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Die Gründung der BRD

Die Ereignisse von Mai bis November 1949 im Überblick

Fünf gezeichnete Hände halten Deutschlandflaggen in die Luft. Auf dem blauen Hintergrund sind Wolken und Herzen abgebildet.

Ein Zeitstrahl stellt einzelne Ereignisse aus dem Jahr 1949 dar, die zur Gründung der BRD gehören.

Die Gründung der BRD

Bild: Ein Zeitstrahl verläuft von oben nach unten. Links und rechts sind Ereignisse chronologisch angeordnet. Die Ereignisse beinhalten Texte und Bilder.

8. Mai 1949: 

Text: Verabschiedung des Grundgesetzes durch den Parlamentarischen Rat.

Bild: Das Grundgesetz in Buchform liegt auf einem grauen Marmor-Untergrund. Das Buchcover ist weiß, der Staatswappen-Adler ist darauf abgebildet sowie die Deutschlandflagge.

10. Mai 1949: 

Text: Der Parlamentarische Rat stimmt für Bonn als vorläufige Bundeshauptstadt. Von 62 gültigen Stimmen entfallen 33 auf Bonn und 29 auf Frankfurt am Main.

Bild: Ein Schwarz-Weiß-Foto zeigt das Museum König in Bonn von außen. Es ist ein herrschaftliches Gebäude mit Säulen am Eingangsbereich und Flaggen vor dem Gebäude.

12. Mai 1949: 

Text: Da Deutschland noch ein besetztes Land ist, müssen auch die alliierten Besatzungsmächte das Grundgesetz billigen. Im Falle Westdeutschlands sind das die USA, Großbritannien und Frankreich – sie stimmen dem Grundgesetz zu.

Bild: Eine Deutschlandkarte, in der die vier Besatzungszonen eingezeichnet sind, in die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg unterteilt wurde. Flaggen zeigen an, wer für welche Besatzungszone zuständig war: Großbritannien für den Nordwesten, Frankreich für den Südwesten, die USA für den Südosten und die Sowjetunion für den Nordosten.

18. bis 20. Mai 1949: 

Text: Alle westdeutschen Landtage billigen das Grundgesetz – außer der bayerische Landtag. Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit der Bundesländer ist damit erreicht.

23. Mai 1949: Das Grundgesetz wird feierlich in Bonn verkündet. Damit tritt es in Kraft und die Bundesrepublik Deutschland ist gegründet.

Bild: Eine Deutschlandflagge mit den Farben Schwarz, Rot und Gold.

1. Juli 1949: 

Text: Berlin wird von der westalliierten Stadtkommandantur die Teilnahme an den Wahlen zum ersten Deutschen Bundestag untersagt. Letztlich werden bis zur Wiedervereinigung 1990 in West-Berlin aufgrund des Vier-Mächte-Status keine Bundestagswahlen stattfinden. Stattdessen entsendet das Abgeordnetenhaus die sogenannten Berliner Abgeordneten in den Bundestag, die nicht stimmberechtigt sind.

Bild: Eine Berlin-Karte, in der die vier Besatzungszonen eingezeichnet sind, in die Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg unterteilt wurde. Flaggen zeigen an, wer für welche Besatzungszone zuständig war: Die Sowjetunion für den Osten der Stadt, die USA für den Südwesten, Frankreich für den Nordwesten und Großbritannien für den Westen.

Wahlkampf: 

Text: Um zur Wahl anzutreten, benötigen die Parteien eine Lizenz der jeweiligen Besatzungsmacht. 14 Parteien treten zur Wahl an. Die aussichtsreichsten Parteien sind die CDU und die SPD. Deren Spitzenkandidaten Konrad Adenauer (CDU) und Kurt Schumacher (SPD) liefern sich einen harten Wahlkampf.

Bild: Ein Schwarz-Weiß-Foto zeigt vier junge Leute, die auf Fahrrädern sitzen. Sie tragen Oberteile mit einzelnen Buchstaben darauf und Plakate mit einzelnen Buchstaben zwischen sich, wodurch sich die Aufforderung „Wähl SPD“ ergibt.

14. August 1949: 

Text: Wahlen zum ersten Deutschen Bundestag: Elf Parteien und Wählervereinigungen ziehen in den ersten Deutschen Bundestag ein.

Von den ca. 31,2 Millionen Wahlberechtigten beteiligen sich 78,5 Prozent an der Wahl, also rund 24,5 Millionen Menschen. Das Mindestalter für das aktive Wahlrecht liegt noch bei 21 Jahren. Um in den Bundestag gewählt zu werden, muss man mindestens 25 Jahre alt sein.

Bild: Ein Schwarz-Weiß-Foto zeigt ein Wahllokal. Ein Mann steckt einen Stimmzettel in eine Urne, andere Männer stehen um die Urne herum, eine Frau läuft im Hintergrund vorbei.

