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CBYX-Stipendiatin in Deutschland Hanna, 16, von North Carolina nach Nordrhein-Westfalen

Hanna lebt für ein Jahr in Deutschland. Auf ihrem Blog schreibt sie darüber, welche neuen Perspektiven sie durch ihren Auslandsaustausch gewinnt und welche amerikanischen Traditionen sie mit in ihr neues Zuhause gebracht hat.

Eine junge asiatische Frau mit rückenlangen dunklen Haaren und in ein blaukariertes Oberteil gekleidet steht vor der Kulisse eines schlossähnlichen Gebäudes und lächelt in die Kamera.

© privat

Blog auf Deutsch

Willkommen

Mein Name ist Hanna Lee und ich werde im Rahmen des CBYX-Programms (Congress-Bundestag Youth Exchange) für ein Jahr in Deutschland zur Schule gehen. Ich bin zu Hause mit Koreanisch aufgewachsen und habe in der Schule Englisch gelernt; Spanisch war die erste Sprache, die ich aus Leidenschaft gelernt habe. Die Erfahrung, die ich während meines Austauschs in Argentinien gesammelt habe, welche Türen das Erlernen einer neuen Sprache öffnen kann, und die Geschichten, die ich hören konnte, haben mich motiviert, nach Deutschland zu kommen. Ich kann es kaum erwarten, am Ende des Austauschjahres zu sehen, was ich erreichen konnte und wie ich als Mensch und Weltbürgerin wachsen werde.

Mein erster Karneval

Eine der coolsten Sachen daran, eine Austauschschülerin zu sein, ist es, bestimmte Traditionen und Feiertage zum ersten Mal zu erleben: Im Februar durfte ich den Karneval mitfeiern! In den USA gibt es keinen Karneval, deswegen wäre meine treffendste Beschreibung: eine Mischung aus Mardi Gras und Halloween. Es ist ein Wochenende voll von unterschiedlichen Kostümen, Paraden, Berlinern (die wir eher als Donuts kennen) und Süßigkeiten. Am Donnerstag hatten wir nur eine Unterrichtsstunde und den Rest des Tages war Party angesagt. In der Turnhalle führten Lehrer und Schüler Tänze und Sketche vor der ganzen Schule auf. In Amerika gibt es häufiger Schulversammlungen, bei denen Talentshows oder Theaterstücke vor der ganzen Schule aufgeführt werden. Eine Schulversammlung wie diese findet hier in Deutschland nicht so oft statt, und es war sehr cool zu sehen, wie alle auf die Show reagierten.

Eine Collage zeigt auf dem linken Bild ein dunkelhaariges Mädchen mit zwei Zöpfen in einem Rotkäppchen-Kostüm vor einer goldenen Lametta-Wand. Das Bild rechts zeigt dasselbe Mädchen in einem Piratenkostüm auf einer belebten Straße.

Hanna hat Karneval in verschiedenen Kostümen gefeiert, zum Beispiel verkleidet als Rotkäppchen oder Piratin. © privat

Am Wochenende ging es dann für mich nach Köln – der Hauptstadt des Karnevals. Auch in den meisten Karnevalssongs kommt Köln vor, da dort die größte Parade in Deutschland stattfindet. Was mir am besten gefallen hat, waren die Mitmach-Aktionen bei der Parade, bei denen alle aufgefordert waren mitzugröhlen. Es gibt verschiedene Ausrufe: „Alaaf“ als normale Begrüßung, „Strüssjer“ für Blumen und „Kamelle“ für Süßigkeiten. Die Dinge, die ins Publikum geworfen oder verschenkt werden, können sehr unterschiedlich sein: von kleinen Drogerieartikeln verschiedener Marken bis hin zu Schokoladenplättchen und Schwämmen. Am Rosenmontag war ich in Bonn und habe dort den Prinz und die Prinzessin von Bonn gesehen. Es ist in mehreren Ortschaften und Städten Tradition, jemanden als Prinz oder Prinzessin zu nominieren. Die nehmen dann auch an der Parade teil und werfen „Kamelle“ ins Publikum. Am Rosenmontag werden vor allem traditionelle Karneval-Outfits in Rot und Weiß getragen. Und was ich interessant fand, war, dass bei der Parade am Rosenmontag viele Fahrzeuge ein politisches Thema hatten und sich auf den Bundestag oder internationale Politik bezogen. Am Sonntag war es bei der Parade in Köln hingegen so, dass viele Schüler und andere Gruppen mit selbstgebastelten Kostümen an der Parade teilgenommen haben.

An beiden Seiten einer Straße mitten in einer Stadt stehen sehr viele Leute und schauen die Leute an, die verkleidet über die Straße in der Mitte ziehen.

Eine Parade wie in Köln hatte Hanna zuvor noch nie gesehen. © privat

Um ehrlich zu sein, hat der Karneval mit seiner Musik, seinen Tänzen, seinen Kostümen und vielem mehr meine Erwartungen übertroffen. Es ist so verrückt, wie Leute mir erzählt haben, aber es zeigt auch sehr viel von Deutschlands Geschichte und Kultur.


Ein paar Gedanken über mein bisheriges Austauschjahr

Der beste Weg, ein Austauschjahr zu beschreiben, ist wie durch ein dickes Fotoalbum zu blättern. Jeden Tag gibt es ein neues Foto, eine neue Erinnerung, neue Erfahrungen. Die Fotos, die man den Leuten zu Hause schickt, zeigen vielleicht fünf Prozent der ganzen Erfahrungen, die man sammelt. Was ich versuche, auszudrücken: Was man auf Instagram teilt oder in den Familien-Gruppenchat postet, kann niemals ganz rüberbringen, wie man sich fühlt. Ehrlich gesagt, kann es an vielen Tagen deprimierend sein, dass deine Lieben zu Hause die unglaublichen Erfahrungen, die du hier machst, nicht nachvollziehen können. Aber natürlich gibt es auch viele Bilder, die ich absichtlich nicht teile: krasse Kulturschocks, die Tage, an denen ich besonders starkes Heimweh habe, oder wenn es sich so anfühlt, als würde ich nicht reinpassen oder nicht hierher gehören. Aber das ist die Wahrheit über ein Austauschjahr: Es ist nicht immer alles fröhlich und aufregend. Man lebt ein ganz normales Leben. Wir Austauschschüler leben wie alle anderen Teenager in Deutschland, schreiben Prüfungen in der Schule, kaufen uns Snacks in der Pause, fahren mit dem Rad zur Schule und so weiter.

