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Sport Was tun gegen Doping?

Immer wieder betrügen Profi-Sportler bei Wettbewerben. Im Sportausschuss haben Experten Ideen besprochen, wie man besser gegen Doping vorgehen könnte.

Jan Ullrich auf dem Rennrad

Jan Ullrich auf der Tour de Suisse 2005. Nachdem er des Dopings für schuldig befunden worden war, wurden ihm alle seine Siege ab 2005 aberkannt. © epa-Bildfunk

Der Radfahrer Jan Ullrich, die Eisläuferin Claudia Pechstein, der Fußballer Diego Maradona, die Tennisspielerin Maria Scharapowa, der Läufer Justin Gatlin – lauter berühmte Sportler, die des Dopings überführt wurden.

Seit 2015 gibt es in Deutschland das Anti-Doping-Gesetz. Danach werden Sportler bestraft, die verbotene Medikamente einnehmen, um leistungsstärker zu sein. Das Gesetz soll für Fairness im Wettkampf sorgen.

Bei einer öffentlichen Anhörung des Sportausschusses diskutierten Experten kürzlich darüber, ob das Gesetz verschärft werden sollte. Eingeladen waren unter anderem der Deutsche Olympische Sportbund, die Nationale Anti-Doping Agentur, Athleten-Vertreter und Rechtsexperten.

Schutz für Kronzeugen

Den Begriff ‚Kronzeugen‘ kennt man aus Mafia-Filmen. Dort passiert es manchmal, dass jemand, der sich selbst in kriminellen Kreisen bewegt, gegen einen anderen Verbrecher aussagt und dann von der Polizei geschützt werden muss. So etwas ähnliches ist tatsächlich auch für das Doping-Gesetz angedacht. Denn auch in Profi-Sportler-Kreise kommen Ermittler schwer rein. Deshalb sind sie auf Aussagen von Sportlern angewiesen.

Wer selbst gedopt hat, soll eine geringere Strafe bekommen, wenn er gegen andere aussagt, so der Vorschlag. Den fanden die Experten im Sportausschuss gut.

Ein Rechtsexperte machte den Vorschlag, für Kronzeugen nicht nur die Geldstrafen zu verringern, sondern sie auch nicht so radikal von Wettkämpfen auszuschließen wie sonst. Denn der Ausschluss sei für Profi-Sportler viel schlimmer als eine Geldbuße. Hier wiedersprach allerdings eine Sportlerin. Das sei ein falsches Signal.

Weitere Vorschläge

Auch der Vorschlag, mehr sogenannte Schwerpunktstaatsanwaltschaften einzurichten, die sich speziell um Doping-Fälle kümmern, erhielt Zuspruch. Im Moment gibt es davon drei in ganz Deutschland.

Außerdem wurde diskutiert, dass nicht nur Sportler selbst bestraft werden sollten, sondern auch die, die ihnen beim Doping helfen. Gegen Trainer, Betreuer und Ärzte sollten Berufsverbote ausgesprochen werden können.

Hier könnt ihr euch die Anhörung im Video anschauen:

(DBT/jk)

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