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Digitalisierung Schneller an ein Visum kommen

Ein Visum beantragen – das kann dauern. Auf digitalem Weg könnte das deutlich schneller gehen, meint die FDP. Aber wie steht die Bundesregierung dazu?

Junger Mann am Flughaften schaut aus dem Fenster auf ein Flugzeug

Wer aus bestimmten Ländern nach Deutschland kommen möchte, braucht ein Visum. © shutterstock.com/Olena Yakobchuk

In ferne Länder reisen – das ist spannend, aber manchmal auch ganz schön kompliziert. Während wir zum Beispiel für die Einreise in EU-Länder nur unseren Personalausweis einpacken müssen, gibt es andere Staaten, für die wir vorab ein Visum beantragen müssen. Das heißt, wir müssen bei dem Konsulat des jeweiligen Landes jede Menge Unterlagen einreichen und Fragen beantworten: Warum wollen wir in das Land reisen? Wie lange wollen wir bleiben? Haben wir eine Krankenversicherung fürs Ausland? Das Konsulat prüft den Antrag dann und wenn alles passt, bekommen wir ein Visum. Das kann allerdings dauern.

Genauso funktioniert es auch umgekehrt: Wer aus bestimmten Ländern nach Deutschland einreisen will, braucht ebenfalls ein Visum. Es gibt verschiedene Arten von Visa: Manche erlauben es, hier Urlaub zu machen, andere gestatten es dem Inhaber, hier zu arbeiten oder zu studieren.

Wie kann man Visa-Verfahren vereinfachen?

Die FDP hat in einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung das Thema Visa-Ausstellung thematisiert. Die Anfrage bestand aus 15 Fragen, die zum Teil noch mal Unterfragen hatten und sehr ins Detail gingen. Man kann ihr Anliegen aber in etwa so zusammenfassen: Die FDP möchte das Verfahren digitaler und damit schneller und einfacher machen.

Zum einen könnten dadurch die zuständigen Behörden entlastet werden, also die deutschen Konsulate und Botschaften im Ausland. Zum anderen könnten Fachkräfte für bestimmte Branchen schneller und unkomplizierter nach Deutschland geholt werden. In vielen Arbeitsbereichen gebe es in Deutschland nämlich zu wenig qualifiziertes Personal, meinen die Liberalen.

Was plant die Regierung?

Die Bundesregierung hat auf die Kleine Anfrage geantwortet, dass sie in der Tat plane, Visa-Verfahren größtenteils zu digitalisieren. Wörtlich steht in der Antwort: „Das Auswärtige Amt schafft derzeit die Voraussetzungen für eine elektronische Verlagerung von Visumanträgen zur Bearbeitung im Inland, um damit die Auslandsvertretungen ab 2020 zu entlasten.“

Allerdings gilt das nur für die Prüfung und Bearbeitung des Antrags. Auch in Zukunft muss jeder, der ein Visum beantragen will, persönlich ins Konsulat kommen, damit die sogenannten biometrischen Daten – ein biometrisches Foto und Fingerabdrücke – aufgenommen werden können. So soll verhindert werden, dass eine Person mehrere Identitäten vortäuscht.

Kleine Anfrage, Große Anfrage – wie war das noch mal? Lest in unserem Lexikon nach!

(DBT/jk)

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