Ein Fluss im Morgengrauen, der Himmel verfärbt sich rosa-orange und auf dem Fluss fährt ein kleines Transportschiff ohne Ladung.

Sonnenaufgang über dem Rhein, den Hanna auf ihrem Schulweg festgehalten hat. © privat

Wenn mich jemand fragen würde, ob ich Amerika oder Deutschland bevorzuge, müsste ich Amerika sagen, weil es mein Zuhause ist. Dort leben meine Familie und meine Freunde, dort habe ich das Gefühl, das meiste unter Kontrolle zu haben und dort bin ich auch die Person geworden, die nach Deutschland gekommen ist. In Deutschland bin ich aber sehr viel unabhängiger und aufgeschlossener geworden – in einer Weise, wie mich keine amerikanische Stadt beeinflusst hätte. Es ist eine unvergleichliche Erfahrung. In Amerika habe ich nie darüber nachgedacht, eine Plastiktüte mehrmals zu verwenden oder dass man nicht überall mit dem Auto hinfahren muss, wenn ich ein Rad habe. Wenn ich in drei Monaten zurückkehre, werde ich sicherlich einiges anders machen. Durch diesen Austausch bin ich mir meiner Umgebung und unserer Umwelt sehr viel bewusster geworden. Ich ermutige jeden, mindestens einmal im Leben selbst einen Austausch zu machen, weil es so viele Türen öffnet. Durch diesen Austausch spreche ich eine Sprache fließend, die an den meisten Schulen in North Carolina nicht mal unterrichtet wird. Durch diesen Austausch habe ich Menschen kennengelernt und Verbindungen geknüpft, die mich mein Leben lang begleiten werden. Ich wollte immer eine ältere Schwester sein – durch diesen Austausch bin ich eine geworden und werde für immer Teil des Lebens meiner Gastschwester bleiben. Neue Möglichkeiten, neue Erfahrungen, neues Ich. Auf so viele Weisen fühle ich mich anders als zu Beginn dieses Austauschjahres und ich bin gespannt, was die nächsten drei Monate noch passieren wird.

Vier Mädchen in Winterkleidung stehen vor einem Fluss und einer Großstadt-Skyline mit Hochhäusern.

Hanna (Zweite von rechts) war mit ihren Freundinnen Bella, Emma und Katherine in Frankfurt. © privat


Sehnsucht nach klassischem Weihnachtsfest

Eine Gruppe junger Mädchen lächelt und gestikuliert in Winterjacken gekleidet in Richtung Kamera.

Ein Ausflug auf den Weihnachtsmarkt mit Freundinnen in der nächst größeren Stadt. © privat

Weihnachten ist ein Fest, das ich mir schon als Kind immer herbeigewünscht habe. In meiner Familie wird Weihnachten nicht so gefeiert, wie es viele Amerikaner tun. Wir gehen in die Kirche, essen ein großes Abendessen mit Familie und Freunden und tauschen Umschläge mit Geld aus. Als Kind, das in einer amerikanischen Schule aufwuchs und von all den Geschenken und Traditionen hörte, die meine Freunde erhielten und begingen, war ich ziemlich neidisch. Obwohl Weihnachten kein Fest ist, das viele Koreaner so intensiv feiern, gab mein Vater sein Bestes, um heimlich Geschenke einzupacken, die Kekse zu essen, die ich für den Weihnachtsmann übrig gelassen hatte, und einen kleinen Plastikbaum zu kaufen, den ich schmücken durfte. Obwohl wir das nur einmal gemacht haben, sehnte ich mich danach jedes Jahr wieder nach einem klassischen Weihnachtsfest.

Eine Fotocollage aus zwei Bildern. Links ein junges Mädchen vor der Kulisse eines Weihnachtsmarktes, links ein kleiner Weihnachtsbaum in Topf mit Geschenken darunter.

Hanna auf dem Weihnachtsmarkt und ein Foto von ihrem persönlichen kleinen Weihnachtsbaum, den sie selbst geschmückt hat. © privat

Als also feststand, dass ich für ein Auslandsjahr nach Deutschland reisen würde, war ich sehr aufgeregt darüber, Weihnachten hier feiern zu können. In den USA schauen wir in den letzten Schultagen vor den Weihnachtsferien oft Filme und veranstalten kleine Weihnachtsfeiern. Ich erinnere mich daran, wie Charlie Brown „O' Christmas Tree“ sang, ein traditionelles deutsches Weihnachtslied. Dieses Lied ging mir nicht mehr aus dem Kopf, als wir vom November in den Dezember übergingen. In Amerika schmücken viele Familien nach Thanksgiving schon weihnachtlich, kaufen früh Geschenke und veranstalten an den Wochenenden vor dem Fest Weihnachtsfeiern. Selbst an meiner amerikanischen Schule ist Weihnachten eher eine Jahreszeit, denn es gibt eine Reihe von Veranstaltungen wie das Project Wrap-In, bei dem die ganze Schule Geschenke für Kinder einpackt, die aufgrund unterschiedlicher Lebensumstände keine Geschenke unter dem Baum haben können. In Deutschland ist mir jedoch eine andere Schulkultur aufgefallen, da Clubs, Schulsport oder Schulversammlungen nicht zum täglichen Leben der Schüler gehören. Weihnachten wird stattdessen eher im Kreise der Familie und viel später im Dezember, näher am 24. Dezember, gefeiert. Trotzdem habe ich mein erstes deutsches Schulfrühstück erlebt und eine lange Partie „Werwolf“ gespielt, ein hier sehr beliebtes Mafia-Spiel. Dabei war ich sehr verwirrt von all den verschiedenen Charakteren der Mafia und aß zu viele Nutella-Brote. Für meine amerikanische Schule backe ich jedes Jahr eine Ladung Schneeflocken-Glasur-Kekse für meine Orchesterklasse, und dieses Jahr konnte ich eine Ladung Schokoladenkekse für meine Englischklasse backen. Obwohl ich mich in zwei verschiedenen Ländern und zwei verschiedenen Gemeinschaften befand, konnte ich meine persönliche Weihnachtstradition also weiterführen.

