck*

Persönliches Fazit

Der Jugendmedienworkshop war eine für mich faszinierende neue Erfahrung, die mein Interesse für den Journalismus weiter verstärkt hat. Ich konnte meine schriftlichen Fähigkeiten verbessern, von erfahrenen Journalisten lernen und Einblicke in die politische Arbeit im Bundestag gewinnen. Der Workshop hat mein Verständnis für den Journalismus und die politische Landschaft erweitert. Mich haben die anderen Teilnehmer unserer diversen Gruppe zudem sehr inspiriert. Ich bin sehr dankbar, dabei gewesen zu sein und kann den Workshop allen Jugendlichen empfehlen, die sich für Journalismus und Politik interessieren.