Zum Inhalt springen

Medien Was ist echt im Netz?

Fake News, Algorithmen, Social Bots – gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten. Der Bundestag fordert die Regierung auf, mehr für die Medienkompetenz der Bürger zu tun.

Junge Frau schaut zweifelt auf ihr Smartphone

True Story oder Fake News? Manchmal ist es schwer zu sagen. © shutterstock.com/Wayhome Studio

Stimmt diese Information? Warum schlägt mir die Suchmaschine ausgerechnet diesen Beitrag vor? Wer steckt hinter dieser Meldung? Solche Fragen tauchen beim Blick auf den Bildschirm immer wieder auf. Jeden Tag prasseln massenhaft Informationen auf uns ein, die wir filtern und bewerten müssen.

Medienkompetenz ist so ein Mode-Wort, das gerade überall herumschwirrt. Im Prinzip bezeichnet es einfach die Fähigkeit, mit Medien klug umzugehen. Zu wissen, wie und wo man sinnvoll recherchiert. Einzuschätzen, welchen Quellen man trauen kann. Verantwortungsbewusst mit Informationen über sich selbst und andere umzugehen. Solche Dinge.

Warum ist das so wichtig?

„Nur wer über hinreichende Informations- und Nachrichtenkompetenz verfügt und versteht, wie und von wem Nachrichten gemacht werden und sich unter anderem in Sozialen Medien verbreiten, kann Beiträge treffend beurteilen und die digitalen Kommunikationsmöglichkeiten verantwortungsbewusst nutzen.“ So steht es in einem Entschließungsantrag, den der Bundestag Ende letzten Jahres verabschiedet hat.

Darin fordert er die Bundesregierung dazu auf, mehr für die Medienkompetenz der Bürger zu tun. Besonders (aber nicht nur) Jugendliche stehen dabei im Fokus, konkret: der „kritische und verantwortungsvolle Umgang mit Computerspielen, Internet und Smartphone“.

Die Bundesregierung solle in Fragen der Medienpolitik stärker mit den Bundesländern zusammenarbeiten, schlägt der Bundestag vor, und Projekte umsetzen, die aufklären und für Meinungs-, Informations- und Medienfreiheit werben.

In einer Entschließung formuliert der Bundestag seine Meinung zu einem bestimmten Thema und fordert die Bundesregierung meist zu einem bestimmten Verhalten auf. Grundlage dafür ist immer eine konkrete Vorlage, zum Beispiel ein Gesetzentwurf. In diesem Fall knüpft die Entschließung an den Medien- und Kommunikationsbericht der Bundesregierung 2018 an.

Was steht im Medienbericht?

In dem Bericht beschreibt die Bundesregierung, was im Bereich Medien aktuelle Probleme und Entwicklungen sind. Und was sie in letzter Zeit getan hat, um sie zu meistern. Es geht um neue Gesetze und Regelungen, aber auch um Programme und Projekte, die umgesetzt wurden.

Drei große Schwerpunkte sieht die Regierung:

1. Hassrede, Cyber-Mobbing und Fake News: Hier geht es darum, zum einen für verlässliche Nachrichten im Netz zu sorgen. Dafür gibt es zum Beispiel Medien-Ratgeber und Faktenchecks von den öffentlich-rechtlichen Medien wie ARD und ZDF. Zum anderen geht es um ein faires Miteinander zum Beispiel in Sozialen Netzwerken.

2. Die neuen ‚Gatekeeper‘: Damit sind Dienste und Plattformen gemeint, die Inhalte vorauswählen und den Nutzern dann zur Verfügung stellen. Das können Suchmaschinen genauso sein wie Soziale Netzwerke oder etwa Video-Plattformen. Das Problem ist, dass diese Vorauswahl zu Meinungsverzerrungen führen kann, weil diese Dienste etwa bestimmte Haltungen stärker zeigen als andere. Deshalb bemüht sich die Bundesregierung „für einen offenen Zugang zu öffentlicher Kommunikation“.

3. Die öffentlich-rechtlichen Medien: Das sind Fernseh- und Radio-Sender, die über Rundfunkgebühren finanziert werden, die alle Bürger bezahlen. Die Idee dahinter ist, dass diese Medien unabhängig sind und sich ganz auf eine informative und ausgewogene Berichterstattung konzentrieren können. Da immer weniger Menschen den Fernseher einschalten, stellt sich die Frage, wie die öffentlich-rechtlichen Medien in Zukunft arbeiten und auf welchen Kanälen sie kommunizieren sollten.

Teil der Forderung des Bundestages ist übrigens auch, dass es so einen Medienbericht in Zukunft öfter geben soll, nämlich mindestens alle zwei Jahre.

Hier könnt ihr euch die Debatte zum Medienbericht im Video anschauen:

(jk)

Mehr zum Thema