Fotocollage aus drei Bildern: ganz links eine Tasse mit heißer Schokolade und Sahne, in der Mitte eine Box mit selbstgebackenen Plätzchen, rechts eine Bude auf einem Weihnachtsmarkt mit Lebkuchenherzen.

Auf dem Weihnachtsmarkt ist eine heiße Schokolade ein absolutes Muss für Hanna. Und auch selbstgebackene Plätzchen und Lebkuchenherzen gehören zur Adventszeit dazu. © privat

Mit meiner Gastfamilie haben wir drei Tage lang Weihnachten gefeiert. Der erste Tag ist der Heiligabend, der 24. Dezember. An diesem Tag schmückten wir den Weihnachtsbaum und besuchten einen Gottesdienst in der örtlichen katholischen Kirche. Da ich protestantisch aufgewachsen bin, war ich es gewohnt, am 24. Dezember einen Gottesdienst zu besuchen, aber ich fragte mich, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten ich mit dem Gottesdienst in Deutschland feststellen würde. In meiner amerikanischen Kirche gestaltet jede Altersgruppe etwas für die Gemeinde. Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem ich einen Engel spielte und ein Solo vor der ganzen Gemeinde und meinem Bruder, einem der drei Weisen, gesungen habe. In meinem deutschen Gottesdienst war es ganz ähnlich, denn eine Gruppe kleinerer Kinder spielte die Geburt Christi nach. Nach dem Gottesdienst gingen wir nach Hause, und meine Gastschwester und ich warteten oben, bis eine große Glocke läutete und uns nach unten rief, um zu sehen, wer gekommen war. In vielen deutschen Familien gibt es eine Krippe, also eine Nachbildung der Geburt von Christus. Doch vor dem 24. Dezember fehlt das Christkind. Als das Glöckchen läutete, war das Kind geboren und kam in seiner Heu-Krippe mit vielen Geschenken unter dem Baum an. Ich kenne Familien in den USA, die am 25. Dezember die Geschenke öffnen, aber in Deutschland passiert dies am 24. Dezember, dem Heiligen Abend.

Fotocollage aus zwei Bildern: links ein Tisch gefüllt mit Süßigkeiten und Kosmetik, rechts ein Feld mit kleinen Tannenbäumen.

In ihrem Adventskalender hatte Hanna sehr viele verschiedene Süßigkeiten. Den Weihnachtsbaum hat sie mit ihrer Gastfamilie auf einer Weihnachtsbaum-Farm selbst gefällt. © privat

Traditionen und Familie

Nach der Bescherung, setzten wir uns alle an den Tisch und genossen das Abendessen. Meine Gastfamilie sagte, dass das Essen an Heiligabend immer von der jeweiligen Familie abhängt. Manche essen einen großen Fleischbraten oder Gans, manche sogar Truthahn. Wir haben jedoch Fondue gemacht, was etwas Interaktives und Einzigartiges war. Am 25. Dezember fuhren wir zu unserer restlichen Familie, die eine Stunde von unserem Wohnort entfernt lebt. An diesem Tag gab es ein weiteres Festmahl, Geschenke und eine weitere Runde Nachtisch, bis wir satt waren. Obwohl dieses Weihnachten in Deutschland für mich etwas sehr Besonderes war, auf das ich mich wegen der Traditionen und Aktivitäten sehr gefreut hatte, empfand ich doch auch ein bisschen Heimweh. Alle mit den Menschen zu sehen, die sie lieben, ließ mich mein koreanisch-amerikanisches Weihnachten vermissen. Mir wurde klar, dass Traditionen nur ein Teil des Festes sind, aber die Menschen, mit denen man zusammen ist, dieses erst besonders machen. Das Essen, das meine Großmutter auf den Tisch bringt, mag einfach erscheinen, durchschnittliche koreanische Gerichte, aber das ist die Liebe und das Geschenk, das sie mir an Weihnachten macht. Mit der Familie Kochsendungen und überdramatische koreanische Shows anzuschauen, ist eine Tradition, die ich für selbstverständlich hielt. Die Feiertage waren vollgepackt, aber sie ließen mir Raum, um über meine Familie nachzudenken, über die Person, die ich war, und darüber, wer ich werden wollte.

Am 26. Dezember, dem 2. Weihnachtstag in Deutschland kehrten wir zu unserem Haus zurück und aßen Raclette mit anderen Familienmitgliedern meiner Gastfamilie. Es war das erste Mal, dass ich Raclette gegessen habe, und es erinnerte mich an koreanisches Barbecue, da es immer Maiskäse als Beilage zum gegrillten Fleisch gibt.

Ein Papierstern als Fensterdekoration.

Hanna hat einen Leuchtstern in ihr Fenster gehangen. © privat

Feuerwerk statt Apfelwein

Mit Silvester enden auch die Weihnachtsferien. Bevor ich hierher kam, hatte ich das Wort Silvester noch nie gehört. In den USA sehen wir uns am 31. Dezember den Ball Drop auf dem New Yorker Times Square und das Konzert vor dem Ball Drop an. Viele verbringen diesen Tag mit Freunden und trinken Cidre, einen prickelnden Apfelwein. In Deutschland zündeten wir stattdessen draußen Feuerwerkskörper und Wunderkerzen an und sahen zu, wie die ganze Nachbarschaft am Rhein in die Lichtshow einbezogen wurde. Es war so unwirklich, so viele Feuerwerkskörper gleichzeitig zu sehen. Obwohl meine Festtage in diesem Jahr etwas anders war, war es doch ein einmaliges Erlebnis, das ich nicht missen möchte.

Collage aus zwei Bildern, die ein Feuerwerk über einer Stadt zeigen.

