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Fußball statt Politik Duma besiegt FC Bundestag mit 2:1

Kicken gegen die Krise: Die Fußballmannschaft des russischen Parlaments trat gestern in Berlin gegen den FC Bundestag an. Es gab einen Sieger und zwei Gewinner.

Sport und Politik – was hat beides miteinander zu tun? © Tim Lüddemann

Parlamente auf der ganzen Welt haben Sportgruppen und Fußballmannschaften. Der Deutschen Bundestag hat den „FC Bundestag“, bei dem rund 20 Abgeordnete aller Fraktionen und Mitarbeiter kicken. Kapitän ist der Abgeordnete Marcus Weinberg (CDU/CSU). Gestern spielte die Mannschaft in Berlin gegen die Elf des russischen Parlaments, der Staatsduma. Nachdem das Auftaktspiel in Moskau im vergangenen Jahr 5:3 für das russische Team ausgegangen war, forderte der FC Bundestag Revanche. „Wir kämpfen für einen Heimsieg“, sagte Thomas Oppermann (SPD), Hobby-Fußballer und Vizepräsident des Bundestages vor dem Spiel, „aber entscheidend ist, dass heute freundschaftliche Kontakte entstehen.“

Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD, ganz links) begrüßt Timofeeva Olga Viktorovna, Aleksandr Zhukov und Volodin Viaсheslav Viktoroviсh (von links nach rechts) von der Delegation der russischen Staatsduma. © Tim Lüddemann

Was hat das mit Politik zu tun?

Aber was hat das mit Politik zu tun? Tatsächlich ist die politische Lage zwischen Russland und Deutschland angespannt: Krim-Krise, Ukraine-Konflikt, Hackervorwürfe gegen Russland und Sanktionen von der EU - die Liste an Streitpunkten ist lang. Kann Kicken da etwas Kitten?

Beim Aufeinandertreffen der russischen mit der deutschen Delegation wird schnell klar, dass beide Seiten an besseren Beziehungen interessiert sind. "Ich denke, die Kanzlerin hat recht, wenn sie sagt, dass wir ein strategisches Interesse an freundschaftlichen Beziehungen mit Russland haben", verkündete Thomas Oppermann. Sport kann vielleicht helfen, sich näherzukommen. „Durch die Auseinandersetzung auf dem Sportfeld wollen wir Widersprüchen begegnen und Vorurteile abbauen“, sagte Timofeeva Olga Viktorovna, Vizepräsidentin der Staatsduma. „Wir Parlamentarier sind alle durch den Willen verbunden, dass es den Menschen in unseren Ländern besser geht“. Beiden Seiten nutzten die Zeit vor und nach dem Spiel intensiv, um über die Probleme zwischen beiden Staaten und deren Lösungen zu reden.

Auf dem Rasen zeigten die Parlamentarier ein dynamisches und körperbetontes Spiel – einige verließen humpelnd, aber lächelnd, das Feld. © Tim Lüddemann

Endstand 2:1

Die russische Mannschaft sei mit einigen Olympiasiegern gegenüber dem FC Bundestag im Vorteil, wie Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) anmerkte. „Deshalb“, verkündete er, „haben wir vereinbart, dass der Deutsche Bundestag und die russische Staatsduma in einem Golfturnier aufeinandertreffen“. In dieser Sportart gebe es auf russischer Seite keine Olympiasieger und man wolle noch dieses Jahr zu dem Turnier erneut zusammenkommen. „Im Grunde genommen haben beide Mannschaften schon gewonnen“, meinte Timofeeva Olga Viktorovna vor dem Spiel, „denn wir haben gewonnen, wenn wir miteinander sprechen und wenn wir uns annähern“.

Die Mannschaften trennten sich am Ende mit 2:1. Herzlichen Glückwunsch, Russland!

(DBT/tl)

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