Deutscher Ethikrat
Gibt es Situationen, in denen man lügen darf? Sollte man in Länder reisen, in denen die Bevölkerung von der Regierung unterdrückt wird? Mit solchen Fragen beschäftigt sich die Ethik.
Ethik befasst sich mit dem „rechten“ menschlichen Handeln. Das Wort stammt von dem altgriechischen „ethos“ ab, das soviel bedeutet wie Sitte, Brauch, Gewohnheit. Mit dem Begriff ist aber auch die Art und Weise gemeint, wie jemand sein Leben führt. Die grundlegende ethische Frage heißt: „Was soll ich tun?“ oder „Wie verhalte ich mich richtig?“.
Was macht der Deutsche Ethikrat?
Da auch Politiker oft in moralischen Zwickmühlen stecken, gibt es den Deutschen Ethikrat. Seine Aufgabe ist es, komplexe Themen, die Politik und Gesellschaft beschäftigen, gründlich zu durchleuchten und dabei ausdrücklich verschiedene Blickwinkel mit zu berücksichtigen.
Aus dieser Beschäftigung entstehen dann ausführliche Stellungnahmen, die dem Bundestag und der Bundesregierung dabei helfen sollen, kluge Entscheidungen zu treffen. Es gehört aber auch zu den Aufgaben des Ethikrates, die Öffentlichkeit zu informieren und Diskussionen anzuregen. Die 17 Stellungnahmen, die das Gremium bisher erarbeitet hat, kann sich jeder auf der Internetseite anschauen. Die Themen sind zum Beispiel Big Data oder Gen-Technik.
Wer sitzt im Ethikrat?
Den Ethikrat gibt es seit 2008. Er besteht aus 26 Mitgliedern. Sie werden zur einen Hälfte vom Deutschen Bundestag, zur anderen von der Bundesregierung gewählt. Entsprechend der Themen, mit denen sie sich beschäftigen, sind es zum Beispiel oft Naturwissenschaftler, Juristen, Theologen, Mediziner und Philosophen. Auf ihren jeweiligen Gebieten sind sie erfahrene Experten, viele haben Universitätsprofessuren. Sie werden für jeweils vier Jahre gewählt, wobei sie danach auch noch einmal verlängert werden können.