Von ihrem Fenster aus konnte Hanna das Feuerwerk über dem Rhein beobachten. Auch im eigenen Garten hat ihre Familie ein kleines Feuerwerk veranstaltet. © privat


Essen ist für mich ein zentraler Bestandteil zwischenmenschlicher Beziehungen. Besonders durch meine koreanisch-amerikanische Abstammung liegt mir die Rolle und die Bedeutung des Essens sehr am Herzen. Wenn ich meine Großmutter besuche, ist das Erste, was sie fragt: „Hast du schon gegessen?“ oder „Hast du Hunger?“ Das ist für mich ein Zeichen von Liebe. Als ich für das CBYX-Programm nach Deutschland gekommen bin, wusste ich, dass die Essenskultur hier ganz anders sein würde als die, die ich gewohnt bin. Beispielsweise wird Reis nicht zu jeder Mahlzeit gereicht, und auch nicht jede Mahlzeit ist warm. Aber nur, weil es anders ist, ist es nicht gleich schlecht, sondern bedeutet, dass es etwas Neues zu erkunden gibt. Und ich als „Foodie“ (ein Spitzname für Menschen, die Essen lieben) habe mich mit viel Elan in das Abenteuer „Deutsches Essen“ gestürzt!

Zwei Bilder – links: drei Schüsseln mit Bibimbap, einem Reisgericht mit frischem Gemüse und Spiegelei. Rechts ein gedeckter Frühstückstisch mit Wurst, Käse und Obst.

Links: Bibimbap, das ich für meine Gastfamilie zubereitet habe. Rechts: Ein klassisches Brötchenfrühstück mit meiner erweiterten Gastfamilie. © privat

Der Herbst bedeutet für Amerikanerinnen und Amerikaner vor allem Halloween und Thanksgiving! Aber für die koreanischen Amerikaner kommt da noch Chuseok hinzu, eine Zusammenkunft mit Essen und traditionellen Spielen, um die Herbsternte zu feiern, wenn der Mond am größten und hellsten ist. Dieses Jahr fiel das Fest auf Mitte September, nur zwei Wochen nachdem ich mich in meiner Gastfamilie eingelebt hatte. Traditionell finden sich auf dem reich gedeckten Essenstisch Gerichte wie Songpyeon (ein handgemachter Reiskuchen mit Honig und Nüssen), Japchae (Nudeln aus Süßkartoffelstärke) und eine Art Fleisch, das mit koreanischen Birnen und Äpfeln mariniert wird. All dies ist meiner Meinung nach jedoch nur mit über 50-jähriger Kocherfahrung, wie sie meine Großmutter hat, zu stemmen. Deshalb entschied ich mich für ein einfacheres Gericht namens Bibimbap, das in vielen koreanischen Restaurants serviert wird und zu den bekanntesten Gerichten der koreanischen Küche gehört. Bibimbap (was gemischter Reis bedeutet) wird in einer heißen Steinschüssel serviert, die mit einer dicken Schicht frisch gekochtem Reis gefüllt ist und dann mit leicht gebratenen Karotten und Pilzen, blanchiertem Spinat, Gurken, mariniertem Fleisch oder einem flüssigen Ei angerichtet wird. Dann wird eine Sauce aus Sesamöl und Sojasauce bereitgestellt, um das Gericht zu würzen. Und dann kommt endlich der spaßige Teil: der Reis und alle anderen Zutaten müssen ordentlich vermischt werden, sodass der knusprige Boden aus der heißen Steinschale zum Vorschein kommt. Meine beste deutsche Interpretation dieses Gerichts bestand aus Spinat, Karotten, Paprika, Gurken und natürlich einem flüssigen Ei, das mit Sesamöl und Sojasauce auf gedämpftem Reis abgeschmeckt wurde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Vorfahren mich dafür geohrfeigt hätten, wie ich den Reis gekocht habe, denn er war unten am Boden des Topfes sehr matschig. Aber dies war meine Art, Liebe zu zeigen, wie meine Familie es mir beigebracht hat.

Vier junge Frauen sitzen an einem gedeckten Tisch mit zahlreichen Kuchen und Süßspeisen.

Ein gemeinsames Foto, bevor wir unser Thanksgiving-Dessert verspeist haben. © privat

Chuseok war aber nur der Beginn der kulinarischen Saison, die vor mir lag. Als nächstes folgte Thanksgiving! Der Mythos rund um Thanksgiving in den USA ist für mich etwas ganz Besonderes, denn es ist die Zeit, in der meine Tante und mein Onkel von New York City nach North Carolina kommen, um meine Familie und mich zu besuchen. Als ich jünger war, wartete ich jedes Jahr an der Tür oder bat meinen Vater, meinen Onkel anzurufen, um zu erfahren, wann sie ankommen würden. Dann schenkten wir uns alle ein Glas Trauben- oder Apfelwein ein und genossen ein Festmahl, das sowohl aus amerikanischen Klassikern als auch aus koreanischen Gerichten bestand. Dieses Mal lud ich einige meiner Schulfreundinnen ein, auch meine Version des amerikanischen Thanksgiving zu erleben. In der Woche vor dem 28. November bereitete ich Brötchen, Mac and Cheese, Apfelkuchen und Karotten vor. Meine Gasteltern halfen mir beim Kochen, indem sie Hühnchen, Kartoffelpüree und grüne Bohnen zubereiteten, die ebenfalls häufig auf dem amerikanischen Speiseplan zu finden sind. Obwohl dieses Jahr kein Truthahn auf dem Tisch stand, war es ein unvergessliches Festmahl.

Zwei Bilder – linkes ein gedeckter Tisch mit neun Plätzen und rechts ein gefüllter Teller mit Gemüse, Kartoffelbrei, Hähnchen und einem Brötchen.

Der gedeckte Tisch für unser Thanksgiving-Festmahl und mein persönlicher Thanksgiving-Teller. © privat


Ich freue mich sehr darauf, mein Abenteuer in Deutschland in diesem Blog mit euch zu teilen und zu zeigen, dass ein Austausch eine der wichtigsten Erfahrungen im Leben ist. Er kann eine ganz neue Perspektive auf die Welt eröffnen – politisch, wirtschaftlich, sprachlich und kulturell. Ich freue mich darauf, Leuten in Deutschland meine Kultur zu zeigen. In den Vereinigten Staaten teile ich meine Perspektive als koreanische Amerikanerin durch meine asiatische Vereinigung an meiner Schule. Ich hoffe, dass ich durch meinen Austausch auch eine kulturelle Brücke zwischen Deutschen, Amerikanern und Koreanern sein kann. Durch meinen Blog hoffe ich, euch zu erreichen, um interkulturelle Verbindungen zu schaffen und die Welt besser zu verstehen, in der wir leben.

