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IPS Afrikanische Staaten 2025 Vorfreude auf spannende Einblicke

Naomi Webster-Grundl

Im Januar 2025 nehmen wieder junge Menschen aus verschiedenen afrikanischen Staaten am Internationalen Parlaments-Stipendium teil. Vier von ihnen haben uns erzählt, wie sie auf das Programm aufmerksam geworden sind und worauf sie besonders gespannt sind.

Eine Collage zeigt vier junge Schwarze Menschen, die in die Kamera blicken.

Sandra, Ezra, Great und Rosemary nehmen am IPS-Programm Afrikanische Staaten teil und sind gespannt auf ihre Zeit im Deutschen Bundestag. © privat

Ezra
Ein junger Schwarzer Mann trägt einen Anzug und blickt in die Kamera.

© privat

Ezra aus Tansania ist 25 Jahre alt und arbeitet derzeit bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Daressalam. Bei seiner Arbeit, aber auch bei seinem außerberuflichen Engagement steht interkultureller Austausch für ihn im Fokus.

Wie kam es dazu, dass du Deutsch gelernt hast?

Mein Interesse an der deutschen Sprache begann während meiner Schulzeit, als ich an einem PASCH-Projekt (Schulen: Partner der Zukunft) teilnahm, das vom Goethe-Institut gefördert wurde. Dieses Programm bot mir nicht nur die Möglichkeit, Deutsch zu lernen, sondern auch interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln und erste Einblicke in die deutsche Kultur zu gewinnen.

Meine Leidenschaft für die Sprache wurde durch verschiedene Austauschprogramme vertieft, bei denen ich Deutschland und andere afrikanische Länder (zum Beispiel Senegal und Kenia) besuchen und dort Freundschaften schließen konnte. Diese Erfahrungen haben meine Sprachkenntnisse erheblich verbessert und mir gezeigt, wie wichtig interkultureller Dialog ist.

Deutsch ist für mich mehr als nur eine Sprache – es ist ein Schlüssel zur Förderung von Verständnis und Zusammenarbeit zwischen Kulturen, was mich bis heute motiviert.

Wie bist du auf das IPS-Programm aufmerksam geworden und was war deine Motivation, dich für das IPS zu bewerben?

Auf das IPS-Programm bin ich durch die deutsche Botschaft in Daressalam aufmerksam geworden. Durch soziale Kanäle und die Webseite der Botschaft wurde das Programm vorgestellt, und ich war sofort begeistert von der Möglichkeit, die parlamentarische Demokratie in Deutschland kennenzulernen. Das IPS-Programm bietet mir die Chance, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln und wertvolle Impulse mit nach Hause zu nehmen, um die demokratische Entwicklung in meiner Heimat aktiver zu unterstützen.

Was erwartest du vom IPS-Programm und worauf bist du besonders gespannt?

Ich erwarte spannende Einblicke in die Arbeitsweise des Deutschen Bundestages, einen bereichernden politischen Austausch und eine Vertiefung meines Verständnisses von Demokratie. Der Deutsche Bundestag wird in Tansania als Vorbild für demokratische Strukturen wahrgenommen.

Worüber würdest du dich gerne mit den anderen IPS-Teilnehmenden austauschen?

Ich freue mich darauf, mit den anderen IPS-Teilnehmenden über die Herausforderungen und Möglichkeiten der Demokratieentwicklung in unseren Ländern zu sprechen. Außerdem interessiere ich mich für innovative Ansätze in Politik und Journalismus. Das Thema „Offenheit der Medien“ werde ich bestimmt ansprechen.

Sandra
Eine junge Schwarze Frau in geblümtem Kleid und schwarzer Lederjacke sitzt auf einem Fels. Der Hintergrund wird von grünen Pflanzen eingenommen.

© privat

Sandra aus Uganda ist 22 Jahre alt und hat sowohl in der Schule als auch an der Universität Deutsch gelernt. Momentan arbeitet sie an einer Sprachschule in Kampala.

Wie bist du auf das IPS-Programm aufmerksam geworden?

Durch eine Dozentin an der Universität habe ich vom IPS-Programm erfahren. Ich war sehr motiviert, mich zu bewerben, weil das Programm eine umfassende Lernerfahrung für junge Afrikaner darstellt und weil es eine Gelegenheit ist, mich mit Menschen aus anderen Ländern zu vernetzen und mehr über die deutsche Kultur zu erfahren.

Welche Themen beschäftigen dich aktuell und wofür setzt du dich ein?

Ich habe eine große Leidenschaft für Umwelt und Umweltschutz. Ich bin Teil einer Klima-Organisation namens Earth Volunteers. Unser Ziel ist es, die Gemeinden über die Auswirkungen des Klimawandels aufzuklären. Außerdem pflanzen wir Bäume. Neben Klimaschutz setze ich mich auch für Frauenrechte ein.

Inwiefern spielt Politik, die in Deutschland stattfindet, in Uganda eine Rolle?

Die Ereignisse im Deutschen Bundestag haben große Auswirkungen auf Uganda. Beispielsweise bietet Deutschland Uganda finanzielle Unterstützung durch die Finanzierung der Flüchtlingsgemeinschaften und stellt sicher, dass sie Zugang zu sauberem und sicherem Wasser haben. Und die deutsche Bundesregierung unterstützt zum Beispiel die Nutzung erneuerbarer Energien in Uganda.