7. September 1949: 

Text: Konstituierende Sitzung des ersten Deutschen Bundestages und des Bundesrates in Bonn.

Bild: Ein Schwarz-Weiß-Foto zeigt die Eröffnung der konstituierenden Sitzung im Plenarsaal des ersten Deutschen Bundestages in Bonn. Hinter dem erhöhten Rednerpult und den dahinter liegenden, erhöhten Sitzen für den Bundestagspräsidenten zieren die Wappen der westdeutschen Bundesländer einen weißen Vorhang.

12. September 1949: 

Text: Die Bundesversammlung wählt in Bonn den Bundespräsidenten: Theodor Heuss (FDP) setzt sich im zweiten Wahlgang gegen Kurt Schumacher (SPD) durch.

Bild: Ein schwarz-weißes Porträtfoto von Theodor Heuss.

15. September 1949: 

Text: Konrad Adenauer (CDU) wird zum Bundeskanzler gewählt.

Bild: Ein Schwarz-Weiß-Foto zeigt, wie Konrad Adenauer von Bundestagspräsidenten Erich Köhler als Bundeskanzler vereidigt wird.

20. September 1949: 

Text: Bildung des ersten Kabinetts von Bundeskanzler Adenauer aus CDU/CSU, FDP und Deutscher Partei (DP).

Bild: Ein schwarz-weißes Gruppenfoto vom ersten Kabinett Adenauers. Es zeigt 14 Regierungsmitglieder. Die 14 Männer tragen dunkle Anzüge mit Krawatten und sind zur Kamera gewandt. 

21. September 1949:

Text: Die westlichen Besatzungsmächte USA, Großbritannien und Frankreich haben aufgrund des Besatzungsstatuts weitreichende Befugnisse in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland, zum Beispiel die Kontrolle der Außenhandelsbeziehungen und der Verwaltung sowie die Genehmigung von neuen Gesetzen. Die Bundesrepublik Deutschland erlangt nur schrittweise ihre volle Souveränität.

21. Oktober 1949:

Text: Bundeskanzler Adenauer gibt seine erste Regierungserklärung ab und pocht auf den im Grundgesetz verankerten Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik Deutschland: Mit einer frei gewählten Regierung im Amt – im Gegensatz zur DDR – erhebt die Bundesrepublik den Anspruch, alleinige Rechtsnachfolgerin des Deutschen Reiches zu sein und die gesamtdeutschen Interessen international zu vertreten.

Bild: Ein Schwarz-Weiß-Foto zeigt Bundeskanzler Adenauer am Redepult des ersten Deutschen Bundestages.

31. Oktober 1949:

Text: Die Bundesrepublik Deutschland wird Mitglied der Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC), die sich dem wirtschaftlichen Wiederaufbau und der Zusammenarbeit innerhalb Europas widmet.

3. November 1949: 

Text: Der Deutsche Bundestag bestimmt Bonn mit 200 zu 179 Stimmen zum vorläufigen Sitz von Parlament und Regierung. Zuvor hatte es Überlegungen gegeben, Parlament und Regierung nach Frankfurt am Main zu verlegen.

45 Jahre später wird der erste nach der Wiedervereinigung gewählte Bundestag das sogenannte Berlin/Bonn-Gesetz beschließen, wonach Berlin wieder Sitz von Regierung und Parlament wird.

Bild: Ein Schwarz-Weiß-Foto zeigt das Bundeshaus in Bonn, in dem von 1949 bis 1999 die Plenarsitzungen des Deutschen Bundestages stattfanden. Das Gebäude hat eine Glasfront und ein markant hervorstehendes Vordach.

22. November 1949:

Text: Bundeskanzler Adenauer will möglichst schnell mehr Handlungsfreiheit für die Bundesrepublik Deutschland erreichen. Das im September erlassene Besatzungsstatut wird durch das Petersberger Abkommen bereits erstmals modifiziert: Dieses erlaubt der Bundesrepublik unter anderem, konsularische Beziehungen zu westlichen Staaten aufzunehmen und internationalen Organisationen beizutreten.

Bild: Ein Schwarz-Weiß-Foto zeigt Bundeskanzler Adenauer rechts im Bild, wie er eine Ansprache an die drei Hohen Kommissare von USA, Großbritannien und Frankreich hält. Die vier Herren tragen dunkle Anzüge und stehen auf einem gemusterten Teppich. Der Raum ist herrschaftlich gestaltet, die Vorhänge sind zugezogen, im Hintergrund stehen mehr Leute, die der Ansprache von Adenauer zuhören.

Bild-Credits: picture alliance / dpa, IMAGO / teamwork, picture alliance / dpa / dpa Bundesbildstelle, picture alliance / akg-images | akg-images, IMAGO / UIG, picture-alliance / AKG, IMAGO / sepp spiegl