Der Herbst muss gefeiert werden

Blick auf zwei Hinterköpfe, die aneinander lehnen. Links schwarzes Haar mit einer roten Schleife, rechts braunes Haar mit einer schwarzen Schleife.

Hanna und ihre Freundin Ceylin trugen für die Herbstparty passende Schleifen im Haar. © privat

In den Vereinigten Staaten ist der Herbst die Zeit der wechselnden Farben und des Pumpkin Spice, sozusagen die fünfte Jahreszeit. Daher war ich mit Beginn des Herbstes in Deutschland überrascht, dass dieser hier gar keine so große Rolle spielt, was vor allem verwunderlich ist, wegen des atemberaubenden Anblick des Herbstlaubs vom Rhein aus. Als ich meine Klassenkameraden fragte, was sie in der Herbstzeit machten, lachten sie und antworteten „nichts“, weil es offensichtlich war, dass das Zelebrieren des Herbstes eine sehr amerikanische Sache ist. Also nahm ich mir vor, meinen Mitschülern zu zeigen, wie der Herbst in Amerika aussieht. Während der Herbstferien habe ich also eine kleine „Herbst“-Party für meine deutschen Freunde veranstaltet, die ich im ersten Monat in meiner neuen Gastgemeinde kennengelernt habe.

In Amerika machen meine Freunde und ich normalerweise eine Liste mit Herbstaktivitäten, die vor Thanksgiving erledigt werden müssen. So haben wir in der Vergangenheit beispielsweise Herbstpicknicks organisiert, Kürbisse geschnitzt, Chai-Kekse gebacken, alle neuen Starbucks-Getränke probiert und herbstliche Fotoshootings gemacht. Strickpullover und warme UGG-Stiefel gehören ebenso zum Herbst dazu, und ich hoffte, dass ich all das auch meinen Freunden hier in Deutschland zeigen kann!

Collage

Deko für die Herbst-Party: Kunstkürbisse mit Farben und Trockenblumen. © privat

Meine Vision für diese Party war es, so viel Herbst wie möglich in einen Nachmittag zu stecken und zu zelebrieren. Zur Unterstützung habe ich auch zwei andere CBYX-Stipendiaten eingeladen, die ebenfalls in der Nähe wohnen. Bereits am Vortag haben meine Freundin Bella und ich Kaffeekuchen und Kürbisbrot mit Frischkäseglasur gebacken. Ich wusste zwar, dass Kürbispüree vor allem in den USA verwendet wird, aber mir war nicht klar, wie schwierig es sein würde, Kürbis in Dosen zu bekommen. Nach unzähligen Bestellungen bei Amazon hatten wir alles, was wir zum Backen brauchten. Mit Plätzchen und Kuchen im Ofen erfüllte der Geruch von Nelken, Kardamom, Zimt und Muskat, den typischen Weihnachtsgewürzen in Deutschland, die Küche. Der Duft der herbstlichen Gewürze versetzte uns beide in unser eigenes Leben in Amerika zurück, wo kürbisgewürzte Speisen absolute Kassenschlager sind! Nachmittags trank ich in einem örtlichen Café einen Pumpkin Spice Latte, der mich geschmacklich auch in die USA zurückversetzte.

drei junge Frauen schauen in einer Handkamera und posen.

Hanna und ihre Freundinnen Bella (links) und Liberty (rechts) auf dem Weg, einen Pumpkin Spice Latte zu trinken. © privat

Am nächsten Tag, also am Tag der Party, habe ich das Haus meiner Gastfamilie mit Kürbissen, herbstlichen Blumen und Kastanien geschmückt. Während meine Freundinnen und ich unsere eigenen Kürbisse gestalteten, unterhielten wir uns über die Unterschiede zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland, über Themen wie Homecoming und Abschlussbälle, da ich beides dieses Jahr verpassen werde. Obwohl ich ein bisschen Heimweh habe, wenn ich mir die Fotos von meinen Freunden ansehe, die zum Abschlussball meiner Highschool gegangen sind, bin ich sehr dankbar, dass ich gerade hier in Deutschland bin. Und meine Freunde zu Hause beziehen mich weiterhin in ihr Leben mit ein und schicken mir viele Bilder. Sie fragen mich sogar nach Rat, wenn es um die Wahl des Ballkleides geht. 

Junge Mädchen, die für Bilder posen.

Links: Hanna und ihre Freundin Caroline, rechts: Hanna mit ihrer Freundin Ceylin. Hinter dem Haus ihrer Gastfamilie haben die Freundinnen ein kleines Foto-Shooting gemacht. © privat

Meine Herbstparty war ein voller Erfolg! Nach drei Monaten Austausch habe ich manchmal das Gefühl, dass ich in meinem Auslandsjahr mehr tun und produktiver leben muss. Aber nach den Gesprächen mit meiner Gastfamilie ist mir klar geworden, dass das Leben in einem völlig neuen Land, das Erlernen einer neuen Sprache, das Knüpfen von Beziehungen zu Freunden in der Schule, das Ausprobieren von neuem Essen, neuen Aktivitäten, die Rückkehr zum Tennis, die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel und vieles mehr an sich etwas, wovor so viele Menschen, die ich kenne, Angst hätten, und das das schon eine ganze Menge für die eigentlich kurze Zeit ist. Ich denke, ich muss mich manchmal daran erinnern, dass ich etwas tue, worauf ich stolz sein kann und was ich erreicht habe. Ich kann kaum erwarten, was in meinem Jahr in Deutschland noch alles passieren wird!


Blog in English

Willkommen!

My name is Hanna Lee and I am a student studying abroad in Germany through the CBYX (Congress-Bundestag Youth Exchange) program. I have always wanted to study another language and truly immerse myself in another’s culture. Last year I went to Argentina through another State Department program and fell in love with exchange and stepping outside my comfort zone. I grew up speaking Korean in my home and learning English at school; Spanish was the first language I studied out of passion. Experiencing what doors learning a new language can open and the stories I was able to hear motivated me to come to Germany. I cannot wait at the end of the year to see what I am able to accomplish and the lives I will influence through cultural integration but also to see how I will grow as a person and citizen of this world.