Was erwartest du vom IPS-Programm und worauf bist du besonders gespannt?

Ich möchte so viel wie möglich über die deutsche Politik erfahren – besonders interessiert mich natürlich der Bereich des Umweltschutzes. Außerdem möchte ich mit den anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten über die Politik in unseren jeweiligen Ländern diskutieren. Besonders interessiert mich hierbei, welche Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes und der Gleichstellung von Frauen umgesetzt werden.

Great
Ein junger Schwarzer Mann in einem weiß-blau gestreiften Hemd und Weste blick in die Kamera.

© privat

Great aus Nigeria ist 28 Jahre alt und hat durch ein Stipendium einen Masterstudiengang in Erfurt studiert. Aktuell arbeitet er an seiner Doktorarbeit, in der er die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen von Auswanderung untersucht.

Wie bist du auf das IPS-Programm aufmerksam geworden und was war deine Motivation, dich für das IPS zu bewerben?

Ich habe zum ersten Mal im Jahr 2021 von dem IPS-Programm gehört, als eine amerikanische Kommilitonin von mir daran teilgenommen hat. Ich war sehr begeistert, als ich herausgefunden habe, dass das Programm auf Subsahara-Afrika ausgeweitet wurde, mit Nigeria als einem der teilnehmenden Länder. Ich habe mich beworben, damit ich einen praktischen Einblick in das deutsche demokratische System bekomme und um Wege zu finden, wie ich diese nach meiner Promotion in Nigeria umsetzen kann. Es wird mein politisches Bewusstsein weiter schärfen, damit ich mich nach meiner Rückkehr in die Heimat politisch engagieren kann. Ich möchte eine aktive Rolle bei der Entwicklung der demokratischen Zukunft von Nigeria auf der Grundlage von Pluralismus, Minderheitenschutz, Pressefreiheit und Menschenrechten spielen.

Welche Rolle spielen der Deutsche Bundestag und Entscheidungen, die dort getroffen werden, in deinem Heimatland?

Deutschland und Nigeria unterhalten gute bilaterale Beziehungen, wobei Nigeria der zweitgrößte Handelspartner Deutschlands in Subsahara-Afrika ist. Die Geschehnisse im Deutschen Bundestag spielen eine wichtige Rolle bei der Vertiefung dieser Handelsbeziehungen sowie bei der Förderung der Zusammenarbeit in anderen wichtigen Bereichen wie Entwicklungszusammenarbeit, Sicherheit, kultureller und wissenschaftlicher Austausch, Energiewende und Klimaschutz.

Was erwartest du vom IPS-Programm und worauf bist du besonders gespannt?

Für mich ist es eine Gelegenheit, mehr über die deutsche Politik zu lernen. Ich würde gerne erleben, wie das deutsche Parlament Entscheidung trifft trotz der verschiedenen Meinungen der Bevölkerung. Das geht nur durch Verhandlungen und die Suche nach Kompromissen mit verschiedenen Fraktionen. Auf diese Weise wird eine Mehrheit gebildet, die das Zentrum der Demokratie ist. Das Programm bietet die Möglichkeit, mehr darüber zu erfahren, durch die Teilnahme an Parlamentssitzungen, Teamsitzungen, Ausschusssitzungen und öffentlichen Anhörungen, Workshops und ein Praktikum bei einem Abgeordneten. Darauf freue ich mich sehr!

Worüber würdest du dich gerne mit den anderen IPS-Teilnehmenden austauschen?

Ich freue mich auf die Gelegenheit, mich mit anderen motivierten jungen Leuten aus Afrika zu verbinden und Erfahrungen mit ihnen auszutauschen. Ich bin neugierig auf ihren akademischen und beruflichen Hintergrund sowie auf ihre Visionen für die Zukunft Afrikas.

Rosemary
Eine junge Schwarze Frau steht vor einer Fensterfront und großen Pflanzen und blickt in die Kamera.

© privat

Rosemary kommt aus Uganda und ist 22 Jahre alt. Sie hat angefangen, Deutsch zu lernen, weil sie gerne in Deutschland studiert hätte.

Was war deine Motivation, dich für das IPS-Programm zu bewerben?

Ich habe an der Makerere Universität in Kampala, der Hauptstadt Ugandas, von dem IPS-Programm erfahren und habe mich beworben, weil ich mich sehr dafür interessiere, mehr über das demokratische System zu erfahren. Ich möchte auch mein Heimatland durch Demokratie zu einem besseren Ort machen.

Welche Themen beschäftigen dich aktuell?

Demokratie und Menschenrechte. Zurzeit unterrichte ich an einer Sekundarschule und es ist mir sehr wichtig, meine Schüler über demokratische Rechte zu informieren. Ich führe offene Unterhaltungen mit meinen Schülern über demokratische Werte.

Was erwartest du vom IPS-Programm und worauf bist du besonders gespannt?

Deutschlands Politik der Demokratieförderung kann die ugandische Regierung zu Wandel inspirieren. Ich erwarte eine Menge politischer Themen und mehr Wissen über demokratische Werte. Außerdem erwarte ich Networking-Veranstaltungen und Gelegenheiten, Politiker zu treffen und mich mit meinen Stipendiumskollegen auszutauschen.

Worüber würdest du dich gerne mit den anderen Teilnehmenden austauschen?

Ich würde gerne über politische Themen und die Situation der Demokratie in ihren Heimatländern diskutieren.

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