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Sportbericht Fairplay? Sport-Bilanz der letzten Jahre

Spitzensport-Förderung Top, öffentliche Sportplätze Flop – Der Sportbericht der Bundesregierung erzeugte bei Experten im Sportausschuss ein geteiltes Echo.

Junge Männer beim Basketball

Im Sommer schöner als Halle: Sport draußen. Allerdings sehen nicht alle öffentlichen Sportplätze so schick aus wie hier. © shutterstock.com/MilanMarkovic78

Sport macht Spaß, ist gesund und holt überhaupt das Beste in uns heraus. Oder – in den Worten des Sportberichts der Bundesregierung: Sport stellt „einen zentralen Bestandteil unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens dar.“

Sport sei nämlich eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und außerdem gut für die Gesundheit. Zudem hätten Spitzensportler Vorbildfunktion für Jugendliche und vermittelten Werte wie Fairness, Teamgeist und Ausdauer. Und natürlich sei Sport auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der Arbeitsplätze schaffe.

Der Sportbericht umfasst 176 Seiten, auf denen aufgeschrieben ist, was in den Jahren 2014 bis 2017 sportpolitisch so passiert ist in Deutschland. Im Sportausschuss wurde der Bericht am 5. Juni diskutiert und von Experten kommentiert.

Was steht im Sportbericht?

1,16 Milliarden Euro hat der Bund von 2014 bis 2017 für die Sportförderung ausgegeben. Das schließt den Spitzensport genauso ein wie den Breitensport – also den Sport, den wir nicht-professionell zum Spaß treiben.

Der Spitzensport wurde in den letzten Jahren neu aufgestellt, mit dem Ziel, die deutschen Mannschaften bei großen internationalen Wettkämpfen erfolgreicher zu machen. Das ist ein wichtiger Aspekt im Sportbericht.

Auch das Thema Doping spielt eine wichtige Rolle darin. 2015 trat ein Gesetz zur Bekämpfung von Doping im Sport in Kraft. 2017 folgte außerdem eine Änderung des Strafgesetzbuches, die darauf abzielte, den Betrug bei Sportwettkämpfen strenger zu ahnden. Zudem wurde die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) unterstützt.

Aber auch Themenfelder wie Sport und Integration, Sport und Umwelt oder Sport und Kultur tauchen in dem Bericht auf.

Lob der Experten

Vor allem das Thema Spitzensportförderung wurde von den Experten positiv bewertet. Und hier auch besonders die Unterstützung von Spitzensportlern mit Behinderung. Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) zum Beispiel lobte die zunehmende Gleichstellung, die ein positives Signal für die allgemeine Inklusionsdebatte sei. Er kritisierte allerdings, dass noch lange nicht alle öffentlichen Sportstätten barrierefrei seien.

Lob gab es auch für die Athletenförderung „nach der Karriere“, an der im Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) gearbeitet wird. Denn dass Profi-Sportler ihren Beruf relativ jung aufgeben und sich umorientieren müssen, ist ein altbekanntes Problem.

Kritik der Experten

Sehr kritisch wurden dagegen die Zustände öffentlicher Sportstätten wie Hallen und Schwimmbädern gesehen. Zum Beispiel von Teamsport Deutschland. Das ist die Interessengemeinschaft der fünf größten Mannschaftssportverbände – die da sind: Basketball, Eishockey, Fußball, Handball und Volleyball. Die Kritik: Erstens gebe es nicht genug öffentliche Sportstätten und zweitens seien die existierenden zum Teil sehr sanierungsbedürftig.

Christian Sachs vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) stimmte dem zu. Außerdem forderte er bessere Rahmenbedingungen für Vereine und Ehrenamtler. Auch auf den bundesweiten Schülerwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ kam er zu sprechen. Hier kritisierte er, dass beim Wettbewerb kein Unterschied zwischen normalen Schulen und Sportschulen gemacht würde. Das sei für beide Seiten frustrierend.

(DBT/jk)

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