My first Karneval

One of the coolest parts of being an exchange student is experiencing certain traditions and holidays for the first time. In the month of february, I was able to see what Karneval was like. In the U.S., there is no Karneval, however my best description of Karneval for those back at home would be that it is a combination of Mardi Gras and Halloween. This is a weekend full of different costumes, parades, Berliners (otherwise known as doughnuts for us), and candies. On Thursday, there was only one lesson in the morning and then the rest of the day of a party. In the school gym hall, teachers and students created dances or skits to perform for the whole school. In America, school assemblies are more often, where talent shows, plays, etc can be seen by the whole school. Having a school assembly like this is not as often as my school back home and it was very cool to see how everyone reacted as a community event like this is rare.

Eine Collage zeigt auf dem linken Bild ein dunkelhaariges Mädchen mit zwei Zöpfen in einem Rotkäppchen-Kostüm vor einer goldenen Lametta-Wand. Das Bild rechts zeigt dasselbe Mädchen in einem Piratenkostüm auf einer belebten Straße.

I dressed up as red riding hood for a Karneval party: On sunday, when I went to Cologne as a pirate. © privat

On the weekend, I went to Cologne, which is the capital of Karneval. Most songs about karneval also include cologne as there is the biggest parade in Germany. What I enjoyed the most about Karneval was the interactive part of calling out to the parade. In America, for Thanksgiving or Christmas there are parades but it is not quite like Karneval. There are a couple of calls one can make: Alaaf is the basic greeting, Strüssjer is for flowers, and Kamelle is for candies. The things that can be thrown or given out can vary as there are small toiletries from different brands to chocolate wafers and sponges. The next day, I was able to drive to Bonn and here I was able to see the Prince and Princess of Bonn. Many towns or cities have a similar tradition of nominating a person to be a prince/princess who also takes part in the parade throwing Kamelle. When I went to Bonn it was Rosenmontag, which is known as a day to wear red and white the more traditional Karneval outfit. Something I found interesting was that on Monday there were many more political parade cars referencing the Bundestag or international political situations. On sunday in cologne, it was known to be more of the creative day where schools or groups would create their own costumes and participate in the parade.

An beiden Seiten einer Straße mitten in einer Stadt stehen sehr viele Leute und schauen die Leute an, die verkleidet über die Straße in der Mitte ziehen.

The Sunday Parade in Cologne. © privat

To be honest, Karneval exceeded my expectations through its music, dances, costumes and more. It is as crazy as people have told me but it also shows so much of Germany’s history and culture.

Some thoughts on my exchange year so far

The best way to describe an exchange year is like flipping through a thick picture book. Every day there is a new photo, new memory, and new experiences. However, the photos we share with the people at home and our surroundings are maybe 5% of the whole experience. What I am trying to say is that what we post on Instagram or share to our family group chats can’t show how we feel completely. To be honest, many days can be a bit depressing because the people we love back home cannot feel the amazing experience we have here. But also there are many pictures that I don’t share on purpose: the hard culture shocks, the days I am extremely homesick, and when I feel like I don’t fit in or even belong on this exchange. But that is the true side of exchange. It is not always happy or exciting. We’re living life here. We’re supposed to be like any other teenager in Germany, by taking school exams, buying snacks in breaks, riding the  bike to school, and so much more.

Ein Fluss im Morgengrauen, der Himmel verfärbt sich rosa-orange und auf dem Fluss fährt ein kleines Transportschiff ohne Ladung.

 A sunrise I saw on my way to school on the Rhein. © privat

If someone were to ask me where I prefer more, America or Germany? I would have to say America because it is my home, where my family and friends are, where I feel most at control, and it is somewhere that shaped the person that came to Germany. However, Germany has molded me into a far more independent and open-minded person that no city in America could have done for me. It is truly an experience that is incomparable to others. When I lived in America, I wouldn’t think twice about using plastic bags or driving everywhere by car. The other day, I thought to myself what would be like in 3 months when I come home; what would be different? I realized that I wouldn’t be able to get myself to be able to use plastic bags again or drive everywhere when I have a bike at home. Coming on exchange, it made me more conscious of my surroundings and the environment we live in. I encourage everyone to go on exchange at least once in their life because it opens up so many more doors literally or figuratively. Because of this experience, I have become fluent in a language that is not taught in most North Carolinian schools. Because of this exchange, I met people and stitched relationships that have impacted me for life. I always wanted to be an older sister, and I was able to become one on exchange and forever be a part of her life. New opportunities, new life experiences, and a new me. In a million ways, I feel so different than at the beginning of the year and I am so excited to see what the next three months bring.

Vier Mädchen in Winterkleidung stehen vor einem Fluss und einer Großstadt-Skyline mit Hochhäusern.

A photo from mid year in Frankfurt with my friends : Bella, Emma, myself, and Katherine. © privat


Eine Gruppe junger Mädchen lächelt und gestikuliert in Winterjacken gekleidet in Richtung Kamera.

An outing with my friends to the nearest biggest city where we visited the christmas market together. © privat

Christmas is a holiday that has always been something I have wished for as a kid. In my family, Christmas is not celebrated like many Americans do. We go to church, eat a large dinner with family and friends, and exchange pockets of cash. As a kid growing up in an American school and hearing about all the gifts my friends received and the traditions they had, I found myself quite jealous. Even though Christmas is not a holiday that many Koreans celebrate as intensely, my dad had tried his best to wrap gifts in secret, eat the cookies I left out for Santa, and buy a small plastic tree for me to decorate. Though we only did this once, and every year, I yearned for it again.

Eine Fotocollage aus zwei Bildern. Links ein junges Mädchen vor der Kulisse eines Weihnachtsmarktes, links ein kleiner Weihnachtsbaum in Topf mit Geschenken darunter.

