Planspiel: Blog von Tag 2 "Viele Hochs und Tiefs"
Zweiter Tag des Planspiels „Jugend und Parlament“: Rahel kommt zu der Erkenntnis, dass die Arbeit im Bundestag ganz schön aufreibend sein kann.
Am zweiten Tag als Teilnehmende von "Jugend und Parlament" startete mein Tag früh morgens, als ich gegen sieben Uhr am Frühstückstisch saß. Um neun Uhr begannen die Fraktionssitzungen. In meinem Fall vertrete ich über die vier Tage des Planspiels die Landesgruppe Süd der „Gerechtigkeitspartei“. Während der Fraktionssitzung klärten wir Organisatorisches und erfuhren, welche Problemstellungen in den Ausschüssen und den dazugehörigen Arbeitsgruppen thematisiert werden sollten.
Folgen sollten knapp vier Stunden Personalwahlen. Wir fanden uns in der Landesgruppe Süd zusammen, um eine Doppelspitze als Vorstand für unsere Landesgruppe zu wählen. Anschließend folgte die Wahl zum Fraktionsvorsitz. Kandidaten waren hier die zuvor gewählten Landesgruppen-Vertretungen.
Ich ärgerte mich
Da wir im ersten Durchgang keine erforderliche absolute Mehrheit erreichten, wiederholten wir die Wahl mit den verbliebenen Kandidaten. Nach abgeschlossener Fraktionsvorsitz-Wahl konnten wir als Landesgruppe Süd keine Vertreter in den Vorstand schicken. Später erfuhr ich, dass verschiedene Landesgruppen bereits vor der Wahl Absprache untereinander hielten, wer zum Fraktionsvorsitz gewählt werden sollte. Bis zum jetzigen Zeitpunkt weiß ich allerdings nicht, was im Vornherein abgesprochen wurde. Es machte sich Ärger bei mir breit. Grundsätzlich erschöpften mich diese Stunden der Personalwahlen, da sie recht langwierig waren und ich mit dem gesamten Prozess unzufrieden war.
Konsens!
Nach einer kurzen Mittagspause trafen wir bei unseren jeweiligen Arbeitsgruppen ein. Ich war durch meine Mitgliedschaft im Ausschuss für Gleichstellung zuständig für das Thema Chancengleiche Bewerbung. Wir berieten uns in drei verschiedenen Ausschüssen über den eingebrachten Gesetzesentwurf. Meiner Meinung nach verlief die Arbeit in unserer Gruppe recht strukturiert und erfolgreich. Nach sinnvollen Debatten kamen wir auf einen Konsens.
Schwer, in der Rolle zu bleiben
Nun war es an uns, die überarbeiteten Gesetzesentwürfe der verschiedenen Arbeitsgruppen der gesamten Fraktion vorzustellen. Hierbei erfolgte die Debatte teils konstruktiv, teils aber auch unstrukturiert und schwer nachvollziehbar. Ich merkte, wie ich begann, aus meiner Rolle zu fallen und die zu debattierenden Problemstellungen aus meiner persönlichen politischen Position zu betrachten.
Abschließend war der Tag recht anstrengend und ermüdend. Ich habe dennoch viel mitgenommen und konnte sehr gute Eindrücke in die parlamentarische Arbeit gewinnen. Nach vielen Hoch und Tiefs habe ich Respekt vor Menschen, die tagtäglich in einem dieser Räume sitzen und versuchen, möglichst Ruhe zu bewahren. Ich freue mich besonders auf die abschließende Plenarsitzung am Dienstag, da wir hier vermutlich die hitzigsten Debatten führen werden und als gesamter Bundestag zusammentreffen.