A photo of me in front of the market; My christmas tree that I decorated for my room © privat

Coming to Germany, I was very excited about Weihnachten here. In American classes, we always watch movies with small Christmas parties on the last days of classes. I remember watching Charlie Brown singing O’ Christmas Tree, a traditional German Christmas song. This song lingered in my mind as we transitioned from November to December. However, I noticed how Christmas takes shape with culture indefinitely. In America, many families decorate after Thanksgiving, buy gifts early, and create holiday parties on the weekends before the holiday. Even in my American school, Christmas is more of a season as there is a series of events such as Project Wrap-In, where the whole school wraps gifts for kids who cannot have gifts under the tree because of their varying circumstances. I have noticed that Germany has a different school culture, as clubs, in-school sports, or school assemblies are not a usual part of daily student life. Christmas is instead celebrated more with family and much later in December, closer to the date of the 25th. Despite this, I got to experience my first German school breakfast and played a long game of werewolf, a mafia game popular here. Amidst being very confused with all the different characters in the Mafia and eating too much Nutella Brotchen. For my American school, every year, I bake a batch of snowflake icing cookies for my orchestra class, and this year, I was able to bake a batch of chocolate cookies for my English class. Though in two different countries and two different communities, I was able to implement my tradition. 

Fotocollage aus drei Bildern: ganz links eine Tasse mit heißer Schokolade und Sahne, in der Mitte eine Box mit selbstgebackenen Plätzchen, rechts eine Bude auf einem Weihnachtsmarkt mit Lebkuchenherzen.

Hot chocolate from the christmas market, something I always have to get; A christmas cookie box that I made for extended host family members filled with american style peppermint brownies, molasses cookies, and thumbprint cookies; Gingerbread hearts which are always sold in the markets © privat

With my host family, we spent three days celebrating Weihnachten. The first day is heiligabend (Holy night), the 24th. On this day, we finished decorating the Christmas tree and attended a service at the local catholic church. As I grew up protestant, I was used to attending service on the 24th, but I wondered what differences and similarities I would encounter to the one in Germany. Every age group in my American church creates something for the congregation. I remember being an angel and singing a solo in front of the whole church and my brother, one of the three wise men. In my German service, it felt quite similar as smaller children roleplayed the birth of Christ. After this, we went home, and my host sister and I waited upstairs until a large bell rang, calling us down to see who had arrived. In many German families, there is a Krippe, a physical reaction to the birth of Christ. However, before the 24th, the Christ child is missing. When the bell rang, the child was born and arrived in his hay crib with many gifts under the tree. I know families in the U.S. that open presents on the 24th and the 25th; however, in Germany, it is open on the 24th.

Fotocollage aus zwei Bildern: links ein Tisch gefüllt mit Süßigkeiten und Kosmetik, rechts ein Feld mit kleinen Tannenbäumen.

All the snacks I received from my advents calendar made by my host mom; The christmas tree farm we went to this year to cut our own tree © privat

After opening gifts, we all sit at the table to enjoy dinner. My host family said that the heiligabend dinner always depends on each family. Some eat a large roast of meat or bird, some even turkey. However, we did fondue, which was something interactive and unique. On the 25th, we traveled to see family, which was an hour away from where we lived. This day was another round of eating, gifting presents, and walking off our fullness to have another dessert round. This was the most challenging day, being away from home. Though Christmas felt more special in Germany, there were more traditions and activities to do. But seeing everyone with the people they love made me miss my Korean-American Christmas. It made me realize that traditions are just a part of the day, but the people you are with make the day special. The food my grandmother put on the table may seem simple, average Korean dishes, but that is the love and gift she gives me on Christmas. Watching cooking shows and over-dramatic k dramas with family is a tradition, and I took that for granted. The holiday season was packed, but it left room for me to think about my family, the person I was, and who I wanted to become. 

On the 26th, this is the 2nd day of Christmas in Germany. We returned to our house and ate raclette with other family members of my host family. This was my first time having a raclette, and it reminded me of Korean barbeque, as there is always corn cheese on the side to have with the meat you grill.

Ein Papierstern als Fensterdekoration.

This is the star decoration I put in my window so I can see it everytime I walk home from my bus stop. © privat

 It is a bit far from the Christmas holiday, so Silvester wraps up the winter break. Before coming here, I had never heard the word silvester, and I discovered it refers to New Year's Eve. In the U.S., we watch the ball drop in New York Times Square and the concert before it happens. Many spend this day with friends and drink sparkling apple cider. This year, there was a 5-hour difference, so it had to be slightly different. Instead, we lit fireworks and sparklers outside and watched the whole neighborhood along Rhein join in on the light show. It was so surreal to see so many fireworks go off simultaneously. Although this holiday break was a bit different this year, it was so unique in its way. 

Collage aus zwei Bildern, die ein Feuerwerk über einer Stadt zeigen.

A rocket firework in our backyard; the view from my window where I can see all the fireworks from the Rhein river © privat


Food is a connection that is crafted and shared with family, friends, and even strangers. As korean-american, the role of food and the significance of it held dear to me since the moment I could put solid foods into my mouth. In my natural household, the first thing that my grandmother asks is “have you eaten yet?” or “are you hungry?” which for me is a sign of love and for many other asian americans may also share the same feeling. Coming to Germany, I knew food culture would be very different from one that I am used to: as rice is not provided at every meal, nor is every meal hot. However different doesn’t mean anything less but a new area to explore as my friends would call me a “foodie” (a nickname for people who love food).

Zwei Bilder – links: drei Schüsseln mit Bibimbap, einem Reisgericht mit frischem Gemüse und Spiegelei. Rechts ein gedeckter Frühstückstisch mit Wurst, Käse und Obst.

Bibimbap that I made for my host family and Brötchen at my extended host family’s house. © privat

Fall means many things for Americans, there is halloween and thanksgiving but for Korean Americans there is Chuseok, a gathering of food and the playing of traditional games to celebrate the Fall Harvest when the moon is the biggest in brightest. This year it fell around mid september just two weeks after I settled into my host family. Though traditionally the table is filled with songpyeon (a handmade rice cake filled with honey and nuts), japchae (noodles made with sweet potato starch), and some type of meat marinated with korean pears and apples, this year was served a little differently for me as I don’t have 50+ years of cooking experience like my grandma I opted for a simpler dish called bibimbap which in many Korean restaurants carry and sometimes is the face of Korean food. Bibimbap (which means mixed rice) consists of a hot stone bowl filled with a thick layer of freshly cooked rice and then topped with lightly stir-fried carrots and mushrooms, blanched spinach, cucumbers, marinated meat or a runny egg. Then a drizzle of sesame oil and soy sauce is poured to season the overall dish. Then the fun part, mixing the crunchy bottom created from the hot stone bowl and the softened veggies and meat. My best interpretation of this dish consisted of spinach, carrots, bell peppers, cucumbers, and of course, a runny egg with the sesame oil and soy sauce to taste on top of steamed rice. I am pretty sure my ancestors would have slapped me for how I cooked the rice as it was very undercooked at the top and so very soggy at the bottom of the pot but it was my way of showing love as my family has taught me.

Vier junge Frauen sitzen an einem gedeckten Tisch mit zahlreichen Kuchen und Süßspeisen.

A picture before we started on eating the thanksgiving desserts. © privat

Chuseok was just the start of the season of food that was ahead of me. Next Thanksgiving. My thanksgiving in the U.S. is very special to me as it is the time when my aunt and uncle come down from New York City to North Carolina to see my family and I. Every year when I was younger I waited at the door or asked my dad to call my uncle to see when they would arrive. Then we would all pour a glass of either sparkling grape or apple cider and enjoy a feast consisting of both American classics and Korean dishes. For my exchange year, I invited some of my school friends to also experience my version of the American thanksgiving. The week before the 28th, I prepared dinner rolls, mac and cheese, apple pie, and carrots. My host parents helped out with the load of cooking by preparing chicken, mashed potatoes, and green beans which are often seen on the American spread as well. Though there was no turkey on the table this year it was a feast to remember.

Zwei Bilder – linkes ein gedeckter Tisch mit neun Plätzen und rechts ein gefüllter Teller mit Gemüse, Kartoffelbrei, Hähnchen und einem Brötchen.

The dinner table layout done by my host mom and my thanksgiving plate this year. © privat


I am so excited to share my adventure in Germany with you through this blog. Through my writing, I want to show how exchange is one of the most life-changing experiences in life. It can show a whole new perspective of the world politically, economically, linguistically, and culturally. Sharing my culture and who I am has now become so fluid for me, as in the United States I was able to share my life as a Korean-American through my Asian Association at my school. In my exchange, I also hope to be a cultural bridge between the German, American, and Korean. Through my blog I hope to reach you to create cross-cultural connections and better understand the world we live in together. Vielen Dank!

Autumn should be celebrated!

Blick auf zwei Hinterköpfe, die aneinander lehnen. Links schwarzes Haar mit einer roten Schleife, rechts braunes Haar mit einer schwarzen Schleife.

Hanna and her friend Ceylin wore matching bows for the Herbst Party. © privat

In the United States, autumn is a time of changing colors, pumpkin flavored foods and drinks, chai lattes, and more. When it first became the month of October I was extremely excited to be in Germany for fall season, mainly because of the view of fall foliage from the Rhein River; however, I did not realize that fall was not as big of a time in Germany as it is in the United States. When I asked my classmates about what they were doing for the fall season they laughed and replied with „nichts“ because it was apparent that celebrating fall was a very American thing. So, I took it upon myself that I must show my fellow classmates what autumn is like in America. During this fall holiday, I threw a small „Herbst“ party for my German friends that I got to know in the first month of being in my new host community.

Typically in America, my friends and I make a list of fall things we would like to do before it is Thanksgiving. Some past activities that we have done are: fall picnics, pumpkin carving, chai cookie-making, shopping for fall clothes, trying all the new Starbucks drinks, fall pictures with the leaves, and more. Something about wearing knitted sweaters and warm UGG boots with your friends brings out the fall in all of us, and I hoped that if I made an activity with my friends here in Germany it would show why fall is such a big thing in America and how it can be so much fun to celebrate.

Collage

One of the highlights of the fall party: decorating artificial pumpkins with paints and dried flowers. © privat

My vision for this party was to be able to show many elements of the fall season activities in one afternoon. I wanted to show American culture of baking fall desserts and trying them, decorating pumpkins, and taking fall pictures. As I knew that this would be a hard task alone, I invited two other CBYX students who live near the Rhein as well to help emphasize cultural integration.

Starting on the day before, my friend Bella and I baked coffee cake cookies and pumpkin loaf with cream cheese frosting. I knew pumpkin was an American flavor but I did not realize how difficult it would be to get canned pumpkin compared to the United States. After countless orders off of Amazon, we had everything we needed for the baking. As the cookies and cake started to bake, the kitchen filled with the smell of nelken, kardamon, zimt, and muskat which are typical Christmas flavors in Germany. Nevertheless, the scent of autumn spices brought us both back to our own lives in America where pumpkin spiced foods were much more accessible. In the afternoon I had a pumpkin spice latte at a local coffee shop which again brought me back.

drei junge Frauen schauen in einer Handkamera und posen.

Hanna and her friends Bella (left), Liberty (right), on their way to drink a pumpkin spice latte. © privat

The next day, finally the day of the party, I set up my host family’s house with pumpkins, fall colored flowers, and castanias. While the girls and I crafted our very own pumpkins, we talked about the differences between the United States and Germany from our own perspectives. We conversated on topics like Homecoming and Prom as I am missing both this year. Though I feel a bit homesick looking at photos from my friends who went to the Homecoming Dance, I felt that I am very grateful to be here and have friends at home who are able to include me still by sending me pictures and even helping to decide what dress they should wear.

Junge Mädchen, die für Bilder posen.

On the left: Hanna and her friend Caroline, on the right: Hanna with her friend Ceylin. The friends did a little photo shoot behind her host family's house © privat

My Herbst party was a success! Being three months into the exchange, sometimes I have felt that I need to do more and live more productively in my year abroad. But after conversations with my host family, living in a whole new country, learning a new language, creating relationships with friends at school, trying new foods, new activities, getting back to tennis, taking public transportation, and more in itself is something so many people I know would be terrified to do and I think I need to remember that sometimes that I am doing something to be proud of and feel accomplished. I can’t wait for the year to come.

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